Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 20: Legion der Zeitlosen

TS 20: Legion der Zeitlosen

Titel: TS 20: Legion der Zeitlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles L. Fontenay
Vom Netzwerk:
die Hälfte der südlichen Halbkugel bestand aus Land.
    Es war keinerlei Mühe darauf verwendet worden, das zu verbergen, was Chaan jetzt sah. Unter ihm lagen drei riesige Raumhäfen. Auf ihnen standen viele Dutzende von Sternschiffen, die entweder bereits fertiggestellt waren oder aber im Bau waren. Vor dreißig Jahren hatte es auf dem ganzen Planeten weniger als ein Dutzend Schiffe gegeben.
    Volksweld hatte vor dreißig Jahren nicht einmal Atomenergie besessen. Doch das was Chaan jetzt sah, war überraschend und überwältigend. Der Gefahrenpunkt war nicht Procyon, er war Wolf!
    Chaan sandte einen Spruch an die Raumkommandostation auf Volksweld. Es erfolgte keine Antwort.
    Da rief er auf offener Wellenlänge den Raumflughafen an.
    „Hier spricht Chaan Fritag, Scout des Sonnenrates vom Sirius“, sagte er. „Bitte, verständigen Sie das Räumkommando, daß ich versuche, es über Funk zu erreichen.“
    „Bedaure, Sir“, antwortete eine höfliche Stimme am andern Ende. „Die Funkanlagen des Raumkommandos sind vorübergehend außer Betrieb. Können wir eine Nachricht weiterleiten?“
    Chaan zögerte einen Augenblick. Das klang unheilvoll.
    Er konnte das Schiff wieder auf Sternantrieb umschalten und sofort nach Lalande fliegen. Innerhalb weniger Stunden nach seiner Ankunft würde die Flotte nach Wolf unterwegs sein.
    Was aber war, wenn er trotz des Augenscheins unrecht hatte? Atomenergie war in den Sternenwelten ebensowenig verboten wie der Bau von schweren Raumschiffen. Procyon besaß beides.
    Es war die Kultur, die soziologische Entwicklung eines Planeten, die ihn entweder zu einem friedlichen Glied in der Weltenfamilie oder aber zu einer möglichen Bedrohung der Sicherheit anderer machte. Chaan dachte an Volksweld zurück. In seinen Erinnerungen konnte er nirgends ein Anzeichen für einen gefährlichen Trend oder auch nur die Möglichkeit einer Gefahr entdecken.
    Wenn er die Flotte nach Wolf rief und die Unruhe in Wirklichkeit auf Procyon zu suchen war, dann würde die Flotte Procyon unter Umständen zu spät erreichen.
    Seine Pflicht war es, sich seiner Sache ganz sicher zu sein. Wenn man versuchen sollte, ihn gegen seinen Willen auf Volksweld festzuhalten, dann würde die Flotte sofort von Lalande aus aufbrechen, sobald er nicht plangemäß dort eintraf. Und wenn seine Landung auf Volksweld Gefahr bedeutete … nun, das war ein Teil seiner Arbeit.
    „Keine Nachricht“, sagte er über das Radio. „Bitte, verständigen Sie das Raumkommando, daß ich landen werde, sobald ich vom Hauptraumflughafen des Planeten die Landeerlaubnis erhalten habe.“
    Er warf einen Blick auf den Chronometer und trug das Ankunftsdatum in das Logbuch ein.
    Es war der dreiundzwanzigste April des Jahres 3503 Erdzeit, die für alle menschlichen Welten als Maßstab diente.
    Einige Stunden später landete Chaan auf dem Raumhafen von Regn, der Hauptstadt von Volksweld.
    Als Chaan auf die Rampe seines Schiffes hinaustrat, bildeten zwei Reihen bewaffneter und uniformierter Männer eine hundert Fuß lange Gasse bis zu einer kleinen Gruppe glänzend gekleideter Leute. Die Soldaten präsentierten ihre Waffen. Hinter den Reihen der Ehrenwache hatten sich mehrere hundert Leute angesammelt, die die Landung des Sternenschiffes beobachten wollten. Er erreichte die Gruppe von Männern, die ihn erwartete, und erblickte unter ihnen Victad, den Agenten des Raumkommandos.
    Victad trat mit ausgestreckter Hand vor. Als Chaan sie ergriff und eben den Mund zu einer Begrüßung öffnete, erhob sich hinter ihnen ein Tumult.
    Beide Männer drehten sich nach dem Sternenschiff um. Einen Augenblick herrschte in dessen Nähe Verwirrung. Dann rasten zwei Uniformierte die Rampe hinauf und in die offene Luke des Schiffes hinein.
    Irgend jemand schrie einen Befehl. Ein halbes Dutzend Soldaten wollte die Rampe hinaufeilen, stolperte, taumelte jedoch und fiel zu Boden, als die Rampe eingefahren und die Luke geschlossen wurde.
    Sekunden später schoß das Raumschiff mit immer größer werdender Geschwindigkeit in den dunkelblauen Himmel hinauf. Chaan und Hunderte von Volksweldbewohnern starrten hilflos hinter ihm her.

 
6. Kapitel
     
    Chaan wirbelte zu dem Mann herum, dessen goldbetreßte Uniform ihn als den Anführer der volksweldischen Begrüßungsabordnung auswies.
    „Was soll dies bedeuten?“ rief er wütend in der Volksweldsprache. „Sind Sie sich darüber im klaren, daß der Sonnenrat eine Regierung einer solchen Handlung wegen absetzen kann?“
    Das Gesicht

Weitere Kostenlose Bücher