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TS 13: Slan

TS 13: Slan

Titel: TS 13: Slan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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gefeuert. Der Mann, der geglaubt hatte, an seine Stelle treten zu können, war tot. – Der Chef der Geheimpolizei hielt seine Waffe ruhig auf Kier Gray gerichtet, als er sagte: „Ich werde Sie erschießen, bevor sie mich erwischen können, wenn wir nicht zu einer Abmachung kommen. Ich werde mich jetzt natürlich fügen; es bleibt mir nichts anderes übrig.“
    Der Anführer der Offiziere blickte Kier Gray fragend an. „Sollen wir ihn erledigen, Sir?“ fragte er. Er war ein hagerer, dunkler Mann mit einem Adlergesicht und einer scharfen Baritonstimme. Kathleen hatte ihn verschiedene Male im Palast gesehen. Sein Name war Jem Lorry.
    „Nein“, erwiderte Kier Gray nachdenklich. „John Petty wird noch von Nutzen sein. Er wird zugeben müssen, daß die anderen Männer als Resultat einer Untersuchung hingerichtet worden sind, die von seiner Geheimpolizei durchgeführt wurde und gezeigt hat, daß die Verurteilten mit den Slans geheime Vereinbarungen getroffen hatten.“

 
4. Kapitel
     
    Jommy Cross öffnete die Augen.
    Er lag in einem kleinen Zimmer und starrte hinauf zu einer schmutzigen Decke, von der stellenweise der Mörtel abgefallen war.
    Das Licht, das durch ein kleines Fenster in den Raum drang, erhellte nur matt die Bettücher, die in Wirklichkeit Überreste einstmals grauer Wolldecken waren. An einer Seite quoll Stroh aus der alten Matratze, und das ganze Gebilde stank ekelerregend. Obwohl Jommy sich noch immer krank fühlte, schleuderte er die fauligen Decken von sich und schickte sich an, aus dem Bett zu gleiten. Eine Kette rasselte, und ein plötzlicher Schmerz durchzuckte seinen rechten Knöchel. Er legte sich wieder erschrocken zurück. Er war an dieses gräßliche Bett gekettet!
    Schwere Schritte schreckten ihn wieder auf. Er öffnete die Augen. Eine große, dürre Frau in einem formlosen grauen Kleid stand im Türrahmen.
    „Ah“, sagte sie. „Omas neuer Mieter hat sein Fieber überstanden? Das ist gut!“
    Sie rieb ihre Hände. „Wir werden gut zusammenarbeiten, nicht wahr? Du wirst deine Unterkunft abverdienen müssen. Oma läßt sich nicht von Faulenzern ausnehmen.“
    Jommy starrte die häßliche alte Frau mit verengten Augen an. Der Ekel wuchs in ihm, als er in ihrem Geist forschte.
    Seine Gedanken mußten sich auf seinem Gesicht widergespiegelt haben, denn sie sagte mit plötzlicher Wildheit: „Ja, ja, wenn man Oma ansieht, wird man niemals erraten, daß sie einst eine berühmte Schönheit gewesen ist. Man wird niemals glauben, daß die Männer ihre wunderbare Erscheinung einst angebetet und verehrt haben. Aber vergiß nicht, daß diese alte Hexe dein Leben gerettet hat. Vergiß das nie, sonst könnte Oma ihren undankbaren Gast der Polizei übergeben. Und wie gern würden die dich haben! Aber Oma ist nett zu denen, die nett zu ihr sind und das tun, was sie will.“
    Er suchte in ihrem Gehirn nach ihrem wirklichen Namen, stieß aber nur auf ein Wirrwarr von Bildern. Ihre Identität lag begraben in einem Höllenpfuhl all des Bösen, das sie getan und gedacht hatte.
    Schaudernd und innerlich ungeheuer erschöpft zog sich Jommy aus dem Chaos zurück, das Omas Geist darstellte. Die alte Hexe lehnte sich mit glitzernden Augen vor.
    „Stimmt es“, fragte sie, „daß Slans Gedanken lesen können?“
    „Ja“, gab Jommy zu, „und ich kann sehen, was Sie denken, aber geben Sie sich keine Mühe.“
    Sie kicherte grimmig. „Dann hast du nicht alles gesehen, was in Omas Gehirn ist. Oma ist keine Närrin. Oma ist schlau, und sie weiß, daß sie einen Slan nicht zwingen kann, hierzubleiben und für sie zu arbeiten. Er muß frei sein, um das tun zu können, was sie von ihm will. Er muß einsehen, daß hier für ihn der sicherste Platz ist, bis er erwachsen ist und sich selber helfen kann. Nun, ist Oma nicht klug?“
    Jommy seufzte schläfrig. „Ich kann lesen, was Sie denken, aber ich kann jetzt nicht mit Ihnen sprechen. Wenn wir Slans krank sind, was sehr selten vorkommt, dann tun wir nichts als schlafen und nochmals schlafen. Daß ich von allein aufgewacht bin, bedeutet, daß mein Unterbewußtsein besorgt war und mich aufweckte, da es glaubte, ich befinde mich in Gefahr. Wir Slans besitzen eine Menge derartiger Schutzvorrichtungen. Aber jetzt muß ich wieder schlafen und gesund werden.“
    „Ist es wahr, daß Slans aus menschlichen Wesen Ungeheuer machen?“
    Ärger und Zorn brannten durch Jommys Gehirn. Wütend setzte er sich auf.
    „Das ist eine Lüge! Es ist eine von den Lügen, die die

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