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TS 08: Das Reich der fünfzig Sonnen

TS 08: Das Reich der fünfzig Sonnen

Titel: TS 08: Das Reich der fünfzig Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.E. van Vogt
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würde immer noch mehrere Millionen Bomben erfordern. Unsere eigenen Waffenfabriken vermögen jedoch nur alle vier Tage eine derartige Bombe herzustellen. Eine solche Fabrik würde mindestens eine Quadratmeile an Raum benötigen. Sie behauptete weiterhin, ihr Schiff könnte Verräter gegen die Streitkräfte der Fünfzig Sonnen schützen. Im Augenblick haben wir mehr als hundert Schlachtschiffe im Dienst, außerdem vierhundert Kreuzer und Tausende kleinerer Schiffe. Dabei muß man ebenfalls die ursprüngliche Absicht der Star Cluster in Betracht ziehen, deretwegen sie die Große Magellansche Wolke aufsuchte. Wie von ihrer Seite selbst zugegeben wurde, handelte es sich um eine kartographische Expedition. Unsere eigenen Vermessungsschiffe sind kleine, veraltete Modelle. Es ist nur schwer anzunehmen, daß die Erde eines ihrer größten und machtvollsten Schiffe für eine derartige Routineaufgabe abstellen würde.« Der Admiral brach ab. »Ich wünsche, daß alle Offiziere mir ihre Meinung über die vorausgegangenen Angaben zugehen lassen. Das ist alles. Ich werde jetzt die Berechnungen, welche von der Star Cluster geliefert wurden, an Astrogation und Meteorologie übermitteln.«
    Es nahm mehr als fünf Stunden anhaltender und sorgfältiger Arbeit in Anspruch, die Daten der Star Cluster in die Terminologie des Sternkartensystems der Fünfzig Sonnen zu übersetzen. Danach befand sich die Atmion ungefähr 1400 Lichtjahre von dem irdischen Schiff entfernt.
    Die Entfernung war bedeutungslos. Sie kannten die Lage aller Stürme in der Großen Magellanischen Wolke und konnten so mit Leichtigkeit eine Flugbahn ausarbeiten, die eine Geschwindigkeit von annähernd einem halben Lichtjahr je Minute erlaubte.
    Die ausgedehnte Anstrengung hatte Maltby ermüdet. Sobald seine Anwesenheit nicht länger benötigt wurde, zog er sich in seine Kabine zurück und schlief fast sofort ein.
    Der Lärm einer Alarmglocke weckte ihn. Er schaltete rasch eine Sichtplatte ein, die ihn mit der Brücke verband. Die Tatsache, daß das Bild sogleich aufleuchtete, zeigte ihm, daß den Offizieren gestattet war, die Vorgänge zu beobachten. Die Platte war bei voller Vergrößerung auf einen fernen Lichtpunkt eingestellt. Der Punkt bewegte sich; die Platte wurde fortwährend von neuem adjustiert und versuchte, ihn in der Mitte zu halten.
    Eine Stimme sagte: »Nach den Angaben unserer automatischen Kalkulatoren ist die Star Cluster jetzt annähernd ein Drittel Lichtjahr entfernt. Wir haben unsere eigene Geschwindigkeit auf zehn Lichttage in der Minute vermindert. Da wir dem Kurs folgen, den das irdische Schiff angegeben hat, und es nicht verloren haben, dürfen wir annehmen, daß es mit gleicher Geschwindigkeit fliegt.«
    Noch während der letzten Worte erlosch das Licht auf der Platte.
    Maltby wartete, und der Ansager verkündete endlich mißmutig: »Bitte beunruhigen Sie sich nicht. Ich bin informiert worden, daß der Kontakt wahrscheinlich wiederhergestellt werden wird.«
    Eine Stunde verging, ohne daß das Licht wieder erschien. Maltby hatte es längst aufgegeben, der Sichtplatte mehr als sporadische Aufmerksamkeit zu widmen. Seine Gedanken befaßten sich mit den Worten Admiral Dreehans über die Größe der Star Cluster.
    Das Problem barg gefährliche Möglichkeiten in sich. Es erschien unmöglich, daß irgendein Schiff die Größe aufweisen sollte, die Grand Captain Laurr angedeutet hatte. Das irdische Schiff verließ sich also darauf, daß seine Irreführung von Erfolg gekrönt sein würde. Die Anzahl der Bomben, die es absetzte, würde zumindest teilweise als Beweis dienen.
    An sechs aufeinanderfolgenden Tagen trat die Atmion in das obere Resonanzfeld des irdischen Schiffes ein. In jedem Fall hielt sie den Kontakt so lange wie möglich aufrecht, vergewisserte sich, daß die Route des gegnerischen Schiffes sich nicht geändert hatte und untersuchte dann die Planeten der nahen Sonnen. Nur einmal stieß sie auf ein Zeugnis der Zerstörung. Die Bombe mußte außerdem schlecht gezielt gewesen sein, denn sie hatte einen äußeren Planeten getroffen, der normalerweise zu kalt und zu weit entfernt von seiner Sonne war, um Leben hervorzubringen.
    Jetzt erschien er nicht länger als eisige Welt, sondern als eine kochende Hölle nuklearer Energie, welche die Felskruste geschmolzen hatte und bis zu dem metallischen Kern vorgedrungen war. Eine Miniatursonne loderte dort. Der Anblick versetzte keinen an Bord der Atmion in Sorge. Die Wahrscheinlichkeit, daß eine von

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