Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 13: Slan

TS 13: Slan

Titel: TS 13: Slan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
Vom Netzwerk:
wird.“
    „Erschießt sie!“ fauchte Mardue, der älteste der Anwesenden.
    „Diese verdammten jungen Emporkömmlinge!“ schnappte Harihan, der Luftfahrtminister.
    Merklich erbleicht ließ John Petty den Aufruhr der Stimmen über sich ergehen. Aber Kier Gray sprang mit lodernden Augen und geballten Fäusten auf:
    „Setz dich hin, du heilloser Narr! Wie kannst du es wagen, diese Krise jetzt herbeizuführen, wenn wir vielleicht unsere gesamte Slanpolitik umwerfen müssen? Wir sind am Verlieren, verstehst du? Wir besitzen keinen einzigen Wissenschaftler, der den Superwissenschaftlern der Slans gleichkommt. Was würde ich dafür geben, einen einzigen von ihnen auf unserer Seite zu haben! Etwa einen Slan wie Peter Cross, der vor drei Jahren törichterweise ermordet worden ist, weil die Polizei, die ihn gefangennahm, von der Mentalität des Mobs beeinflußt wurde!
    Ja, ich sagte ,Mob’. Mehr sind die Menschen heute nicht mehr. Ein Mob, ein wildes Tier, dessen Entstehen wir mit unserer Propaganda herbeigeführt haben. Sie haben Angst, sie haben Todesangst um ihre Babys, und wir besitzen nicht einen einzigen Wissenschaftler, der objektiv an der Angelegenheit arbeiten könnte. Tatsächlich haben wir keinen Wissenschaftler, der dieser Bezeichnung überhaupt wert wäre. Welcher Anreiz liegt denn noch darin, sein Leben mit Forschung zu verbringen, wenn man dabei genau weiß, daß alle Entdeckungen, die man vielleicht einmal macht, schon lange zuvor von den Slans ausgearbeitet worden sind? Daß sie dort draußen irgendwo in geheimen Höhlen warten, bereit für den Tag, an dem die Slans ihren nächsten Versuch unternehmen, die Welt unter ihre Herrschaft zu bringen?“
    Kier Grays Gesicht hatte sich vor Leidenschaft gerötet.
    „John Petty hat mich beschuldigt, die Hinrichtung dieses Kindes verhindern zu wollen. Ich möchte, daß Sie alle ein paar Monate zurückdenken. Hat Petty zu irgendeiner Zeit jemals Ihnen gegenüber bemerkt, daß ich beabsichtige, das Mädchen am Leben zu erhalten? Ich weiß, daß er es getan hat, denn es ist mir zu Ohren gekommen. Er hat das Gift sorgfältig verbreitet. Ihr politischer Verstand wird Ihnen sagen, daß er mich in diese Lage gezwungen hat: Indem ich sie hinrichten lasse, werde ich ihm anscheinend nachgeben und damit an Prestige verlieren.
    Deshalb setze ich hiermit fest, daß Kathleen Layton nicht getötet werden soll. Angesichts unserer mangelhaften Kenntnisse der Slans wird sie als Studienobjekt am Leben bleiben. Ich persönlich bin entschlossen, den besten Nutzen aus ihrer Anwesenheit zu ziehen, indem ich die Entwicklung eines Slans bis zur Reife beobachte.“
    John Petty stand noch immer aufrecht. „Versuchen Sie nicht, mich niederzuschreien!“ fauchte er. „Sie sind zu weit gegangen. Als Nächstes werden Sie den Slans noch einen Kontinent zur Verfügung stellen, auf dem sie diese sogenannten Supererfindungen entwickeln können, von denen wir soviel gehört, aber noch nichts gesehen haben. Was Kathleen Layton betrifft, so werden Sie sie nur über meine Leiche am Leben erhalten. Die Slanfrauen sind die gefährlichsten von allen. Sie sorgen für die Nachkommen.“
    Die Worte verschwammen vor Kathleen. Eine dringliche Frage von Kier Gray hatte sich in ihr Gehirn gedrängt: „Wie viele von ihnen stehen bedingungslos auf meiner Seite? Zeige ihre Zahl mit den Fingern an.“
    Sie warf ihm einen erschrockenen Blick zu, und dann durchsiebte ihr Wahrnehmungssinn das Gewirr der Gefühle und Gedanken, das sie von den Männern erreichte. Es war schwer, denn sie traf auf zahlreiche Gedanken, und es gab viel Interferenz. Irgendwie hatte sie geglaubt, daß die älteren Männer alle für den Herrscher wären. Aber das stimmte nicht. In ihren Gehirnen bohrte die Furcht, die wachsende Überzeugung, daß Kier Grays Tage gezählt waren, und daß sie besser zu der jungen, starken Gruppe übergingen.
    Schließlich hielt sie beklommen drei Finger empor. Drei von zehn für Gray, mit Petty noch vier hundertprozentig gegen ihn und drei schwankend.
    Sie konnte ihm die letzten beiden Zahlen nicht mitteilen, da seine Gedanken nicht danach verlangten. Seine Aufmerksamkeit war auf ihre drei Finger konzentriert, und seine Augen drückten einen kaum merklichen Hauch von Bestürzung aus. Er saß wie eine Figur aus Stein in seinem Sessel, kalt, grimmig und ungemein tödlich.
    Sie vermochte ihre Augen nicht von dem Herrscher abzuwenden. DieÜberzeugung kam, daß hier ein in die Enge getriebener Mann war, der sein

Weitere Kostenlose Bücher