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TS 16: Einer von Dreihundert

TS 16: Einer von Dreihundert

Titel: TS 16: Einer von Dreihundert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. T. McIntosh
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die anderen zwei Drittel damit beschäftigt sind, sich zu benehmen und einen von den Leutnants auf sich aufmerksam zu machen.“
    Pat machte ein sorgenvolles Gesicht. Ich fühlte großen Respekt für sie und Sammy. Irgendwie wußte ich, daß sie nicht für sich selber fürchteten, denn sie dachten ja nicht daran, selber mit zum Mars zu fliegen, sondern für die betrogenen Millionen, die glaubten, eine Chance zu haben und nach Sammys Theorie doch keine hatten.
    Ich legte meinen Arm um Pats Schultern.
    „Ich will Ihnen nicht widersprechen, Sammy“, sagte ich, „obwohl ich es könnte. Ich will Ihnen nur eins sagen. Als Ihnen diese Idee kam, da waren Sie doch gerade am tiefsten Punkt Ihres Lebens angelangt. Waren Sie nicht kreuzunglücklich, verzweifelt, halbtot? Ließen Sie denn da überhaupt irgendwelche Gedanken in sich aufkommen außer den allerschwärzesten und düstersten?“
    Er lächelte müde. „Da können Sie recht haben.“
    „Dann versuchen Sie doch mal, den Kopf ein bißchen höher zu halten, und überlegen Sie sich die Sache noch einmal. Vielleicht sieht dann alles etwas anders aus.“
    „Pat ist nicht unglücklich“, gab Sammy zu bedenken, „und sie scheint doch auch zu finden, daß etwas an der Sache sein könnte.“
    „Wer sagt Ihnen denn, daß Pat nicht unglücklich ist? Sie meint, ihr Leben sei verpfuscht, sie habe kein Recht, mit zum Mars zu kommen. Sic möchte …“
    Ich wurde durch das Klingeln des Telefons unterbrochen. Das Gespräch war für Pat. Sie horchte, knallte den Hörer auf die Gabel und rief empört: „Was sagt ihr dazu!“
    „Nichts“, antwortete Sammy ungeduldig, „solange Sie uns nicht sagen, was los ist.“
    „Es war meine Tante. Gestern abend war jemand in meinem Zimmer und hat alles kaputt gemacht – Kleider, Bücher, Möbel, Briefe – einfach alles. Könnt ihr euch so was vorstellen?“
    Sammy dachte nüchtern. „Sie hätten die Sachen sowieso nur noch einen oder zwei Tage gehabt“, sagte er. „Regen Sie sich nicht auf.“
    „Aber …“
    „Es ist nur Gehässigkeit“, sagte ich. „Was wundert dich daran, Pat? Du bist doch sonst oft so zynisch, daß es dich nicht ärgern sollte, wenn Leute, die dich hassen, es dich auf jede nur mögliche Weise fühlen lassen.“
    Pat lächelte unwillkürlich. „Nein, ich ärgere mich auch eigentlich nicht“, gab sie zu. „Aber es ist doch ziemlich kleinlich, nicht wahr?“
    Sie sagte, sie wolle hinübergehen und sich den Schaden besehen. Ich erbot mich, sie zu begleiten, aber überraschenderweise stand Sammy auf und sagte, er werde mit ihr gehen. Er sagte es so, als gäbe es keine andere Möglichkeit. Er schien jetzt bedeutend besserer Laune zu sein als zuvor.
    Ich hatte genug von meinem Zimmer und wollte zu Henessys Bar gehen. Doch auf der Straße stieß ich fast mit Leslie zusammen.
    „Was machen Sie?“ fragte sie. Ich hatte selten eine so dumme Frage gehört.
    „Ich vertreibe mir die Zeit“, sagte ich.
    „Soll ich Ihnen dabei helfen?“
    „Wenn Sie gute Ideen haben.“
    Sie wußte ein Plätzchen im Tal, das ich noch nicht kannte.
    Kein Mensch war dort zu sehen. Zwei bewaldete Hügel schlossen das Tal ein, durch das sich ein Bach schlängelte. Die Wolken standen sehr weiß und still gegen den fast tropisch blauen Himmel.
    Ich hatte keinen Sinn für Schönheit, aber nun merkte ich zum ersten Male, daß ich sie irgendwie in mich eindringen und auf mich wirken lassen konnte.
    Wir setzten uns in den Schatten, und Leslie lehnte sich nach vorn, zog die Knie hoch und umfaßte ihre Knöchel.
    „Warum wurde denn alles so gemacht?“ fragte sie.
    Ich war enttäuscht. Ich hatte gehofft, Simsville, meine Arbeit und meine Verantwortung ein wenig vergessen zu können.
    „Wie kann ein Mensch in vierzehn Tagen über dreitausend Menschen kennenlernen?“ fuhr sie fort. „Sie wissen, daß es unmöglich ist, Sie haben es auch gar nicht versucht. Damit will ich nicht sagen, daß Sie nicht gewissenhaft sind. Das sind Sie bestimmt. Aber wenn Sie die Art der Auswahl für die ganze Welt zu bestimmen hätten, wie würden Sie es machen?“
    Ich zuckte die Achseln. „Telefonbuch wahrscheinlich.“
    „Wie meinen Sie das?“
    „Jeder dreihundertfünfundzwanzigste Name.“
    Leslie war so entsetzt, als hätte ich vorgeschlagen, eine Kathedrale in Brand zu setzen. „Unmöglich!“ rief sie. „Das wäre schrecklich gefühllos!“
    „Warum? Es wäre doch gerecht.“
    „Aber ich glaube, so wie es ist, haben wir doch wenigstens eine

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