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TS 09: Kinder des Weltalls

TS 09: Kinder des Weltalls

Titel: TS 09: Kinder des Weltalls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E.C. Tubb
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durch die Öffnung in den leeren Hohlraum der Zentralachse hinein.

 
Kapitel 10
     
    Merrill fürchtete den Kapitän. Er stand vor dem breiten Schreibtisch, fühlte deutlich den forschenden Blick des alten Mannes und versuchte, eine Unbekümmertheit und Unverschämtheit an den Tag zu legen, die er nicht empfand. Quentin lächelte ein bißchen, als er es bemerkte, lächelte das nachsichtige, fast belustigte Lächeln bewußter Überlegenheit, sprach aber kein Wort, sondern starrte nur vor sich hin und ließ Merrill die wachsende Spannung deutlich fühlen. Es war einer der ältesten, bekannten psychologischen Kunstkniffe, so alt, daß er immer wieder seine Wirkung hatte.
    Merrill sprach zuerst. „Sie haben nach mir geschickt, Sir.“
    „Sind Sie ehrgeizig?“
    „Ich …“ Merrill blinzelte über diese unerwartete Frage, und als er sich dann gefangen hatte, wurden seine Augen wachsam. „Jawohl, Sir. Vermutlich bin ich das. Jeder will sein Bestes für die Wohlfahrt des Schiffes tun …“
    „Ihnen gefällt es, Menschen zu führen“, unterbrach ihn Quentin. „Sie haben Freude an dem Gefühl der Macht, an dem Wissen, daß Sie, wenn auch nur zu einem geringen Teil, das Schicksal bestimmen.“ Er beugte sich leicht über den Tisch vor. „Sagen Sie mir, töten sie gern?“
    „Ich bin Freiwilliger.“
    „Dann haben Sie Freude an Ihrer Tätigkeit.“ Quentin lächelte und ließ sich entspannt gegen die Lehne seines Sessels zurücksinken. „Bemühen Sie sich nicht erst, mich anzulügen, Merrill. Ich weiß mehr über Sie, als Sie selbst wissen. Sie wissen vielleicht, was Sie tun, und denken, daß dies genügt. Aber ich weiß, warum Sie es tun, und dieses Wissen macht mich zu Ihrem Herrn.“ Er ließ seine dünne Stimme verklingen, und seine Augen wurden leer und entfernt. „Erinnern Sie sich daran, Merrill. Erinnern Sie sich immer daran. Ich bin Ihr Herr. In dem Augenblick, in dem Sie das vergessen – sterben Sie.“
    „Jawohl, Sir, ich verstehe.“
    „Ausgezeichnet.“ Quentin lächelte zum ersten Mal. „Jetzt zum Geschäft. Ich habe nach Ihnen geschickt, weil ich Sie seit vielen Jahren beobachte und zu dem Entschluß gekommen bin, daß Sie der Mann sind, den ich brauche. Menschen werden alt, Merrill, und Sie wissen, was mit ihnen geschieht. Manche Menschen fügen sich ihrem Schicksal, andere …“
    „Gregson!“ sagte Merrill und erstarrte in plötzlicher Furcht. Quentin lächelte.
    „Ich wußte, daß Sie sehr klug sind“, sagte er leise. „Aber versuchen Sie nicht, zu klug zu sein.“ Er lehnte sich wieder vor, seine Ellbogen auf dem Tisch, seine schlanken Finger streichelten seine Kehle. „Wir brauchen keine Namen zu nennen und keine Andeutungen zu machen. Ich brauche ein Werkzeug, weiter nichts, und ein Werkzeug muß bereit sein, ohne Fragen und ohne Zögern den Anordnungen seines Meisters zu gehorchen. Es wird eine Zeit kommen, vielleicht bald, vielleicht später, zu der ein Auftrag erledigt werden muß. Ein Mann wird das Ende der ihm zugemessenen Zeitspanne erreicht haben, und, da ich diesen Mann kenne, wird er vielleicht nicht gewillt sein, sein Leben und seine Stellung aufzugeben. In solch einem Fall wird ein Werkzeug gebraucht, ein stummes, bereitwilliges, gehorsames Werkzeug.“ Der alte Mann sah Merrill scharf an. „Sie verstehen?“
    „Jawohl.“
    „Männer sind ehrgeizig“, sagte Quentin und sprach mehr zu sich selbst als zu dem Manne, der ihm gegen überstand. „Manchmal kann Ehrgeiz gefährlich sein, nicht nur für sie selbst, sondern auch für ihre Umgebung. Versprechungen könnten gemacht werden und verlockende Preise angeboten, wenn … Aber es gibt nur einen Mann an Bord des Schiffes, der wirklich etwas anderes als leere Träume anbieten kann. Ich bin dieser Mann. Handeln Sie, wie ich es sage, und Sie werden das haben, was Sie gewonnen haben. Verweigern Sie mir den Gehorsam, und …“ Er zuckte mit den Schultern und sah Merrill voll ins Gesicht. „Ein kluger Mann hat viele Werkzeuge und verläßt sich auf keine. Ich hoffe, daß ich klar geworden bin?“
    „Vollkommen.“ Merrill versuchte trotz der Aussichten, die sich ihm eröffneten, nicht zu lächeln. „Wann?“
    „Ich werde Ihnen sagen, wann. Bis dahin werden Sie Ihren Pflichten gehorchen, nichts sagen, nichts denken und vor allem nichts unternehmen.“ Quentin erhob sich zum Zeichen der Entlassung. „Sie können gehen.“
    Er beobachtete den jungen Mann, wie er aus dem Zimmer herausging; sein verschwindender Rücken

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