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TS 08: Das Reich der fünfzig Sonnen

TS 08: Das Reich der fünfzig Sonnen

Titel: TS 08: Das Reich der fünfzig Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.E. van Vogt
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starke Flotte gegen den Störenfried einsetzen können, wenn sie unser Angebot ausschlagen. Mit anderen Worten: Falls sie den Weg des Verrats fortsetzen sollten, bringt er ihnen nicht unbedingt etwas ein. Sie können gehen, Captain.«

 
2. Kapitel
     
    Die Sehr Ehrenwerte Gloria Cecily, Lady Laurr der Edlen von Laurr, saß an Bord des irdischen Schlachtschiffes Star Cluster auf der Kommandobrücke, starrte in den Weltraum hinaus und überdachte ihre Lage. Dann lächelte sie entschlossen und drückte einen Knopf. Auf der Platte vor ihr erschien das Gesicht eines Mannes. Ohne Einleitung begann sie: »Wie ich unterrichtet wurde, Captain, hat unser Entschluß, in der Großen Magellanschen Wolke zu verbleiben und die Suche nach der Zivilisation der Fünfzig Sonnen fortzusetzen, Verdruß hervorgerufen.«
    Der Captain zögerte, wählte dann sorgfältig seine Worte: »Euere Exzellenz, ich habe erfahren, daß Ihre Entscheidung, diese Suche durchzuführen, nicht auf allgemeine Zustimmung gestoßen ist.«
    Ihr entging nicht, daß er anstatt »unseres Entschlusses« »Ihre Entscheidung« betonte.
    Der Mann fuhr fort: »Natürlich kann ich nicht für alle Mannschaftsmitglieder sprechen, da deren Zahl dreißigtausend beträgt.«
    »Natürlich«, stimmte sie zu. In ihrer Stimme lag Ironie.
    Der Offizier schien dies nicht zu spüren. »Mir scheint, Euere Exzellenz, daß es keine schlechtere Idee wäre, eine allgemeine Abstimmung über diese Frage durchzuführen.«
    »Unsinn. Sie würden alle die Rückkehr wählen. Zehn Jahre im Raum haben sie zermürbt. Sie haben keinen Verstand und kennen kein Ziel. Captain«, ihre Stimme klang sanft, aber in ihren Augen erschien ein Glitzern, »in Ihrem Ton und Ihrem Benehmen spüre ich eine gewisse emotionelle Übereinstimmung mit dieser – dieser kindischen Massenpsychose. Bedenken Sie: das älteste Gesetz des Raumfluges lautet, daß jemand den Willen besitzen muß, vorwärts zu streben. Offiziere werden mit äußerster Sorgfalt ausgewählt, damit sie nicht dem blinden Verlangen nachgeben, zurückzukehren. Es ist nachgewiesen, daß Menschen, die schließlich Hals über Kopf zu ihrem Heimatplaneten zurückjagen, im Augenblick eine gefühlsmäßige Befriedigung verspüren, um sich dann ruhe- und rastlos einer neuen langen Reise anzuschließen. Wir sind zu weit von unserer Galaxis entfernt, um uns diesen jungenhaften Mangel an Disziplin leisten zu können.«
    Der Offizier bemerkte ruhig: »Diese Argumente sind mir vertraut.«
    »Das freut mich zu hören«, entgegnete Grand Captain Laurr beißend und unterbrach die Verbindung.
    Anschließend rief sie die Astrogation. Ein junger Offizier antwortete. Zu ihm sagte sie: »Ich wünsche, daß eine Reihe von Kursen ausgearbeitet werden, die uns so schnell wie möglich durch die Große Magellansche Wolke führen. Sie müssen so gelegt sein, daß wir jeden Stern des Systems in fünfhundert Lichtjahren Entfernung passieren.«
    Die Farbe wich aus dem jugendlichen Gesicht des Offiziers. »Euere Exzellenz«, stotterte er, »das ist der bemerkenswerteste Befehl, den wir je erhalten haben. Der Durchmesser dieser Sternwolke beläuft sich auf sechstausend Lichtjahre. An welche Geschwindigkeit dachten Sie, unter Berücksichtigung der Tatsache, daß wir nichts über die Stürme hier wissen?«
    Die Reaktion des Jungen raubte ihr die Fassung, und für einen Augenblick fühlte sie Zweifel in sich aufsteigen. Dunkel kam ihr zu Bewußtsein, welche Strecke Raumes sie zu durchqueren gedachte.
    Der Zweifel verschwand. Sie straffte sich. »Ich denke«, erwiderte sie, »daß die Dichte der kosmischen Stürme uns auf ungefähr ein Lichtjahr in dreißig Minuten beschränken dürfte.«
    Sie brach kurz ab. »Ihr Vorgesetzter soll mich benachrichtigen, wenn die Kurse fertiggestellt sind.«
    »Jawohl, Euere Exzellenz«, entgegnete der junge Mann.
    Sie aß allein auf der Brücke zu Mittag, wobei sie eine wachsende Erregung verspürte. Ihr stand ein Kampf um die Kontrolle des Schiffes bevor, und sie wußte, daß sie auf jede Möglichkeit gefaßt sein mußte.
    Drei Rufe kamen durch, ehe sie ihr Mahl beendet hatte. Sie achtete nicht darauf, denn sie hatte ein automatisches Besetztzeichen eingestellt. Es bedeutete: »Ich bin hier, aber belästigen Sie mich nicht, es sei denn, die Sache ist dringlich.« Die Rufe verstummten jedesmal in Sekundenschnelle. Nach dem Essen legte sie sich für eine Weile nieder, um zu schlafen oder nachzudenken.
    Die Woche, welche sie sich ausbedungen hatte,

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