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TS 22: Terminus, der letzte Planet

TS 22: Terminus, der letzte Planet

Titel: TS 22: Terminus, der letzte Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Ultimatum. Und damit wäre ich wieder beim Anfang meiner Ausführungen. Wir haben noch eine Woche. Was sollen wir tun?“
    „Es scheint“, sagte Sutt, „daß wir keine andere Wahl haben, als Anacreon die Errichtung von Militärstützpunkten auf Terminus zu gestatten.“
    „Da bin ich ganz Ihrer Meinung“, antwortete Hardin, „aber was tun wir, um sie bei erster Gelegenheit wieder hinauszuwerfen?“
    Yate Fulhams Schnurrbartspitzen zitterten. „Sie haben sich also allem Anschein nach entschlossen, mit Gewalt gegen die Anacreontier vorzugehen?“
    „Gewalt“, kam die Antwort, „ist die letzte Zuflucht des Unfähigen. Aber ich habe ganz bestimmt nicht die Absicht, sie mit offenen Armen und einer Abordnung von Ehren Jungfrauen zu empfangen.“
    „Mir gefällt noch nicht ganz, wie Sie das sagen“, bohrte Fulham weiter. „Das ist eine sehr gefährliche Anschauung, um so gefährlicher, weil wir bemerkt haben, daß ein erheblicher Prozentsatz der Bevölkerung sich sehr leicht von Ihnen beeinflussen läßt. Ich darf vielleicht hinzufügen, Herr Bürgermeister Hardin, daß der Aufsichtsrat Ihre Tätigkeit der letzten Wochen ziemlich genau verfolgt hat.“
    Er machte eine Pause, und die anderen nickten bekräftigend. Hardin zuckte die Achseln.
    Fulham fuhr fort: „Wenn es Ihnen gelingen sollte, die Stadt zu einem Gewaltakt anzustiften, wäre das eine selbstmörderische Tat – und wir haben nicht die Absicht, da untätig zuzusehen. Unsere Politik hat nur ein Ziel, und das ist die Enzyklopädie. Welchen Entschluß wir auch immer fassen, er wird immer aus dem Grund gefaßt werden, daß wir ihn als die sicherste Maßnahme zur Erhaltung der Enzyklopädie erkannt haben.“
    „Dann sind Sie also zu dem Schluß gekommen, daß wir unsere gegenwärtige Politik der Untätigkeit fortsetzen sollen?“ fragte Hardin.
    Pirenne sagte bitter: „Sie haben uns selbst demonstriert, daß das Imperium uns nicht helfen kann, wenn ich auch nicht verstehe, wieso und warum das so ist. Wenn also Kompromisse nötig werden …“
    Hardin kam sich plötzlich wie in einem Alptraum vor, in dem man mit höchster Geschwindigkeit läuft, ohne von der Stelle zu kommen. „Es gibt keinen Kompromiß! Kapieren Sie denn nicht, daß dieses ganze Gerede von Militärstützpunkten nur Schaumschlägerei ist? Haut Rodric hat uns die Ziele Anacreons genannt – Annektion und Einführung des anacreontischen Feudalsystems. Was von unserem Bluff mit der Atomkraft noch übriggeblieben ist, mag sie vielleicht bewegen, etwas langsamer vorzugehen, aber das ist auch alles.“
    Er hatte sich verärgert erhaben, und die anderen Ratsmitglieder mit Ausnahme von Jord Fara waren ebenfalls aufgestanden.
    Und dann sprach Jord Fara: „Bitte wollen wir uns doch wieder setzen. Ich glaube, wir sind jetzt weit genug gegangen. Herr Bürgermeister, ich glaube nicht, daß Sie so wütend schauen müssen; keiner von uns hat Hochverrat begangen.“
    „Davon müßten Sie mich erst noch überzeugen.“
    Fara lächelte sanft. „Sie wissen genau so gut wie ich, daß das nicht Ihr Ernst ist. Lassen Sie mich sprechen.“
    Seine kleinen schlauen Augen waren halb geschlossen, und Schweißtropfen standen auf seinem Doppelkinn. „Ich glaube, wir brauchen nicht länger verheimlichen, daß der Aufsichtsrat sich entschlossen hat, die endgültige Lösung der anacreontischen Situation der Botschaft in der Zeitgruft zu überlassen. Das wird in sechs Tagen der Fall sein.“
    „Ist das Ihr Beitrag zu dem Problem?“
    „Ja“
    „Wir sollen also, wenn ich Sie richtig verstehe, ruhig und friedlich warten, bis ein deus ex machina aus der Gruft kommt?“
    „Abgesehen von Ihrer Formulierung, mit der ich nicht ganz einverstanden bin, ja.“
    „Ich muß wirklich sagen, Dr. Fara, eine derartige Dummheit ist fast genial. Nur ein großer Mann wie Sie ist zu so etwas fähig.“
    Fara lächelte nachsichtig. „Ihre Vorliebe für Aphorismen ist zwar amüsant, hier aber wohl fehl am Platz, Hardin. Sie erinnern sich doch sicherlich der Meinung, die ich bezüglich der Gruft vor drei Wochen hier vertreten habe.“
    „Ja, das tue ich allerdings. Ich bezweifle auch gär nicht, daß sie vom logischen Standpunkt aus vollendeter Unsinn war. Sie sagten – bitte, unterbrechen Sie mich, wenn ich einen Fehler mache – daß Hari Seldon der größte Psychologe in der Galaxis war und unsere schwierige Lage vorhersehen mußte. Er hat die Gruft also eingerichtet, um uns einen Ausweg zu nennen.“
    „Ja, das haben Sie

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