Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 09: Kinder des Weltalls

TS 09: Kinder des Weltalls

Titel: TS 09: Kinder des Weltalls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E.C. Tubb
Vom Netzwerk:
Ventilationsröhren zu überprüfen, und da stieß ich auf etwas, das ich hätte melden sollen.“ Jay zuckte mit den Schultern. „Infolge des Zweikampfs habe ich es vergessen, und wenn ich es jetzt melde, dann werde ich wegen Zeitverlust degradiert. Es war in deiner Abteilung, und ich dachte …“
    „Hat es etwas mit Elektronik zu tun?“
    „Genau das. Es handelt sich um eine jener großen, flachen Buchsen, von denen alle Anschlüsse ausgehen. Ich bemerkte einen leichten Brandgeruch, und als ich den Kasten berührte, bekam ich einen Schlag.“
    „Wahrscheinlich ein Kurzschluß infolge von Kondens“, erklärte George sofort und sah Jay an. „Was soll ich machen?“
    „Ich hoffte, daß du den Schaden beseitigen und mir Schwierigkeiten ersparen könntest.“ Jay stellte sich sehr beunruhigt.
    „Oben, in der Nähe der schwerelosen Zone?“ fragte George nachdenklich. „Ich mache dir einen Vorschlag, Jay. Ich werde mir die Sache mal ansehen, und wenn ich den Schaden beheben kann, dann werde ich es tun. Einverstanden?“
    „Vielen Dank“, sagte Jay dankbar, stand auf und ging zur Tür. „Wollen wir das nicht gleich machen? Ich fürchte, ein anderer könnte es bemerken und zur Meldung bringen.“
    George seufzte und folgte ihm auf den Korridor hinaus.
    Wie gewöhnlich war der Bezirk um die schwerelose Zone herum menschenleer. Jay ging durch ein Gewirr von Trägern voran, schlüpfte in einen engen, schlauchartigen Gang und machte an einer der zahlreichen Anschlußbuchsen halt. George, der sich unbeholfen in der fast fehlenden Schwerkraft vorwärtsbewegte, erreichte ihn.
    „Ist es die hier?“ Er sah auf die Anschlußbuchse hinunter.
    „Ich glaube, ja.“ Jay beugte sich über sie, berührte sie und fuhr zurück, als ob er einen Schlag bekommen hätte. „Das ist die richtige. Sieh sie dir mal an, George.“
    „In Ordnung.“ George stieß sich vorwärts und, wie die meisten Menschen, die den freien Fall nicht gewohnt waren, zu hart. Jay fing ihn auf, als er vorüberschwebte, und zog ihn dorthin, wo George einen Strebepfeiler anpacken konnte.
    „Ich danke dir.“ Der Elektriker beugte sich über die Buchse. „Na, dann wollen wir mal sehen, was hier los ist.“
    Er verschwendete seine Zeit, und Jay wußte es. Die Buchse war vollständig in Ordnung und hatte nur als Vorwand gedient, um sein Opfer an einen Platz zu locken, wo sein Tod leicht vorgetäuscht werden konnte. Als Jay auf den Mann hinabsah, fühlte er ein seltsames Widerstreben, seinen Auftrag zu beenden. Ärgerlich über sein Zögern, gab er sich innerlich einen Ruck.
    Es würde sehr einfach sein. Jay wußte, wie er sein Opfer packen mußte, so daß jeder Widerstand nutzlos war. Es würde Routine sein, nichts mehr als das, und als er seine Hände vorstreckte, zwang er sich, an nichts anderes als an seine Pflicht zu denken.
    „Willst du mich töten, Jay?“
    Es waren nicht so sehr die Worte, die Jay unbeweglich erstarren ließen, sondern das Wissen, das hinter diesen Worten steckte. Er stand leicht schwankend da und starrte ungläubig auf das ruhige Gesicht seines beabsichtigten Opfers.
    „Ich habe das erwartet“, fuhr George leichthin fort. „Ich vermutete, was du im Schilde führtest, als ich die Buchse sah. Sie ist völlig in Ordnung, und du weißt es.“
    „Du hast dich geweigert, zu kämpfen“, stammelte Jay verzweifelt. Er wußte, daß er auf jeden Fall die Wahrheit vor dem anderen verheimlichen mußte. „Du hast mich beleidigt.“
    „Das ist nicht der Grund, warum du mich töten wolltest. Hat Gregson dich geschickt?“
    „Gregson?“
    „Ja, Gregson, der Chef der Hirn-Polizei.“ George lehnte sich an einen Pfeiler und sah den jungen Mann mit ernsten Augen an. „Ich bin kein Dummkopf, Jay, und ich habe dich schon lange in Verdacht. Du hast eine merkwürdige Arbeitszeit, scheinst zeitweilig ganz verschwunden zu sein und außerdem keine besonderen Pflichten zu haben.“ George zuckte mit den Schultern. „Ich hätte vermutlich keine Notiz davon genommen, wenn es nicht wegen deiner Zuneigung für Susan gewesen wäre. Ich konnte nicht verstehen, warum du nicht verheiratet warst, obwohl du noch jung genug dazu bist. Das hat mir zu denken gegeben. Der endgültige Beweis kam, als ich dich eines Tages im Stabsquartier gesehen habe.“
    „Du hast mich dort gesehen?“
    „Ja. Ich mußte bei PSYCHO arbeiten – ich bin, wie du weißt, ein qualifizierter Elektriker, und man vertraut mir Arbeiten an der Maschine an. Ich wählte einen kürzeren

Weitere Kostenlose Bücher