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TS 14: Das Erbe der Hölle

TS 14: Das Erbe der Hölle

Titel: TS 14: Das Erbe der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond F. Jones
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Befehl!“
    „Aber wir können kein Experiment durchführen, wenn uns ein Haufen von Fanatikern im Nacken sitzt.“
    „Wie Sie das machen, ist Ihre Sache. Jedenfalls müssen Sie ihnen zugestehen, was sie wollen, oder Sie können das Experiment aufgeben. Die letzte halbwöchentliche Wahl hat gezeigt, daß sie achtzig Millionen Stimmen kontrollieren. Sie wissen, was das bedeutet. Ein Wort beim Kongreßkomitee für Wissenschaft, und wir fliegen.“
    „Wir könnten die Nährflüssigkeit abschalten und das Ganze rückgängig machen. Das Protoplasma würde absterben, und was wollten diese Vögel dann anbeten?“
    „Die Zerstörung von Regierungseigentum kann mit dem Tode bestraft werden“, erinnerte Boarder unheilverkündend. „Außerdem sind Sie zu sehr Wissenschaftler, um das zu tun. Hegte ich die leiseste Befürchtung, Sie könnten das Protoplasma vernichten, dann würde ich Sie hinauswerfen, bevor Sie wüßten, wie Ihnen geschieht – aber in dieser Hinsicht habe ich keine Angst.“
    „Ja, Sie haben recht, aber diese …“ Underwood verzog das Gesicht, als hätte er Essig getrunken.
    „Ich weiß. Wir müssen uns damit abfinden. Der Wissenschaftler, der heute überlebt, gehört zu denen, die sich ihrer Umgebung anpassen. Hören Sie, Underwood, warum bauen Sie nicht einfach eine Art Balkon mit einer Rampe, die um das Labor läuft und von der aus diese Jünger des Großen in das Bad hinunterblicken können? Wir leiten Sie am einen Ende des Gebäudes herein und am anderen wieder hinaus. Auf diese Weise kämen sie Ihnen nicht in die Quere.“
    Boarder schaltete ab, und Underwood wandte sich wieder an Hennessey, der saß, als könnte ihn nichts erschüttern.
    „Sehen Sie“, kam ihm dieser zuvor, „ich wußte, wie das Ergebnis aussehen würde. Ich hatte Vertrauen zu dem Großen.“
    „Vertrauen! Das einzige, was Sie wußten, war, daß das wissenschaftliche Komitee Ihnen den Rücken stärken würde, weil Sie achtzig Millionen neurotischer Dummköpfe vertreten. Was werdet ihr denn tun, wenn euer Großer erwacht und euch ersucht, samt und sonders zur Hölle zu gehen?“
    Hennessey lächelte ruhig. „Er wird es nicht tun. Ich habe den Glauben.“

 
5. Kapitel
     
    Zwei Tage später rief Phyfe an und ersuchte um eine Unterredung. Es war dringlich; das war alles, was Phyfe sagen wollte.
    Der Archäologe hatte nichts von den Forderungen der Jünger gehört. Er war überrascht, als er sah, daß in der großen Zentralhalle gebaut wurde.
    Er fand Underwood und Illia im Laboratorium damit beschäftigt, Filme zu untersuchen, die das Wachstum des Protoplasmas zeigten.
    „Was geht denn dort draußen vor?“ fragte er. „Ich dachte, die Einrichtung wäre vollständig.“ .
    „Wir errichten ein Denkmal für die menschliche Dummheit“, knurrte Underwood. Dann erzählte er Phyfe von den Befehlen, die er erhalten hatte. „Wir setzen einen Balkon ein, damit die Gläubigen imstande sind, auf ihren Großen herunterzublicken. Boarder meint, wir müßten uns diesen Unsinn sechs Monate mitansehen.“
    „Warum sechs Monate?“
    „Weil Demarzule dann entweder erwacht oder das Experiment mißlungen sein wird. In jedem Fall ist es mit den Jüngern zu Ende.“
    „Weshalb?“
    Underwood sah irritiert auf. „Wenn er tot ist, haben sie nichts mehr anzubeten. Und wenn er lebt, wird er kaum etwas mit ihnen zu tun haben wollen.“
    „Ich könnte erneut, ‚weshalb?’ fragen“, versetzte Phyfe, „aber ich möchte es so ausdrücken. Wir wissen nicht, wie er handeln wird, wenn er erwacht. Und wenn er stirbt, wird er wahrscheinlich als Märtyrer angesehen werden und eine neue weltweite Religion auf den Plan rufen – wobei alle, die in das Experiment und seinen Fehlschlag verwickelt waren, auf dem Scheiterhaufen verbrannt werden.“ Underwood legte die Filme auf den Tisch.
    „Die technologischen Aspekte dieses Problems sind mehr als genug für meine geistige Kapazität. Ich kann und werde keinen Pfifferling auf irgendwelche anderen Gesichtspunkte geben.“
    „Sie müssen es!“ Phyfes Augen erglühten plötzlich, fordernd, unnachgiebig. „Wir haben neue Beweise – Terry hat möglicherweise recht, wenn er die Vernichtung des Protoplasmas fordert.“
    Illia erstarrte. „Was für Beweise?“
    „Vor mehr als fünfundachtzig Jahren wurde der wichtigste Fund vor der Entdeckung des Repositoriums gemacht. Eine umfassende Sammlung historischer Urkunden wurde von Dickens, einem der frühen Wissenschaftler, die sich mit diesem Gebiet

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