TS 17: Geheime Order für Andromeda
anzurufen. Nachrichtenverbindung bestand nur zwischen großen, stationären Planetenfunkstellen. Die überlichtschnellen Funkwellen konnten auf einem Schiff weder empfangen noch gesendet werden.
Randell ahnte Böses, als er das erfuhr. Er dachte an jene Schiffe der Xarer, die der Katastrophe im Sonnensystem entgangen waren. Welches Unheil vermochten sie anzurichten!
Einige Stunden später landete die STARLIGHT auf dem Energiemond. Zusammen mit Xar Bem und Knut Jansen sank Randell auf der Plattform in die Tiefe. Und als sie endlich auf dem sich immer schneller fortbewegenden Transportband saßen, begann das lange Warten.
Tora Bem erstarrte, als er in die Halle zurückkehrte. Das Band bewegte sich.
Jemand war unterwegs zu ihm. Aber wer?
Fünf Stunden wartete er, bis das Band langsamer wurde und in der Ferne drei Gestalten auftauchten. Vorsichtig zog er sich in einen der Gänge zurück, die Strahlwaffe schußbereit haltend.
Dann aber erkannte er seinen Vater und zwei Fremde.
Die Waffe einfach fallen lassend, stürmte er aus seinem Versteck. „Vater – du? Wer sind die anderen?“
„Tora, mein Sohn! Es sind die Fremden von der Erde – gute Freunde. Sie halfen uns. Leider gibt es hier keine Verständigung, damit müssen wir warten, bis wir im Schiff sind. Begrüße sie!“
Randell bedauerte, keins der Worte verstehen zu können, das zwischen Vater und Sohn gewechselt wurde. Aber aufmerksam betrachtete er dann fünf Minuten später die weiträumige Halle mit den unzähligen summenden Maschinen, deren Bedeutung ihm nicht klar wurde. Hätte er nur Jules Deaux mitgenommen statt Jansen, der sich noch weniger ein Bild von dieser Übertechnik machen konnte.
Dann glitten sie mit dem Transportband wieder an die Oberwelt zurück. In der STARLIGHT endlich war es möglich, miteinander zu sprechen, und Randell hatte das unbestimmte Gefühl, die beiden Bems seien ganz froh darüber gewesen, unten in der Zentrale kein Übersetzungsgerät zur Verfügung gehabt zu haben.
Der Abschied war kurz und herzlich. Xar Bem gab Randell den Ring, den er von Tora zurückerhalten hatte. „Nimm ihn, zum Zeichen unserer Freundschaft!“
Zwei große Rassen hatten die Bewährungsprobe ihrer ersten Begegnung bestanden. Was nun noch folgte, war Routine und Vertrauen. Es lag nicht mehr allein in den Händen der STARLIGHT-Besatzung oder in denen der Bems allein.
*
General Patterson erwartete Randell ungeduldig.
„Nichts mit dem Urlaub!“ empfing er seinen Freund nicht gerade sehr freundlich. „Aber diesmal bleibt Rita auf der Erde!“
Randell sah den ihn begleitenden Dirks mit einem bezeichnenden Blick an, ehe er sich setzte.
„Hast du einen Vogel?“ erkundigte er sich teilnahmsvoll. Patterson wurde rot wie eine Tomate.
„Befehl der Weltregierung!“ donnerte er Randell an. „Sofortige Vergeltungsmaßnahmen! Schiffe der Xarer haben die Erde angegriffen und vier Städte dem Erdboden gleichgemacht. Das erfordert sofortige Sühne. Die STARLIGHT wird Xar III mit zehn atomaren Zeitbomben belegen. Damit dürfte der Planet aus der uns bekannten Existenzebene verdrängt werden. Außerdem werden …“
„Augenblick mal, Patterson! Seid ihr denn alle verrückt geworden? Wer hat denn diesen blödsinnigen Befehl herausgegeben?“
Patterson schluckte.
„Der Präsident! Hat er nicht recht? Sollen wir zusehen, wie uns laufend die Schiffe der Xarer angreifen?“
„Erfolgten denn weitere Angriffe?“
„Vor zwei Stunden noch wurde ein xarisches Schiff über dem Mars abgeschossen. Und es schwirren immer noch welche im System herum.“
Randell beugte sich vor. In wenigen Worten erklärte er Patterson, warum die restlichen Schiffe der feindlichen Flotte wieder mit Energie versorgt wurden, und daß sie keine Ahnung von dem Regierungswechsel haben konnten.
„Mit den wenigen werden wir fertig, Patterson. Und bereits in einer Woche trifft die Regierungsdelegation von Xar III hier ein. Die wird schon irgendwie für eine Kontaktaufnahme mit eventuell noch vorhandenen Kriegsschiffen sorgen und ihnen den Befehl zum Rückflug geben. Der Krieg ist zu Ende, noch ehe er begann.“
Patterson setzte eine zweifelnde Miene auf.
„Wirst du das dem Präsidenten klarmachen, Rex?“
„Aber natürlich, Schwiegerpapa! Vor dem habe ich doch keine Angst. Außerdem komme ich ohnehin im amtlichen Auftrag von Xar III. Ich habe eine Botschaft zu überbringen. Xar Bem hat sich erboten, kostenlos auf der Erde eine Relaisstation für die merkwürdige
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