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TS 08: Das Reich der fünfzig Sonnen

TS 08: Das Reich der fünfzig Sonnen

Titel: TS 08: Das Reich der fünfzig Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.E. van Vogt
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sie bereits beherrschte, als er vor mehr als zwanzig Jahren gefangengenommen wurde.
    Der Kern der wahren Botschaft lautete, daß die Minderheitengruppe ihre Absicht, mit der Star Cluster Verbindung aufzunehmen, bekanntgegeben und eine Wochen währende Kampagne gestartet hatte, um Unterstützung für ihr Vorhaben zu gewinnen. Ihr Programm besagte, daß nur diejenigen, die sich auf ihre Seite stellten, von dem Verrat profitieren würden.
    Sein persönliches Erscheinen war plötzlich notwendig geworden. Aber wie? Seine Augen weiteten sich ein wenig, als er begriff, daß ihm nur ein Transportmittel zur Verfügung stand: das Schiff. Abrupt wurde ihm klar, daß er es tun mußte. Seine Muskeln spannten sich nach dem gewohnten dellischen System. Er spürte den elektrisierenden Reiz dieser Stimulation. In einem Augenblick waren seine Gehirne stark genug.
    Er empfand die Nähe eines anderen Gehirns. Er wartete, bis das Gefühl ein Teil seines eigenen Körpers zu sein schien, dann dachte er: »Leere.« Für einen Moment schaltete er jeden bewußten Gedanken aus. Schließlich stand er auf. Vizeadmiral Dreehan erhob sich in genau der gleichen Art, als würden seine Muskeln von Maltbys Gehirn kontrolliert. Was auch der Fall war. Er ging zur Instrumententafel und legte einen Schalter um. »Geben Sie mir den Maschinenraum«, sagte er.
    Während Maltby seine Worte und seine Handlungen dirigierte, erteilte er die Befehle, welche die Atmion auf einen Kurs lenkten, der sie unmittelbar zu der verborgenen Hauptstadt der Gemischten führen würde.

 
4. Kapitel
     
    Grand Captain Laurr überlas das Schriftstück, über dem »Nullifikation« stand, und blieb einige Minuten mit ärgerlich geballten Fäusten sitzen. Dann beherrschte sie sich und rief Captain Wayless. Das Gesicht des Offiziers erstarrte, als er sie erkannte. »Captain«, begann sie anklagend, »ich habe soeben Ihr Dokument mit seinen vierundzwanzig Unterschriften gelesen.«
    »Es ist legal, glaube ich«, bemerkte er förmlich.
    »Oh, dessen bin ich sicher«, gab sie zurück. Sie fing sich und fuhr fort: »Captain, warum diese schreckliche Entschlossenheit, unverzüglich zurückzukehren? Das Leben ist mehr als eine Legalität. Wir erleben ein grandioses Abenteuer. Haben Sie denn keinen Sinn mehr dafür?«
    »Madam«, war die kühle Antwort, »ich empfinde zugleich Bewunderung und Zuneigung für Sie. Sie besitzen gewaltige administrative Fähigkeiten, aber Sie neigen dazu, Ihre eigenen Ideen durchzusetzen und sind erstaunt und verletzt, wenn andere Menschen andere Auffassungen zeigen. Sie haben so oft recht, daß Sie das Empfinden dafür verlieren, einmal im Unrecht sein zu können. Deshalb hat ein großes Schiff wie dieses dreißig Captains, um Sie zu beraten und im Notfall – oder eigentlich jederzeit – im Einklang mit vorgeschriebenen Regeln zu überstimmen. Glauben Sie mir, wir alle lieben Sie. Aber wir kennen auch unsere Pflicht gegenüber den anderen an Bord.«
    »Aber Sie irren sich. Wir können diese Zivilisation zwingen, ans Licht zu kommen.« Sie zögerte, dann: »Captain, bitte gehen Sie nur dieses eine Mal mit mir konform.«
    Es war ein persönlicher Appell, und sie bedauerte ihn, kaum daß sie ihn ausgesprochen hatte. Das Ersuchen schien jedoch seine Spannung zu mildern. Er lachte, versuchte, sich zu beherrschen und lachte erneut.
    »Madam, es tut mir leid«, brachte er schließlich hervor. »Bitte, verzeihen Sie mir.«
    Sie hatte sich versteift. »Was amüsierte Sie denn so?«
    Er war wieder ernüchtert. »Ihr Ausdruck, ›nur dieses eine Mal‹. Lady Laurr, erinnern Sie sich daran, uns jemals gebeten zu haben, einen Ihrer Pläne im voraus zu unterstützen?«
    »Einige Male vielleicht.« Sie antwortete mit plötzlicher Vorsicht, denn es war ihr wieder eingefallen.
    »Ich habe nicht nachgerechnet«, versicherte Captain Wayless. »Aber grob geschätzt würde ich sagen, daß Sieuns nicht weniger als hundertmal auf dieser Reise entweder auf persönlicher Basis um unsere Unterstützung ersucht oder aber Ihren legalen Status als Kommandantin benutzt haben, um irgendeine Ihrer Ideen durchzusetzen oder ihr zum Erfolg zu verhelfen. Und jetzt, da diese Legalität einmal gegen Sie ausgespielt wird, nehmen Sie dies bitter übel.«
    »Ich bin nicht verbittert. Ich bin …« Sie brach ab. »Ohhhhh, ich sehe, daß es keinen Zweck hat, mit Ihnen zu reden. Aus irgendeinem Grund sind Sie der Ansicht, daß sechs Monate eine Ewigkeit bedeuten.«
    »Es geht nicht um die Zeit,

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