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TS 14: Das Erbe der Hölle

TS 14: Das Erbe der Hölle

Titel: TS 14: Das Erbe der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond F. Jones
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Führung aller abgeschworen, die sich anheischig machen, sie zu führen? Vielleicht zählt auch ihr zu den Millionen derer, die alle Hoffnung aufgegeben haben, jemals die großen Probleme des Lebens zu lösen. Wenn dem so ist, möchte ich euch fragen, ob ihr Zeugen der wunderbaren Ankunft der Gabe der Äonen wart. Wart ihr unter denen, die den Großen schauten?“
    William B. Hennessey machte eine Pause. „Jahrhundertelang haben wir nach Führerschaft in unserer eigenen Mitte gesucht und sie nicht gefunden. Alle, die sich an unsere Spitze stellten, waren nur Menschen. Jetzt aber ist den Händen unserer hervorragenden Wissenschaftler die große Aufgabe zugefallen, den schlafenden Großen zu erwecken, und wenn sie ihr Werk vollendet haben, wird das Goldene Zeitalter der Erde anbrechen.
    Ich rufe euch auf, die Fesseln der Verzweiflung abzuschütteln. Sprengt das Gefängnis eurer Enttäuschung. Macht euch bereit, den Großen am Tage seiner Auferstehung zu bewillkommnen, öffnet eure Herzen und Sinne, um die Botschaft zu empfangen, die er euch verkünden wird, und den Worten zu gehorchen, die er euch zurufen wird, denn wahrlich, von einer größeren Welt und einem helleren Land als dem unseren ist der Große gekommen, um uns zu erretten!“
    Binnen einer Stunde waren Hennesseys Worte um die ganze Erde geeilt.
     
    *
     
    Die Lebensmasse wuchs und vervielfachte ihre Millionen von Zellen. Mittlerweile erhob sich ein anderes Wachstum, weniger greifbar, aber nicht minder real, und verbreitete sich rasch über die Erde. Das Hirn jedes Menschen, das es umstrickte, bildete eine seiner Zellen, und deren Zahl nahm nicht weniger schnell zu als die der Protoplasmazellen in dem marmornen Museumsgebäude. Die Führung von Menschen durch Menschen hatte sich als unzulänglich erwiesen. Mit dem Großen aber verhielt es sich anders. Unbefleckt durch irdische Fehler, verkörperte er das Geschenk der Götter an die Menschen – er war ein Gott, der die Menschheit zu den Höhen der Ewigkeit führen würde, von denen sie einst geträumt hatte.
    Und die Flamme wuchs und sprang über die Meere. Sie verschmolz alle Konfessionen, alle Rassen, alle Hautfarben.
    Delmar Underwood sah ärgerlich von seinem Schreibtisch auf, als ein rotgesichtiger Mann von kräftigem, untersetztem Bau von seinem Sekretär hereingeführt wurde. Der Mann blieb auf halbem Wege zwischen der Tür und dem Schreibtisch stehen und verneigte sich leicht.
    „Ich spreche zu dem Propheten Underwood“, begann .er, „auf Grund des besonderen Auftrages der Jünger.“
    „Was zum Teufel …?“ Underwood runzelte die Stirn und streckte die Hand nach einem Knopf aus. Er klingelte jedoch nicht. Der Besucher brachte einen Umschlag zum Vorschein.
    „Und auf Grund einer speziellen Vollmacht, die von Direktor Boarder ausgestellt ist!“
    Ohne den Blick von dem Mann zu wenden, nahm Underwood den Umschlag entgegen und riß ihn auf. In formellem Ton und den üblichen bürokratischen Verklausulierungen instruierte ihn das Schreiben, den Besucher, einen gewissen William B. Hennessey, anzuhören und das Ersuchen zu gewähren, das Hennessey an ihn richten würde.
    Underwood wußte jetzt, wer vor ihm stand. Seine Kehle schien plötzlich ausgetrocknet. „Setzen Sie sich“, forderte er ihn auf. „Was wünschen Sie?“
    „Die Jünger des Großen begehren das Recht, den Herrn schauen zu dürfen“, erwiderte Hennessey, während er vor dem Schreibtisch Platz nahm. „Ihr Wissenschaftler seid Werkzeuge, die für eine große Aufgabe auserwählt wurden. Aber der Große kam nicht nur zu einigen wenigen. Er kam zu der ganzen Menschheit. Wir bitten um das Privileg, den Tempel zu besuchen und die wunderbare Arbeit zu schauen, mit der ihr unseren Herrn ins Leben zurückbringt, damit wir seine großen Gaben empfangen mögen.“
    Underwood konnte sich das Laboratorium mit auf den Knien liegenden fanatischen Gläubigen erfüllt vorstellen, die sich drängen, Geräte zerstören und wahrscheinlich versuchen würden, Stücke heiligen Protoplasmas mit nach Hause zu nehmen. Er drückte einen Schalter und drehte zornig eine Wählscheibe. Einen Augenblick später füllte Boarders Gesicht den winzigen Schirm vor ihm aus.
    „Dieser Fanatiker Hennessey ist hier. Ich wollte Sie lediglich in Kenntnis setzen, bevor ich ihn achtkantig hinauswerfen lasse.“
    Boarders Züge verzerrten sich. „Was fällt Ihnen ein? Haben Sie meine Zeilen nicht erhalten? Tun Sie genau das, was darin stand. Das ist ein

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