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TS 20: Legion der Zeitlosen

TS 20: Legion der Zeitlosen

Titel: TS 20: Legion der Zeitlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles L. Fontenay
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Victad bat Chaan, in einem der niedrigen Sessel Platz zu nehmen, während Leah sie verließ, um die Vorbereitungen für das Abendmahl zu überwachen. Er schlüpfte aus seinem Pelz in eine Toga und holte zwei sirianische Glaspfeifen, ehe er Chaan gegenüber Platz nahm.
    „Das Schwierige am Raumdienst ist, daß man ein alter Mann ist, ehe man noch seinen Posten richtig übernommen hat“, sagte Victad, als sie sich gegenseitig zeremoniell Feuer für ihre Pfeifen gaben. „Ihr Jungs von der Legion gelangt in ein paar Monaten subjektiver Zeit hierher, wir aber haben an Bord eines Sternenschiffes zwölf Jahre dazu gebraucht, um von Sirius hierherzukommen. Ich weiß nicht, wie die frühen Siedler nach ihrer langen Reise noch genügend Energie übrig hatten, um diese Welt zu kolonisieren.“
    „Die Geburten wurden während der Überfahrt nicht eingeschränkt“, antwortete Chaan. „Die Volksweldsiedler scheinen hier mit viel Energie angekommen zu sein.“
    Victad nickte zustimmend.
    „Sie sind ein energisches und aggressives Volk. Sie haben Wunder vollbracht auf einer Welt, die weniger beherzte Menschen in Verzweiflung gestürzt hätte. Aber ich fürchte sehr die Ziele der gegenwärtigen Regierung.“
    „Deshalb wollte ich zuerst mit Ihnen sprechen“, erwiderte Chaan. „Meine erste Inspektion zeigte mir, daß hier ein Bauprogramm für schwere Sternenschiffe durchgeführt wird. Darüber hinaus sind weitverbreitete Anzeichen für die Verwendung von Atomenergie vorhanden. Ich war sicher, daß Sie das bereits nach dem Siriussystem durchgegeben haben, sonst hätte ich mich gleich auf den Weg nach Lalande gemacht. Aber da ich vom All aus keine Funkverbindung mit Ihnen erhielt, fragte ich mich, ob man Sie nicht von der Außenwelt abgeschnitten hält.“
    „Nein, so schlimm ist es nicht. Die Funkanlage war tatsächlich außer Betrieb, obwohl natürlich Sabotage dahintergesteckt haben kann. Sie wissen, daß eine längere Unterbrechung meiner Verbindung ihnen wirklicheScherereien bereiten würde. Aber es ist nicht viel geschehen, das ich hätte berichten können, abgesehen natürlich von jenen Dingen.“
    „Wollen Sie also damit sagen, daß Volksweld keine Bedrohung des Friedens im Sektor darstellt?“ fragte Chaan erleichtert.
    „Nein, ich meine, daß ich nicht weiß, ob es so ist oder nicht. Sie brauchen meine Berichte nicht zu zensieren. Sie können mich daran hindern, das zu sehen, was ich sehen muß, um genau zu wissen, was eigentlich vor sich geht, und irgendeine Freiheitsbeschränkung eines Agenten des Räumkommandos würde Sirius nicht gerade in Erregung versetzen. Deshalb bin ich froh, daß Sie hier sind. Sie können die Dinge nicht vor einem geschulten Raumscout verbergen.“
    Chaan nahm einen tiefen Zug aus seiner Pfeife.
    „Der Bau von Sternenschiffen könnte ein Programm zur Ausdehnung der Handelsbeziehungen mit anderen Systemen sein“, dachte er laut. „Das Atomenergieprogramm könnte eine Begleiterscheinung einer entsprechenden Expansion der heimischen Wirtschaft sein. Das besondere Etwas, das mir jedoch in Verbindung mit diesen beiden so unheildrohend erscheint, ist der Nachdruck, den man auf das Militärische legt, sowie die Anzeichen eines übertriebenen Nationalstolzes, der in der Kleidung und in den Gesichtern der Zivilbevölkerung seinen Ausdruck findet.“
    „Ich habe jene Konzentration auf das Militärische zu erforschen versucht“, sagte Victad. „Die Antwort, die man mir gab, lautete, daß man sich gegen eine Revolte unzufriedener Elemente schützen müsse. Es soll angeblich eine gut organisierte Terroristengruppe geben. Sie nennt sich die Wasser.“
    „Vielleicht stellen sie einen psychologischen Prügelknaben dar. Ich habe die Akten über Volksweld sorgfältig studiert, aber Lichtstrahlmeldungen sind natürlicherweise recht dürftig. Vielleicht ist es besser, wenn Sie mir die Einzelheiten über die Entwicklung auf Volksweld im Laufe der letzten dreißig Jahre berichten.“
    „Ich bin hier Agent seit achtzehn Jahren“, begann Victad. „Als ich hier ankam, hatte die Wandlung bereits begonnen. Allmählich trat der ländliche Lebensstil, an den Sie sich noch erinnern müssen, immer mehr in den Hintergrund. Eine Regierung war gebildet worden, die die Hilfsquellen des Planeten organisieren sollte. An sich war das eine sehr gesunde Politik – aber haben Sie je von Philipp von Mazedonien gehört?“
    „Philipp? Ein irdischer Führer, nicht wahr?“
    „Ja, in sehr alten Zeiten. Er organisierte

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