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TS 20: Legion der Zeitlosen

TS 20: Legion der Zeitlosen

Titel: TS 20: Legion der Zeitlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles L. Fontenay
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beobachten.
    Der Mann mit Chaans Gesicht kam festen Schrittes die Rampe herab. Unter dem Arm hielt er eine Aktentasche geklemmt. Er ging das von den Wachen gebildete Spalier hinab, ohne einen Blick nach rechts oder links zu werfen. Auf seinem Gesicht lag ein grimmiger Ausdruck.
    Chaan wartete ab, bis der Mann weit genug an ihnen vorbei war und alle Augen ihm zu der Gruppe von Männern folgten, die ihn zu seiner Begrüßung erwarteten.
    „Jetzt, Hildi“, sagte er.
    Gemeinsam brachen sie durch die Kette der Wachen und rasten die Rampe hinauf auf die offene Luke des Sternenschiffes zu.
    Sie erreichten sie und verschwanden darin.
    Befehle wurden gebrüllt, und Energiestrahlen zischten hinter ihnen her. Chaan drückte auf einen Knopf, und die Luke schlug zu.
    Chaan kletterte in atemloser Hast zum unteren Kontrolldeck hinauf. Die Hitzestrahlen aus den Pistolen der Wachen konnten die Metallhülle des Schiffes nicht beschädigen, aber er durfte ihnen nicht so lange Zeit lassen, bis sie Artillerie heranbringen oder ein Verfolgungsschiff starten konnten.
    Er warf sich in den Sessel vor dem Schaltpult und schaltete den Antigravitätsantrieb des Schiffes ein. Als er auf den Sichtschirm blickte, sah er das Flugfeld hinter sich versinken, auf dem Soldaten und Zivilisten wie verrückt gewordene Ameisen herumeilten.
    Einige Augenblicke später kam Hildi zu ihm herauf.
    „Ihre einzige Chance, uns jetzt noch anzufangen, läge darin, daß sie bereits ihre Flotte im All hätten“, sagte Chaan. „Sobald wir weit genug von Volksweld entfernt sind, werde ich den Sternenantrieb einschalten.“
    „Aber Chaan“, widersprach sie, „dies ist doch ein Scoutschiff. Du kannst mich doch nicht mit nach Lalande nehmen.“
    „Ich glaube nicht, daß der Sonnenrat nicht anerkennen wird, daß es sich hier um einen Notfall handelt“, antwortete er glücklich. „Ich hoffe nur, daß Marl die Vorräte des Schiffes für diesen Flug ergänzt hat.“
    Er drehte sich zum Schaltpult um, um die verschiedenen Instrumente zu überprüfen. Sein Blick fiel auf das Chronometer.
    Es zeigte den 23. April 3503 an!
    „Hildi!“ rief er. „Sieh dir das an!“
    „Das kann doch nicht stimmen“, sagte sie überrascht. „Heute ist der zehnte Tag von Wilmar …“ Sie machte eine Pause und überlegte kurz. Dann fügte sie hinzu: „Das wäre nach Erdzeit der sechste November 3503.“
    „Genau das!“ sagte Chaan frohlockend. „Aber der 23. April war der Tag meiner Landung auf Volksweld.“
    „Meinst du, daß das Chronometer stehengeblieben ist?“
    „Hildi, dieses Chronometer bleibt nicht stehen, solange die Sterne leuchten. Es geht richtig. Verstehst du denn nicht, was geschehen ist? Der Dodekaeder hat uns in der Zeit zurückversetzt, zurück auf den Raumflughafen, gerade in den Augenblick, in dem ich dieses Schiff auf Volksweld landete!“
    „Aber ich war doch in der Menge, die zusah, wie das Schiff an jenem Tage landete“, widersprach sie.
    „Gerade aus diesem Grunde wurden wir in jene Zeit und an jenen Ort zurückversetzt. Ich hatte mich auf irgendeine Zeit in der Vergangenheit konzentriert, zu der ich in der Lage gewesen wäre, den Sonnenrat zu warnen, aber wir haben beide zusammen in den Dodekaeder geschaut, und so wurden wir beide zu dem einzigen Ort und der einzigen Zeit zurückversetzt, wo wir beide uns nahe waren und noch immer die Möglichkeit bestand, etwas zu unternehmen.“
    „Aber das verstehe ich nicht“, antwortete sie. „Wenn du doch das Sternenschiff …“
    Sie unterbrach sich. Ihre Augen wurden groß und rund, und sie schlug sich mit den Fingern auf den offenen Mund.
    „Verstehst du es jetzt?“ rief er. „Wir sind in der Zeit zurückgekehrt. Jener Mann, der das Sternenschiff verließ und den ich beinahe erschossen hätte: er war kein Doppelgänger; das war ich selbst, als ich vor sieben Monaten auf Volksweld landete.
    „Jene beiden Soldaten, die ich an jenem Tage mein Schiff stehlen sah: Hildi, das warst du und ich! Jetzt ist es mir auch klar, weshalb Marl mein Schiff nicht wiederfinden konnte. Ich hatte es selbst gestohlen, und die Explosion eines Sternantriebes, die er gesehen hat, war keine falsche Explosion, wie ich es ihm gesagt hatte: es war die Explosion, die er sehen wird, wenn ich in wenigen Stunden den Sternantrieb einschalten werde.“
    Chaan lehnte sich in seinen Sessel zurück und lachte. Hildi schmiegte sich in seine Arme.
    „Ich weiß nicht, ob ich auch alles richtig verstehe“, sagte sie ruhig, „aber das

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