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TS 09: Kinder des Weltalls

TS 09: Kinder des Weltalls

Titel: TS 09: Kinder des Weltalls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E.C. Tubb
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strahlte Arroganz aus und die Vorwegnahme dessen, was kommen sollte. Als Quentin ihn beobachtete, empfand er Mitleid mit seiner Blindheit. Merrill war ein Killer, weiter nichts, und seine Brauchbarkeit hörte dort auf.
    Aber er wußte das nicht.
    Von der Brücke aus ging Merrill durch einen Geheimgang zu seinem Sektor hinunter, und sein Denken war von dem erfüllt, was er eben gehört hatte. Der alte Mann wollte, daß er bereit sein sollte, Gregson aus dem Weg zu räumen. Das war offensichtlich, und ebenso offensichtlich war die Tatsache, daß er Chef der Hirn-Polizei werden würde. Merrill lächelte, als er daran dachte.
    Er bewegte sich noch in der Welt seiner Vorstellung, als er eine Hand auf seinem Arm fühlte. Er drehte sich um und sah in das geistlose Gesicht von Sam Aldway.
    „Was willst du?“
    „Ich will mit Ihnen sprechen.“ Sam warf einen Blick über seine Schulter. „Gehen wir irgendwohin, wo wir allein sind.“
    Merrill zögerte einen Augenblick und ging dann in ei nen allgemeinen Erholungsraum voraus. Als er die Tür hinter sich geschlossen hatte, schob er das Schild „Besetzt!“ hinaus und sah Aldway an. „Nun?“
    „Ich hatte ihn in die Kampfbahn geholt“, brummte Sam. „Sie wissen, wen ich meine.“
    „So hat er also in einen Kampf eingewilligt?“ Merrill lächelte. „Ausgezeichnet. Ich hätte niemals geglaubt, daß er das tun würde. Du hast ihn ausgelöscht, natürlich.“
    „Nein.“
    „Nein?“
    „Ich habe ihn nicht getötet – im Gegenteil, er hätte mich benahe getötet. Sogar jetzt weiß ich noch nicht recht, wie er das geschafft hat. Sie hätten mir sagen sollen, daß er gegen alle Tricks gewappnet war. Zum Teufel! Ich hatte geglaubt, er wäre noch ein vollkommener Neuling.“
    „Hätte ich dich sonst trainiert?“ Merrill sah den Mann mit unverhüllter Verachtung an. „Du hast also versagt. Trotz all deiner Prahlereien läßt du dich von einem Neuling schlagen und zum Narren stempeln.“ Er zuckte mit den Schultern. „Nun schön, du hast deine Chance gehabt.“
    „Einen Augenblick noch!“ Sam packte Merrill am Arm, als er auf die Tür zugehen wollte, doch dann schrie er kurz auf, als ein scharfer Schlag ihn am Ellbogen traf.
    „Nimm deine Pfoten von mir!“ Merrill starrte den Hydroponiker an, als ob er ihn umbringen wollte. „Wie kannst du es wagen, mich anzurühren?“
    „Tut mir leid.“ Sam massierte seinen schmerzenden Arm. „Wie steht es nun mit dem Job, den Sie mir versprochen haben?“
    „Ich habe dir gar nichts versprochen. Ich habe dir nur erzählt, daß ich zur selben Zeit keine zwei Gehilfen haben kann, aber auch das hat jetzt nichts mehr zu sagen. Du hast deine Chance gehabt und hast versagt. Ich habe keine Zeit und Geduld für Versager.“ Merrill ging zur Tür, blieb aber dort, die Klinke in der Hand, noch einmal stehen und sah den anderen an. „Vergiß es, Aldway. Bleibe bei deiner Arbeit und mache dir keine Schwierigkeiten.“
    „Das kann ich nicht.“ Sam machte ein gequältes Gesicht, als er an die Möglichkeit dachte. „Ich kann nicht den ganzen Rest meines Lebens bei der Aufzucht dieser verdammten Pflanzen verbringen. Das werde ich niemals tun.“ Er trat mit bittenden Augen einen Schritt näher. „Wenn er nun stirbt. Fragen Sie nicht wie, aber angenommen, er stirbt. Würde ich dann seinen Job bekommen?“
    „Vielleicht.“ Merrill gab sich den Anschein, als ob er darüber nachdächte. „Wenn er stirbt, dann brauche ich einen neuen Assistenten.“ Er öffnete die Tür. „Es liegt bei dir, Sam. Es liegt einzig und allein bei dir.“ Die Tür schloß sich hinter ihm, und Sam lächelte.
    Es war kein angenehmes Lächeln.
    Er blieb noch eine Zeitlang sitzen und brütete vor sich hin. Als er dann schließlich das Zimmer verließ, kochte er vor Wut und war fast wahnsinnig in dem Wunsch, den Mann zu töten, der zwischen ihm und seinen ehrgeizigen Plänen stand.
    Er ging Jay suchen.
    Er fand ihn in einem der Aufgänge, die von den oberen Decks herunterführten. Sorgfältig hütete er sich, gesehen zu werden. Seine Erfahrung in der Kampfbahn hatten ihn gelehrt, daß der junge Mann gefährlich war, zu gefährlich für einen offenen Kampf, und während er der Gestalt in den roten Shorts folgte, überlegte er sich noch einmal die Tricks, die Merrill ihm beigebracht hatte.
    Jay hatte nicht die geringste Ähnlung von dem jungen Mann hinter sich. Er hatte seine eigenen Sorgen, und als er sich aus dem belebten Ausgang in eine ruhigere Gegend wandte,

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