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TS 09: Kinder des Weltalls

TS 09: Kinder des Weltalls

Titel: TS 09: Kinder des Weltalls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E.C. Tubb
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Rückweg zum Sektor Fünf und kam dabei beim Stabsquartier der H.P. vorbei. Da habe ich dich gesehen – und du hattest keine roten Shorts an.“
    „Du Narr!“ Jay veränderte seinen Griff an der Strebe, die neben ihm war, um zu einem Angriff auf den anderen Mann bereit zu sein. „Ist dir nicht klar, daß du eben dein eigenes Todesurteil ausgesprochen hast?“
    „Gregson hat das für mich schon längst getan.“ George sah den jungen Mann mitleidig an. „Versuche lieber nichts, Jay. Ich bin vorbereitet, gewarnt und außerdem geübt im freien Fall.“ Er bewegte sich, als er das sagte, und Jay konnte feststellen, daß seine vorherige Unbeholfenheit vorgetäuscht gewesen war.
    „Hör mal, George“, sagte er verzweifelt. „Wir wollen doch vernünftig sein. Da ist nichts Persönliches dabei, das weißt du genau, aber ich muß dich töten. Wenn ich es nicht tue, dann wird man mich wegen Pflichtverweigerung beseitigen.“
    „Weißt du auch, warum man dir befohlen hat, mich zu töten, Jay?“
    „Nein.“
    „Dann werde ich es dir sagen. Ich habe etwas über Gregson herausbekommen. Ich habe versucht, eine private Aussprache mit dem Kapitän zu erreichen, um ihn darüber zu unterrichten, aber er hat sich geweigert, mich zu sprechen. Gregson weiß jetzt, daß ich von seiner Verfehlung unterrichtet bin. Um sich selbst zu schützen, hat er meinen Tod befohlen. Das ist die Wahrheit, Jay. Willst du mich nun immer noch töten?“
    „Ich muß. Glaube mir, George, das Wohlergehen des Schiffes hängt davon ab. Das verstehst du nicht.“
    „Ich verstehe es nur zu gut, Jay. Ich habe dir schon gesagt, daß ich kein Dummkopf bin, und ich habe Augen zum sehen und ein Gehirn zum Denken und Verstand genug, um die Ergebnisse miteinander zu verbinden. Ich weiß zum Beispiel, daß es auf diesem Schiff keinen natürlichen Tod gibt.“
    „Du irrst dich“, verteidigte Jay sich schwach. „Es sterben Leute in der Klinik.“
    „Sie sterben, ja, aber woran? An Spritzen vielleicht?
    An Wunden, die sie in der Arena empfangen haben? Wie viele Leute sind an Alterschwäche gestorben, Jay? Kannst du das beantworten?“
    Jay konnte es, aber er wagte es nicht. Die Antwort lautete, daß bisher niemand an Altersschwäche gestorben war. Man hatte ihnen einfach nicht erlaubt, so lange zu leben. Alter war etwas, was es auf dem Schiff nicht gab.
    „Wenn du am Leben bleibst“, sagte Jay duster, „dann raubst du einem neugeborenen Kind Luft und Wasser, Lebensraum und Nahrung.“ Er näherte sich dem Älteren. „Du hattest deine Zeit, George. Jetzt mußt du sterben, damit andere leben können.“
    „Ich habe nichts dagegen, zu sterben“, sagte George ruhig. „Ich bin intelligent genug, um die Notwendigkeit einzusehen. Aber ist es fair, daß ich sterben soll, wahrend andere betrügen?“
    „Betrügen? Was meinst du damit?“ Diese Anschuldigung erschütterte Jay noch mehr als Curtways Wissen um das, was er war und was er tat. „Wie konnte jemand betrügen?“
    „Es gibt einen Weg, wenn du in der richtigen Stellung bist, um ihn zu gehen. Gregson ist in dieser Stellung, Jay. Ich weiß, was er tat, und er weiß, daß ich das weiß.“ George trat einen Schritt vor. „Erkennst du nun die Gefahr, Jay? Wenn einer seinen eigenen Tod vermeiden kann, dann können das auch andere. Wie lange wird es dauern, bis das Schiff unter einer Gewaltherrschaft steht, die in den Händen einer Handvoll alter Männer liegt?“
    Und das war die Schwierigkeit. Wenn alle der Auslöschung unterworfen waren, dann konnte sich keine einsichtige Person dagegen wehren, wenn die Reihe an ihn kam. Nicht, daß man ihnen eine eigene Wahl gelassen hatte. Man konnte nicht erwarten, daß einer völlig gesund blieb, während er von Tag zu Tag in der Vorausahnung einer Todesstunde lebte, die vor seiner Geburt festgesetzt war. Solch ein Wissen wurde den gewohnheitsmäßigen Ablauf auf dem Schiff zerstören und sein geräuschlos dahinterfließendes System in ein Schlachtfeld verwandeln. Die Alten wurden eine rücksichtslose Geburtenkontrolle verlangen, damit sie etwas länger leben konnten. Die Jungen wurden in der Erfüllung ihres natürlichen Wunsches auf Kinder enttäuscht werden. Eine Kluft würde sich zwischen den Generationen auftun und ein Nachlassen der Sympathie zwischen Alten und Jungen herbeiführen. Solch ein System wurde zur Unfruchtbarkeit, zur Degeneration und zu einem Verfall der moralischen Struktur fuhren.
    Aus diesem Grunde gehört auch die Hirn-Polizei zu dem am

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