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TS 06: Das andere Universum

TS 06: Das andere Universum

Titel: TS 06: Das andere Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fredric Brown
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– ja und nein.“
    „Es bedeutet, daß alle erdenklichen Universen existieren. Jede Variation einer Möglichkeit besitzt wieder infinitiv viele Abwandlungen. Es gibt einen Raum, in dem du eine kleine Narbe im linken Zeigefinger hast, und einen, in dem du purpurne Hörner besitzt, und –“
    „Aber in jedem Fall bin ich es?“
    „Nein“, sagte Mekky, „nicht mehr, als der Keith Winton dieses Universums dir gleicht. Alle diese Keith Wintons sind individuelle Wesenheiten.“
    Gedankenvoll meinte Keith: „Wenn es infinit viele Universen gibt, dann müssen alle möglichen Kombinationen existieren. Dann muß in gewissem Sinne alles wahr sein. Ich meine – dann müßte es unmöglich sein, eine erdichtete Geschichte zu schreiben, denn jedes Geschehnis müßte sich irgendwo ereignen. Ist das wahr?“
    „Natürlich. Es gibt selbstverständlich auch eine unendliche Anzahl von Universen, in denen die menschliche Rasse überhaupt nicht existiert. Dort mögen Blumen die dominierende Lebensform sein; oder vielleicht hat sich niemals Leben entwickelt und wird sich auch nie entwickeln. Und in einer infiniten Anzahl von Universen herrschen Existenzverhältnisse, die wir uns mit keinem Wort oder Gedanken vorzustellen vermögen.“
    Keith schloß die Augen und versuchte, sich ein Universum auszumalen, das unvorstellbar war. Müde bat er: „Würdest du mir nochmals erklären, wie ich hierherkam, Mekky?“
    „Die Mondrakete von eurer Erde muß zurückgefallen und in deiner unmittelbaren Nähe aufgeprallt sein. Der Burtonmotor entlud sich bei dem Absturz, und einige seiner elektrischen Effekte müssen seltsam sein. Jemand, den der Blitz direkt – wohlgemerkt, nicht im Randgebiet – faßt, wird nicht getötet, sondern aus seinem Universum in ein anderes geschleudert.“
    „Aber woher willst du das wissen, wenn der Burtonsche Motor hier nicht bekannt war?“
    „Teilweise einfach, indem ich aus den Ereignissen meine Schlüsse ziehe, teilweise aber auch durch eine wesentlich tiefere Analyse der Burtonschen Formel, als sie auf deiner Erde möglich ist. Ebenso kann ich aus deinem Gehirn lesen, warum du aus der infiniten Zahl von Universen gerade in diesem landetest.“
    „Du meinst, das war kein Zufall?“
    „Nichts ist Zufall. Im Augenblick, da der Blitz aufzuckte, dachtest du dieses Universum. Das heißt, du dachtest über deinen Science Fiction-Fan Joe Doppelberg und über die Welt nach, die ihm wirklich gefallen würde. Dies ist sie.
    Das bedeutet nicht, daß dieses Universum weniger real ist als dein eigenes. Es ist nicht erdacht, sondern es existierte.“
    „Ich verstehe“, nickte Keith nachdenklich. „Das erklärt vieles. Zum Beispiel die Kostüme der ,Weltraummädchen’. Joe hätte sie sich so vorgestellt – oder ich hätte angenommen, er täte es. Und –“
    Er dachte an viele Dinge auf einmal, und sie alle paßten in das Mosaik, das Mekky ihm aufgezeigt hatte. Dies war das Universum, das ein weltraumbegeisterter Jugendlicher sich ausmalen würde. Die Nächtlichen. Luft auf dem Mond. Fünfundvierziger Automatiks auf der Erde, und Gott weiß was für Waffen im intergalaktischen Krieg.
    Die realistischen Ungeheuer auf den Titelbildern der Magazine – und natürlich Doppelberg als Dopelle, Herr eines Universums, wenn es nicht die feindlichen Arkturier gäbe. Dopelle – Superwissenschaftler, Schöpfer Mekkys, der einzige Mensch, der lebend vom Arkturus zurückgekehrt war.
    Dopelle, der Verlobte Betty Hadleys. Natürlich hatte Doppelberg sich sofort in sie verliebt, als er bei Borden erschienen war, um ihn, Keith, zu besuchen, als er gerade nicht da war.
    Universum à la Doppelberg.
    Nein, korrigierte sich Keith. Universum à la Doppelberg, wie er, Keith, es sich bewußt oder unbewußt vorgestellt hatte. Eigentlich hatte Joe gar nichts damit zu tun. Dies war lediglich die Welt, die Keith in Gedanken Doppelberg zugeschrieben hatte.
    Die Männer in dem großen Raum unter dem Balkon legten jetzt letzte Hand an das Gebilde, das nur noch sehr entfernt einem Burtonschen Potentiomotor ähnelte. Offensichtlich hatte Mekky das Prinzip weiter ausgearbeitet. Die mechanische Kugel schwebte zu dem Vorsprung hoch und blieb neben Keiths Schulter in der Luft hängen.
    „Der Motor wird jetzt in der Spitze eines raketengetriebenen Rettungsbootes angebracht“, ließ sie sich vernehmen. „Ich kann nicht ermessen, welche Auswirkungen Teleportation auf das Burtonsche Feld haben würde, und wir dürfen kein Risiko eingehen.
    Jemand

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