Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 20: Legion der Zeitlosen

TS 20: Legion der Zeitlosen

Titel: TS 20: Legion der Zeitlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles L. Fontenay
Vom Netzwerk:
des Mannes unter dem Federhelm war weiß.
    „Sir … Sir, wir sind nicht verantwortlich dafür“, brachte er schließlich stammelnd heraus. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll, Sir. Unsere Soldaten hätten es verhindern sollen.“
    Der Volksweldbeamte war so offensichtlich bestürzt, daß Chaan ihm glaubte. Aber dennoch sagte er barsch:
    „Die Diebe trugen die Uniform Ihrer Soldaten!“
    Hilflos wandte sich der Mann Victad zu.
    „Wir hatten nichts damit zu tun. Versichern Sie ihm doch, daß es keine Maßnahme von uns war“, flehte er.
    Victad war ein kleiner und dicker Mann, aber er hielt sich mit soviel Würde, daß er den größeren Volksweldler zu überragen schien.
    „Ich bin keineswegs sicher, daß es nicht irgendeiner Ihrer Pläne ist, wenn ich die letzte Haltung Ihrer Regierung in Betracht ziehe, Tregor“, entgegnete er kalt.
    Tregor wandte sich an Chaan.
    „Sir“, rief er aus. „Captain Fritag! Sie müssen glauben, daß die Volksweldregierung nichts mit dem Diebstahl Ihres Schiffes zu tun hatte! Wir werden alles tun, was in unseren Kräften steht, um diesen Vorfall zu klären und Ihnen Ihr Schiff wieder herbeizuschaffen.“
    „Glauben Sie nicht, daß es dann besser wäre, wenn Sie sich gleich an die Arbeit machen?“ meinte Chaan trocken. „Meine einzige Empfehlung ist, daß Sie mein Schiff wieder herbeischaffen.“
    „Aber, Captain, wie können wir das? Kein Schiff kann gegen den Sternantrieb aufkommen.“
    „Ich sehe, daß Sie kein Raumfahrer sind, Tregor. Nur ein Scout weiß den Sternantrieb zu bedienen.“
    Tregors Gesicht klärte sich auf.
    „Jawohl, Sir. Sofort, Sir!“ rief er aus. Laut gab er Befehle, und zwei seiner Untergebenen gingen eilig weg.
    Die Ehrenwache hatte sich jetzt wieder formiert. In Viererreihen stand sie neben ihm. Um die kleine Gruppe standen eine Menge Zuschauer, die sich neugierig herandrängten. Chaan beobachtete sie interessiert.
    In den vergangenen dreißig Jahren hatte eine Wandlung stattgefunden. Die Volksweldler, an die er sich erinnerte, waren Individualisten mit einer frei- und großzügigen Haltung des Leben-und-Leben-lassen gegenüber Sitten und Moral.
    Auf vielen der Gesichter hier war jetzt jedoch Fanatismus festzustellen. Das alte Volksweldvolk hatte warme Kleidung getragen, die vor der kühlen Luft schützte. Trotz der Nachmittagskühle trugen diese Leute hier, und zwar sowohl Männer als auch Frauen, enganliegende Hosen, die von den Hüften bis zu den Waden reichten und in kurze Stiefel gesteckt waren. Nur einige von ihnen hatten sich ein kurzes Cape über die Schultern geworfen.
    Die einzigen Leute um ihn, die mehr als diese ungenügende Kleidung trugen, waren die uniformierten Soldaten und Beamten sowie Victad.
    „Wenn Sie wünschen, Sir, dann werden wir Sie jetzt zu Ihrer Unterkunft begleiten“, sagte Tregor. „Wir haben im besten Hotel der Stadt ein Appartement für Sie reservieren lassen.“
    „Ich ziehe es vor, eine Weile mit Victad zu reden“, erwiderte Chaan. „Ich danke Ihnen für Ihr Anerbieten, aber er wird dafür sorgen, daß ich heute abend in meine Unterkunft komme.“
    Tregor sah leicht enttäuscht aus, sagte aber nur: „Wie Sie wünschen, Sir.“
    Die Ehrenwache stand stramm und salutierte, als Chaan und Victad zusammen weggingen. Ein Wagen mit dem Emblem des Raumkommandos erwartete sie am Tor. Sie stiegen ein. Victad stellte die Automatik ein, und der Wagen fuhr sanft an.
    Der Raumflughafen lag etwa zehn Meilen östlich von Regn, und in wenigen Minuten befanden sie sich in den Außenbezirken der Stadt. Sie war keine Metropole mit hochaufragenden Türmen und weitgespannten Viadukten wie Stellopolis. Ihre breiten Straßen lagen alle auf Bodenhöhe. Die Gebäude waren rechteckig und niedrig und aus riesigen Steinquadern erbaut.
    Als sie sich dem Herzen von Regn näherten, sahen sie mehr und mehr Fußgänger, die die Bürgersteige bevölkerten. Enge Hosen, nackte Brust und Capes herrschten vor, aber es waren auch viele der roten und schwarzen Uniformen des Militärs zu sehen.
    Das Hauptquartier des Raumkommandos war ein kleines Gebäude nahe der Stadtmitte. Victads Unterkunft bestand aus einem Appartement auf der Rückseite des Gebäudes.
    Sie traten durch die Tür von Victads Heim in einen winzigen Teil der Siriuszivilisation, die Chaan gerade verlassen hatte.
    Eine grauhaarige Frau in einer Toga begrüßte sie. Victad stellte sie Chaan als seine Frau Leah vor. Chaan verbeugte sich auf sirianische Art formvollendet vor ihr.

Weitere Kostenlose Bücher