TS 08: Das Reich der fünfzig Sonnen

Titel: TS 08: Das Reich der fünfzig Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.E. van Vogt

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Regierung ihre Schlüsse aus unserer Erfahrung mit der Star Cluster gezogen hat, welche uns freiließ, weil sie nicht wagte, den Zorn unseres Volkes zu erregen. Nach diesen und anderen Unterlagen haben die Führer entschieden, daß das irdische Schiff durch einen entschlossenen Angriff vernichtet werden kann. Wenn wir die genauen Instruktionen, die an uns ergangen sind, befolgen, wird auch die Erbeutung einzelner Schiffe dem Gegner keinen Vorteil verschaffen. Ich habe bereits Scharfrichter für alle Meteorologie- und Astrogationsoffiziere ernannt, falls diese im entscheidenden Augenblick nicht imstande sein sollten, für sich selbst zu handeln.«
    Captain Peter Maltby, Chefmeteorologe und Hilfsastrogator der Atmion, wurde sich mit düsterer Klarheit bewußt, daß ihm die Hände gebunden waren. Er hatte eine Politik gemeinsamen Handelns mit dem Volk der Fünfzig Sonnen befürwortet. Es stand für ihn außer Frage, dieser Politik nun aus persönlichen Gründen den Rücken zu kehren.
    Seine einzige Hoffnung sah er darin, daß die Wölfe des Raumes – wie die Kriegsschiffe oft genannt wurden – in der Meute angreifen und kurzen Prozeß mit dem einzelnen irdischen Schiff machen würden.
    Sie stießen auf einen Tiger.

7. Kapitel

    Sie hatte das Plebiszit mit einem Votum von neun zu zehn verloren. Grimmig ordnete sie an, das große Schiff auf Heimatkurs zu lenken.
    Spät am »Tag« verlangte Kommunikation zu wissen: »Sollen wir unseren Kurs weiterhin senden?«
    Darüber wenigstens hatte sie noch Macht. »Auf jeden Fall«, erwiderte sie kurz.
    Am folgenden Nachmittag riß das Läuten der Alarmglocken sie aus dem Schlummer.
    »Tausende von Schiffen voraus«, meldete der Captain, der die Operationen leitete.
    »Geschwindigkeit drosseln«, kommandierte sie. »Kampfstationen.«
    Als dies geschehen war und die Schnelligkeit des Schiffes auf weniger als tausend Sekundenmeilen gesunken war, sprach sie zu den im Rat versammelten Captains.
    »Nun, meine Damen und Herren«, ließ sie sich mit unverhohlener Freude vernehmen, »möchte ich um die Autorisation ersuchen, den Kampf gegen eine widerspenstige Regierung aufzunehmen, die jetzt zeigt, daß sie fähig ist, der irdischen Zivilisation in feindseliger Weise gegenüberzutreten.«
    Die Entscheidung, die Schlacht anzunehmen, war einmütig. Dann wurde die Frage gestellt:
    »Sollen wir sie vernichten oder aufbringen?«
    »Aufbringen.«
    »Alle?«
    »Alle!«
    Als die Flotte der Fünfzig Sonnen und das irdische Schiff noch vierhundert Millionen Meilen voneinander entfernt waren, baute die Star Cluster ein Feld auf, das eine weite Raumsektion einbezog.
    Es war ein stark gekrümmtes Miniaturuniversum. Schiffe, die einen scheinbar geraden Kurs verfolgten, beschrieben plötzlich einen Kreis und kehrten zu ihrer Ausgangsposition zurück. Versuche, durch Beschleunigung auf Überlichtgeschwindigkeit aus der Falle auszubrechen, erwiesen sich als vergeblich. Ein Schauer von Torpedos, der gegen die Quelle des Feldes gelenkt wurde, trieb ab und mußte im Raum zur Explosion gebracht werden, um die eigenen Schiffe vor Beschädigung zu schützen.
    Es stellte sich heraus, daß es unmöglich war, mit irgendeinem der Planeten der Fünfzig Sonnen in Verbindung zu treten. Der Subraumfunk schwieg.
    Nach etwa vier Stunden stieß die Star Cluster eine Serie von Zugstrahlen aus. Eines nach dem anderen wurden die Schiffe unerbittlich auf das gigantische Schlachtschiff zugezogen.
    Zu diesem Zeitpunkt wurde der strikte Befehl an alle Meteorologie- und Astrogationsoffiziere der Fünfzig Sonnen ausgegeben, Selbstmord zu begehen.
    Auf der Atmion war Maltby einer aus der bleichen Gruppe von Männern, die Vizeadmiral Dreehan die Hand schüttelten. Unmittelbar darauf richtete er in Gegenwart des Kommandanten einen Blaster gegen seine Schläfe.
    Im letzten Augenblick zögerte er. »Ich könnte mich jetzt, in diesem Moment, seiner bemächtigen – und mein Leben retten.«
    Ärgerlich sagte er sich, daß die ganze Angelegenheit unnütz und vermeidbar war. Die Entdeckung der Fünfzig Sonnen war unumgänglich gewesen, in dem Sinne, daß sie früher oder später erfolgen würde, ganz gleich, was er jetzt unternahm.
    Und dann dachte er: »Dies ist es, wofür ich bei den Gemischten eingetreten bin. Wir müssen mit den anderen zusammenstehen – notfalls auch im Tode.«
    Sein kurzes Zögern endete. Er berührte den Aktivator seiner Waffe.
    Als die ersten erbeuteten Schiffe von den Technikern an Bord gehievt wurden,