TS 23: Planet YB23
zu erfassen. Wenn man also auf eine intelligente Rasse stieß, bestand durchaus die Möglichkeit, sich mit dieser zu verständigen.
Jane zeigte voraus.
„Dort ist ein Hügel – der rechteckige! Ich finde seine Form zu regelmäßig – vielleicht ist es ein Eingang zur unterirdischen Stadt.“
Nansen schüttelte den Kopf.
„Das wäre fast zu einfach, und ich kann mir kaum vorstellen, daß die sich unter die Erde verkriechen, um ihre Eingänge so auffällig in die Gegend zu setzen.“
Aber Jane hatte sich nicht geirrt.
Der Hügel war ein Eingang.
Schräg hinein in die Ende führte der Gang. Keine verschlossene Tür verwehrte den Zutritt, keine offensichtliche Vorsichtsmaßnahme warnte. Nichts. Der Gang führte in die Tiefe, einladend und verlockend.
Sie standen unsicher vor der Versuchung und einer wartete auf den Entschluß des anderen.
„Ich werde vorangehen“, entschied Nansen schließlich. „Geben Sie mir die Waffe“, wandte er sich an Jane und nahm ihr das Schnellfeuergewehr aus der Hand. „Wenn ich rufe, folgt mir. Kranz und Polkowski, Sie kommen mit.“
Ohne eine weitere Entgegnung abzuwarten, drehte er sich um und schritt hinein in die Finsternis. Die Stablampe in der Hand des Polen flammte auf, und das Licht reflektierte von den glatt polierten Wänden des Ganges. Fred ging langsam und mit einem seltsamen Gefühl des wartenden Unheils weiter. Ganz wohl war ihm nicht, aber niemand konnte ihm nachsagen, daß er ein Feigling war. Hinter ihm versank das Rechteck des Einganges in der Entfernung. Die erste Biegung ließ es ganz verschwinden.
Der Gang verbreiterte sich zu einem kleinen Saal. Verschiedene Korridore führten in alle Richtungen, aber der Boden fiel nicht weiter ab. Wahrscheinlich war die Sohle erreicht.
Er blieb stehen, als es hell wurde.
Es war, als käme das plötzliche Glühen einfach aus den Wänden. Stärker und stärker wurde es, bis der Schein der Stablampe überflüssig geworden war. Polkowski schaltete sie mit einem Achselzucken aus und Nansen überlegte, womit er diesen Burschen bei Gelegenheit mal aus der Ruhe bringen könnte.
Er versuchte zu erraten, woher das Glühen der Wände kam. Es mußte die Beleuchtung dieser unterirdischen Stadt darstellen, die sich automatisch einschaltete, wenn jemand das Innere betrat. Das bedeutete, daß sich in diesem Teil der Stadt – wenn es eine solche war – niemand befand. Aber wie funktionierte das Einschaltsystem? Die Körperwärme vielleicht? Oder eine Photozelle?
Jedenfalls geschah weiter nichts. Aber das Licht brannte nun in allen Gängen, die – wenigstens schien es so – sich in endloser Ferne verloren. Welchen sollte er wählen?
„Kranz, gehen Sie zurück und holen Sie die anderen“, befahl er. „Wir warten hier.“
Der Mann nickte und verschwand. Man sah es ihm an, daß er zwar ungern allein den Rückweg antrat, auf der anderen Seite aber froh war, wieder das Tageslicht erblicken zu können – wenn auch nicht für lange.
Wenige Minuten später standen die Teilnehmer der Expedition vollzählig versammelt in dem kleinen Saal. Neugierig sahen sie sich um. Jane hatte den Kopf ein wenig geneigt und schien zu lauschen. Nansen betrachtete sie bewundernd und verkniff sich eine sicherlich unpassende Bemerkung. Ehe Held etwas sagen konnte, winkte ihm Jane hastig zu.
„Psst!“ machte sie ärgerlich. „Hört ihr das denn nicht?“
Sie lauschten nun alle, und man vernahm in der Ferne ein kaum hörbares Summen, mehr ein spürbares Vibrieren. War es schon vorher vorhanden gewesen, oder hatte man nur nicht darauf geachtet? Niemand wußte es.
Walker unterbrach das Schweigen. Er trug das kleine Funkgerät und war somit der Verbindungsmann zur STAR.
„Sie rufen“, sagte er entschuldigend und drehte am Wellenregulator. Ray Carnells forschende Stimme klang auf und hallte durch den unterirdischen Saal:
„Wo seid ihr denn? Warum habt ihr euch noch nicht wieder gemeldet? Ist etwas passiert?“
Nansen beugte sich zu dem Mikrophon hinab und sagte:
„Wir sind etwa zehn Meter unter der Erde und stehen in einem Saal, von dem aus sieben Gänge in verschiedene Richtungen führen. Wir wissen nicht, welchen wir zuerst nehmen sollen. Licht schaltet sich automatisch ein und in der Ferne ist ein Summen, als seien gewaltige Maschinen in Betrieb.“
„Dann nehmt den Gang, von dem aus das Geräusch kommt“, rietRay Carnell nicht unlogisch. „So trefft ihr am ehesten auf das, was wir suchen.“
„Was suchen wir eigentlich?“ wunderte
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