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TS 09: Kinder des Weltalls

TS 09: Kinder des Weltalls

Titel: TS 09: Kinder des Weltalls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E.C. Tubb
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sorgfältigsten ausgesuchten Personal an Bord, das von Jugend auf dazu erzogen worden war, die doppelte Last der Verantwortung und des Stillschweigens zu tragen. Aber wenn das, was man sie gelehrt hatte, eine Lüge war …
    „Du hast unrecht“, behauptete Jay verzweifelt. „Niemand wurde so unmoralisch sein.“
    „Du glaubst es nicht?“ George zuckte mit den Schultern. „Ich bin ein alter Mann, Jay, und für die Alten wird das Leben sehr kostbar. Für dich ist der Tod noch weit entfernt, obwohl du genau weißt, daß dich eines Tages jemand auslöschen wird, wie du versucht hast, mich auszulöschen. Aber wenn man alter wird, dann fühlt man die Dinge. Man hat mehr Zeit zum Nachdenken, und man beginnt, alle die Dinge zu begreifen, die man im Leben nie verstand. Man will noch weiterleben, Jay. Man will sich ans Leben klammern und kann da nicht mehr logisch denken. Man will leben – und man wurde alles tun für einige weitere Jahre.“
    „Gregson ist alt“, sagte Jay nachdenklich. „Das war mir vorher gar nicht zum Bewußtsein gekommen.“
    „Gregson fürchtet den Tod“, sagte George. „Ich weiß das.“ Er trat wieder einen Schritt näher und berührte Jay am Arm. „Was willst du nun tun, Jay?“
    „Ich weiß es nicht. Ich habe meine Befehle, und du weißt, wie sie lauten – aber wenn das, was du sagst, wahr ist …“
    „Es ist wahr.“
    „Dann mußt du mit dem Kapitän sprechen.“
    „Und wie?“ George zuckte mit ungewöhnlichem Zynismus mit den Schultern. „Ich habe bereits versucht, eine private Aussprache mit dem Kapitän zu erreichen. Mein Gesuch wurde zurückgewiesen. Wenn ich es noch einmal versuchen will, dann muß mein Gesuch über die Hirn-Polizei laufen. Man hält mich für tot. Wenn ich das Gesuch einreiche, dann wird Gregson wieder seine Hunde auf mich hetzen.“ Er sah Jay an. „Kannst du irgend etwas vorschlagen?“
    „Ich weiß nicht“, erklärte Jay elend. „Offensichtlich wirst du dich verstecken müssen, bis für dich eine Chance kommt, den Kapitän zu sprechen. Wenn Gregson herausfindet, daß ich dich nicht beseitigt habe, dann wird er meinen eigenen Tod wegen Unwirksamkeit anordnen. Um das zu verhindern, muß ich deinen Tod durch Unfall vortäuschen.“ Unentschlossen biß er sich auf die Lippen. „Du könntest dich draußen in der schwerelosen Zone verbergen, ich kann dich durch die Wachen schmuggeln, aber der Unfall …“
    „Wie wolltest du meinen Tod erklären?“
    „Ganz einfach. Ich hatte die Absicht, dich zu töten und dann deinen Kopf gegen einen Pfeiler zu schmettern. Die amtliche Feststellung würde lauten, daß du deine eigene Geschwindigkeit und Entfernung falsch beurteilt und dir deinen Schädel eingerannt hast.“ Jay zuckte mit den Schultern. „Diese Idee ist jetzt nicht mehr viel wert. Merrill wird den Fall untersuchen, und wenn dein .Leichnam’ nicht völlig unkenntlich ist, dann wird er Verdacht schöpfen.“ Jay streckte seine Hand aus. „Gib mir deine Erkennungsmarke und Shorts.“
    „Warum? Was hast du vor?“
    „Das weiß ich noch nicht, aber ich werde mir etwas ausdenken.“ Jay schnappte ungeduldig mit den Fingern. „Beeile dich.“
    Widerwillig zog George seine blauen Shorts aus und streifte die Erkennungsmarke vom Handgelenk. Dann gab er beides Jay. „Und nun?“
    „Jetzt versteckst du dich in der Schwerelosigkeit. Ich werde versuchen, dir Nahrungsmittel hineinzuschmuggeln, aber mache dir keine Gedanken, wenn ich eine Zeitlang nicht komme. Du wirst dort auf keinen Fall lange bleiben. Je schneller ich eine Aussprache mit dem Kapitän zustande bringen kann, desto besser.“
    Schweigend führte Jay George den sich windenden Gang entlang, stieß sich von Pfeiler zu Pfeiler mit der Hand ab, und pausierte nur so lange, um sich in eine andere Richtung zu bringen. Schließlich machte er auf einem tiefergelegenen Umlaufgang halt.
    „Das ist ein Noteingang in die schwerelose Zone. Er wird von dieser Seite hier verriegelt. Ich werde ihn hinter dir schließen müssen.“ Jay drehte ein Rad und riß den Metallriegel auf. „Nur Mut, George. Gehe hinein. Versuche, dich dicht an den Umlaufgang zu halten, wenn du kannst. Wenn ich dir Hilfe bringe, dann will ich keine lange Zeit zu verschwenden haben.“
    „Ich verstehe.“ George trat auf die Öffnung zu und starrte in das dunkle Innere hinein. Er schauderte ein wenig. „Es ist kalt dort.“
    „Die Umwandler sind kälter“, stieß Jay ungeduldig aus. „Beeile dich!“
    George nickte und kletterte

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