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TS 22: Terminus, der letzte Planet

TS 22: Terminus, der letzte Planet

Titel: TS 22: Terminus, der letzte Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Gouverneure, Könige – was ist da schon für ein Unterschied? Solange es ein Imperium gibt, hat es auch Rebellionen gegeben; aber was hat das mit dem Imperium seihst zu tun? Wir sind Wissenschaftler und sonst nichts. Und unsere Aufgabe ist die Enzyklopädie. Oh ja, Hardin, das hätte ich fast vergessen.“
    „Ja?“
    „Sie müssen wegen Ihrer Zeitung etwas unternehmen!“ Pirennes Stimme klang etwas verärgert.
    „Die Terminus City Nachrichten ?Die gehören mir nicht, sie sind in privaten Händen. Was hat die Zeitung denn angestellt?“
    „Sie verlangt seit Wochen, daß der fünfzigste Jahrestag der Stiftung feierlich begangen werden sollte.“
    „Und warum nicht? Die Radiumuhr wird die erste Gruft in drei Monaten öffnen. Ich würde das schon als bedeutenden Anlaß bezeichnen. Sind Sie anderer Meinung?“
    „Aber nicht für lächerlichen Prunk, Hardin. Die erste Gruft und ihre Öffnung betreffen nur den Aufsichtsrat allein. Alles, was von Bedeutung ist, wird dem Volk mitgeteilt werden. Das ist mein letztes Wort, bitte machen Sie das der Redaktion der Nachrichten klar.“
    „Tut mir furchtbar leid, Pirenne, aber in der Verfassung unserer Stadt gibt es so etwas wie Pressefreiheit.“
    „Mag sein, aber bei mir nicht. Hier auf Terminus bin ich Vertreter des Kaisers und habe in dieser Hinsicht jede Vollmacht.“
    Man sah Hardin an, daß er jetzt in Gedanken bis zehn zählte. Dann sagte er grimmig: „In Ihrer Eigenschaft als Vertreter des Kaisers habe ich Ihnen dann noch etwas mitzuteilen.“
    „Bezüglich Anacreon?“ Pirenne kniff die Lippen zusammen. Er war wütend.
    „Ja, Anacreon wird uns in zwei Wochen einen außerordentlichen Gesandten schicken.“
    „Einen Gesandten? Uns? Von Anacreon?“ Pirenne schluckte. „Und wozu?“
    Hardin stand auf und schob seinen Stuhl zurück. „Dreimal dürfen Sie raten.“ Und dann ging er – ohne jedes Zeremoniell.

 
2.
     
    Anselm haut Rodric – das Wort „haut“ deutete auf seine hohe Abkunft hin –, Unterpräfekt von Pluema und außerordentlicher Gesandter Seiner Majestät des Königs von Anacreon, wurde am Raumhafen mit dem ganzen Gepränge eines Staatsempfanges abgeholt.
    Der Subpräfekt hatte mit gut einstudiertem Lächeln und einer knappen Verbeugung seinen Strahler aus dem Halfter genommen und mit dem Kolben voran Hardin übergeben. Hardin gab das Kompliment mit einem Strahler zurück, den er sich eigens für diesen Anlaß ausgeborgt hatte. So waren Freundschaft und guter Wille demonstriert, und wenn Hardin die leichte Ausbuchtung an haut Rodrics Schulter bemerkte, so war er diplomatisch genug, nichts zu sagen.
    Der Wagen, der sie aufnahm, fuhr langsam zum Zyklopädia-Platz und wurde unterwegs von einer gebührend enthusiastischen Volksmenge bejubelt.
    Subpräfekt Anselm nahm die Huldigung mit der ruhigen Gelassenheit eines Soldaten und Adeligen entgegen.
    Er sagte zu Hardin: „Und diese Stadt ist Ihre ganze Welt?“
    Hardin hob seine Stimme, um trotz des Lärmes gehört zu werden. „Wir sind eine junge Welt, Exzellenz. In unserer kurzen Geschichte haben uns nur wenige Angehörige des Hochadels besucht. Daher unsere Begeisterung.“
    Offenbar bemerkte der „Angehörige des Hochadels“ die Ironie nicht.
    Er sagte nachdenklich: „Vor fünfzig Jahren gegründet. H-m-m! Sie haben eine ganze Menge unerschlossenen Landes hier, Herr Bürgermeister. Haben Sie schon einmal daran gedacht, es in Parzellen aufzuteilen?“
    „Bis jetzt besteht dafür noch keine Notwendigkeit. Wir sind sehr stark zentralisiert. Das müssen wir ja sein wegen unserer Enzyklopädie. Eines Tages vielleicht, wenn unsere Bevölkerung angewachsen ist …“
    „Eine seltsame Welt. Sie haben keinen Bauernstand?“
    Hardin dachte sich, daß man nicht besonders intelligent zu sein brauchte, um zu bemerken, daß Seine Exzellenz ihn ausfragen wollte. Er antwortete wie zufällig: „Nein – und auch keinen Adel.“
    Haut Rodrics Brauen hoben sich. „Und Ihr Führer – der Mann, zu dem Sie mich bringen?“
    „Sie meinen Dr. Pirenne? Ja! Er ist Aufsichtsratvorsitzender – und persönlicher Vertreter des Kaisers.“
    „Doktor? Kein anderer Titel? Ein Gelehrter? Und er steht über der zivilen Autorität?“
    „Ja, natürlich“, antwortete Hardin liebenswürdig. „Wir sind ja alle mehr oder weniger Gelehrte. Schließlich sind wir ja weniger eine Welt als eine wissenschaftliche Stiftung – unter direkter Kontrolle des Kaisers.“
    Die Betonung des letzten Satzes schien dem Subpräfekten

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