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TS 14: Das Erbe der Hölle

TS 14: Das Erbe der Hölle

Titel: TS 14: Das Erbe der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond F. Jones
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das bloße Zeugnis suspendierter Animation hindeutet.“
    „Schon gut.“ Underwood lachte leise und resigniert. „Es hat ja wohl keinen Zweck, wenn man versucht, einer solchen Diskussion mit dir auszuweichen, Illia. Du würdest nach der ersten Frühlingsblume einen ganzen Sommer planen.“
    „Aber habe ich denn unrecht? Die Menschheit braucht etwas, das imstande ist, sie in dieser Periode der Ernüchterung zusammenzukitten. Dies könnte es sein.“
     
    *
     
    Die Begeisterung des Direktorenkomitees übertraf, wenn möglich, noch diejenige Illias. Keiner von ihnen schien die Befürchtungen zu teilen, die einige der Expeditionsteilnehmer hegten. Boarder, der Älteste unter den Direktoren, vermochte die Tränen nicht zurückzuhalten, nachdem er Underwoods Bericht gehört hatte.
    „Welch ein Wunder, daß dieses Geschehen während unseres Lebens eintrat“, rief er. „Glauben Sie, daß es sich verwirklichen läßt? Das Ganze scheint so – so phantastisch, die Wiedererweckung eines Geschöpfes, das vor einer halben Million Jahren lebte.“
    „Eine Antwort darauf kann ich Ihnen nicht geben“, versetzte Underwood. „Niemand ist dazu imstande. Die technischen Voraussetzungen zum Bau der Anlagen, wie sie die Stroid beschrieben haben, sind in jeder Hinsicht gegeben. Die Frage ist allerdings, ob nicht zuviel Zeit vergangen und das Protoplasma abgestorben ist. Wir können es nur erfahren, wenn wir die notwendigen Apparaturen erstellen und das Experiment durchführen, was ich bereit bin zu tun, wenn das Direktorium die Kosten billigt.“
    „Das steht außer Frage“, erklärte Boarder. „Wir würden das gesamte Institut verpfänden, wenn es notwendig wäre. Ich überlege nur, welche Lagerräume wir benutzen könnten. Wie wäre es mit dem neuerbauten Carlson Museum? Die Fundstücke, die dafür bestimmt sind, können noch eine Weile im Lager bleiben.“
    Boarder sah sich in dem Kreis der Direktoren um. Er bemerkte zustimmendes Nicken und ließ abstimmen. Sein Vorschlag wurde angenommen.
    Phyfe kehrte zu der Expedition zurück, um die Verschiffung des Repositoriums mit Demarzule zur Erde zu überwachen, während Underwood mit der Planung für die Konstruktion und den Aufbau der Geräte begann, wie sie die Instruktionen der Stroid angaben.
    Dreyer, der große Semantiker, wurde um seine Hilfe als beratende Kapazität für das gesamte Projekt gebeten; speziell, um bei der Übersetzung der Aufzeichnungen behilflich zu sein.
     
    *
     
    Fünf Monate nach der eigentlichen Entdeckung des Repositoriums waren alle notwendigen Vorkehrungen für die Wiederbelebung getroffen, die Geräte erprobt und gebrauchsfertig. Das öffentliche Interesse an dem Projekt war durch sensationelle Zeitungsberichte erregt worden, und ein ständiger Menschenstrom schob sich an dem Carlson Museum vorüber, um einen Blick auf die Vorgänge im Innern zu werfen.
    Underwood hatte den Zeitungsartikeln keine große Beachtung geschenkt, aber die zunehmenden Volksmengen begannen lästig zu werden und behinderten die Arbeiten. Er war gezwungen, das Direktorium zu ersuchen, ein breites Areal um das Museum einzuzäunen.
    Während dieser Zeit fiel die Lavoisier langsam auf einer Kreisbahn um die Erde, um das Repositorium auf Raumtemperatur zu halten, bis die Zeit für die Überführung des Protoplasmas in die Nährlösung gekommen war. Jetzt, nachdem im Carlson Museum alles vorbereitet war, kehrten Underwood und Phyfe auf das Schiff zurück, um die Entfernung des Protoplasmabehälters zu beaufsichtigen. Die Beobachter und Techniker standen bereit, ihre Pflichten zu übernehmen.
    Die Verschiffung des Protoplasmas zur Erde war ein kritischer Vorgang. Das Bad im Carlson war auf den absoluten Nullpunkt gesenkt worden und würde nur langsam Grad um Grad erwärmt werden.
    Boarder und die anderen Direktoren des Instituts teilten Underwoods Zögern gegenüber allem, was Publizität hieß, nicht. Sie waren an Magazin- und Zeitungsreporter gewöhnt, denn ein Großteil der Gelder des Instituts hing von solcher Werbung ab, die beträchtliche Spenden nach sich zog.
    So kam es, daß die Ankunft der Lavoisier weithin bekannt wurde. Eine nach Tausenden zählende Menge versammelte sich, um die Ausladung des Protoplasmas zu erleben, das einst ein mächtiges und fremdes Wesen verkörpert hatte.
    Underwood stand im Kontrollraum und beobachtete den Landeplatz neben dem Museum, während das Schiff tiefer in die irdische Atmosphäre eindrang. Nur allmählich erkannte er die Identität

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