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TS 20: Legion der Zeitlosen

TS 20: Legion der Zeitlosen

Titel: TS 20: Legion der Zeitlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles L. Fontenay
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nichts so sehr einen Krieg begünstigt, wie die eingebildete günstige Gelegenheit für einen Gewinn kommerzieller Art.
    Die Proteaner waren von insularem und konservativem Charakter. Sie waren von allen Bewohnern des Sirius-Sektors am weitesten von der Mutter Erde entfernt. Falls sie eine Rebellion gegen den Sonnenrat vorbereiteten, dann mochte die Vorrangstellung des Siriussystems im Raum-Sektor etwas damit zu tun haben. Der Hauptgrund würde jedoch wohl in dem Bestreben zu suchen sein, die beiden anderen Welten des Procyon-Systems noch mehr in Abhängigkeit von Proteus zu bringen und sie zu wirtschaftlichen Kolonien zu machen, um damit eine günstigere Ausgangsstellung für die Handelsbeziehungen innerhalb des Sektors zu gewinnen.
    Vom Siriussystem am weitesten entfernt lag Lalande 21185. Es war ein kleiner roter Stern. Der Großteil seiner Strahlung lag im Wärmebereich, und seine beiden inneren Planeten waren für Menschen bewohnbar, obwohl die Menschen der feindlichen Atmosphäre wegen unter Kuppeln leben mußten.
    Die Flotte des Sonnenrates lag schon seit Jahren auf Lalande. Seine Kolonisten hatten sich in feindliche Gruppen gespalten. Es gab auf keinem der beiden Planeten eine homogene Kultur, und die Kuppelstädte lagen sich stets in den Haaren. Einmal entbrannte der Streit um irgendwelche Grenzen, dann wieder um Erzlager oder um irgendwelche eingebildetenRechte. Durch die Anwesenheit der Flotte wurde ein unsicherer Friede erzwungen und die Völker von Lalande daran gehindert, daß sie sich gegenseitig vernichteten. Unterdessen arbeiteten die Soziologen des Sonnenrates daran, die Kultur Lalandes in eine Gesellschaft zu überführen.
    Es war kaum wahrscheinlich, daß die Völker Lalandes eine Verschwörung direkt unter den Augen der Flotte ausbrüten konnten, selbst wenn es ihnen gelingen sollte, die gegenseitige Zusammenarbeit zu erreichen, die dafür die Voraussetzung bildete. Lalande konnte als möglicher Unruheherd gestrichen werden, und zwar mit noch größerer Sicherheit als das Sirius-System selbst.
    Es war jetzt etwas mehr als zwanzig Jahre Planetenzeit her, daß Chaan Volksweld verlassen hatte. Volksweld war der einzige Planet, der um Wolf 359 kreiste. Wolf selbst war ein Stern von der Größe des Uranus, und Volksweld drehte sich in so großer Nähe um ihn, daß sein hochroter Ball beinahe den halben Himmel des Planeten während des Tages ausfüllte. Dennoch war Volksweld eine kalte schneereiche Welt mit kurzen Sommern und grimmigen Wintern.
    Trotz dieser widrigen Umstände hatten die Kolonisten sich diese Welt untertan gemacht und hatten sich vermehrt, denn die Atmosphäre hier war der der Erde ähnlich, und man brauchte keine Kuppeln, unter denen man leben mußte. Chaan erinnerte sich an jene Kultur mit einem angenehmen Gefühl des Heimwehs und freute sich darauf, wieder einige Zeit auf Volksweld verbringen zu können.
    Wenn Proteus eine viktorianische Welt war, so hätte Chaan den Planeten Volksweld eine polynesische Welt genannt, obwohl sein Klima beinahe arktischen Charakter hatte. Die Regierung war so demokratisch, daß sie auf keiner formalen Verfassung begründet war und ihre Form geändert wurde, wenn die Bürger damit unzufrieden waren. Religion, Kunst und Kleidung waren dem Einzelnen überlassene Dinge, und eine Konvention gab es so gut wie gar nicht.
    Nein, es konnte von jener glücklichen Welt keine Gefahr eines Friedensbruches drohen. Es mußte Procyon sein. Chaan fragte sich, ob er bei seinem letzten Besuch auf Procyon versagt hatte. Er hatte jenes System erst vor sechs Jahren nach Planetenzeit verlassen, und wenn eine Revolutionsbewegung so weit fortgeschritten war, daß der Sonnenrat sich deswegen Sorgen machte, dann hätte er das feststellen müssen. Vielleicht traute Aken ihm deshalb nicht genug, um ihn auf der umgekehrten Tour nach Procyon zu schicken.
    Die Tage vergingen schnell. Chaan studierte seine Berichte, baute darauf seine Theorien auf, ohne zu schlüssigen Ergebnissen zu gelangen.
    Dann kam der Tag, als das Feuerwerk blendender Lichter auf dem Bildschirm wieder auftauchte, die Sterne wieder erschienen und der hochrote Ball von Wolf 359 vor ihm hing. Vor diesem roten Ball stand eine schwarze Scheibe – Volksweld.
    Chaan steuerte sein Schiff an den Planeten heran und brachte es in eine Annäherungsellipse.
    Volksweld war etwas größer als die Erde. Aufgrund der Exzentrizität seiner Umlaufsbahn war ein Großteil seiner nördlichen Hemisphäre von Gletschern bedeckt. Etwa

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