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TS 08: Das Reich der fünfzig Sonnen

TS 08: Das Reich der fünfzig Sonnen

Titel: TS 08: Das Reich der fünfzig Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.E. van Vogt
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verlief ereignislos.
    In der Stunde, da sie endete, rief der Grand Captain die Captains der einzelnen Abteilungen ihres riesigen Schiffes zusammen. Ihre ersten Worte trafen sofort das Zentrum der Spannung, von der sie ahnte, daß sie in den Offizieren ebenso wie in der Mannschaft pulsierte: »Wie ich die Lage beurteile, meine Damen und Herren, müssen wir hier bleiben, bis wir diese Zivilisation gefunden haben, auch wenn das einen Aufenthalt von weiteren zehn Jahren bedeuten sollte.«
    Die Captains sahen sich an und bewegten sich unruhig. Nur vier der dreißig Versammelten waren keine Männer.
    Die Sehr Ehrenwerte Gloria Cecily Laurr der Edlen von Laurr fuhr fort: »Unter Berücksichtigung dessen sowie der Tatsache, daß Taktiken angewandt werden müssen, die auf lange Sicht abgestellt sind, hat vielleicht jemand einen Vorschlag, wie wir verfahren könnten?«
    Captain Wayless, der Stabschef des Flugkommandos, warf ein: »Ich persönlich bin dagegen, diese Suche fortzusetzen.«
    Die Augen des Grand Captains verengten sich. Der Ausdruck der übrigen sagte ihr, daß die Meinung, die Wayless aussprach, verbreiteter war, als sie angenommen hatte. Nicht weniger ruhig als er antwortete sie: »Captain, es existieren Verfahren, um den Befehlshaber eines Schiffes zu überstimmen. Warum wenden Sie keines davon an?«
    Captain Wayless war bleich. »Dann, Euere Exzellenz, berufe ich mich auf Artikel 492 des Reglements.«
    Seine prompte Annahme ihrer Herausforderung schockierte sie. Sie kannte den Artikel, der eine Begrenzung ihrer Macht darstellte. Es war unmöglich, daß jemand über alle Vorschriften orientiert war, welche die Einzelheiten der Verfügungsgewalt über das Personal regelten. Sie hatte jedoch erfahren müssen, daß jeder über die Bestimmungen Bescheid wußte, die sich auf seinen eigenen Befehlsbereich bezogen.
    Sie saß mit weißem Gesicht da, als Captain Wayless mit hallender Stimme den Artikel verlas: »Beschränkung … Umstände rechtfertigen die Captains … eine Majorität … zwei Drittel … Ursprünglicher Zweck der Reise …«
    Zum ersten Mal stand alles gegen sie. Die Star Cluster war auf eine kartographische Erkundungsfahrt geschickt worden. Ihre Aufgabe war erfüllt. Indem sie darauf bestand, das Ziel zu ändern, war sie in Konflikt mit der angeführten Bestimmung gekommen.
    Sie wartete, bis Wayless das Buch niedergelegt hatte. Dann fragte sie sanft: »Wofür stimmen wir?«
    Einundzwanzig entschieden sich gegen, fünf für sie. Vier Offiziere enthielten sich der Stimme. Captain Dorothy Sturdevant äußerte: »Gloria, es mußte sein. Wir sind lange genug draußen gewesen. Soll jemand anders diese Zivilisation suchen.«
    Der Grand Captain klopfte ungeduldig mit ihrem Bleistift auf den langen, schimmernden Tisch. Als sie jedoch sprach, klang ihre Stimme gemessen: »Artikel 492 stellt mir frei, wahrend einer Periode, die zwischen fünf und zehn Prozent der bisherigen Reisedauer umfaßt, so zu handeln, wie ich es für richtig erachte, vorausgesetzt, daß diese Vollmacht nicht langer als ein halbes Jahr ausgedehnt wird. Ich ordne deshalb an, daß wir noch sechs Monate in der Großen Magellanschen Wolke bleiben. Hier sind meine Vorschläge, wie wir einen der Planeten der Fünfzig Sonnen orten könnten.«
    Kühl legte sie den Kommandanten ihre Pläne vor …

 
3. Kapitel
     
    Maltby war in seiner Kabine an Bord des Schlachtschiffes Atmion beim Lesen, als der Befehl ertönte: »Alle Mann auf Stationen!«
    Er vernahm kein Sirenengeheul, also war es kein Alarm. Er legte das Buch beiseite, schlüpfte in die Uniformjacke und begab sich in den Astrogations- und Instrumentenraum. Mehrere Offiziere befanden sich bereits dort, als er eintrat. Er setzte sich an sein Pult und zog sein Berufswerkzeug aus der Tasche: einen Rechenschieber mit einem daran befestigten Radiogerät, das ihn mit dem nächsten Elektronengehirn – in diesem Falle dem des Schiffes – verband.
    Das Schiff ruckte unter ihm an, als er gerade Papier und Bleistift zur Hand nahm. Gleichzeitig erwachte ein Lautsprecher zum Leben, und die unverkennbare Stimme Vizeadmiral Dreehans, des Kommandanten, ließ sich hören:
    »Diese Mitteilung ergeht nur an Offiziere. Wie Ihnen bekannt ist, nahm das irdische Schlachtschiff Star Cluster vor wenig mehr als einer Woche Verbindung mit uns auf und stellte uns ein Ultimatum, das vor fünf Stunden ablief. Bis jetzt haben die einzelnen Regierungen unseres Volkes angedeutet, daß keine weitere Botschaft empfangen

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