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TS 25: Die Reise des schlafenden Gottes

TS 25: Die Reise des schlafenden Gottes

Titel: TS 25: Die Reise des schlafenden Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jesco von Puttkamer
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Elektronengehirn hat sich mit einem Kraftfeld umgeben, das es mir unmöglich macht, irgend etwas zu erkennen. Ich kann den Schirm mit meinen Kräften nicht durchdringen. Er ist unendlich viel komplexer als der Schutzschirm der TELLUS. Aber ich glaube, daß unsere Leute noch am Leben sind. Das Elektronengehirn hat sie auf einen seiner Industrieplaneten geschickt, der ebenfalls unter dem Kraftfeld liegt. Dieser Energieschirm ist auch der Grund dafür, daß wir vorläufig nichts unternehmen können. Bevor wir nicht auf dem Gehirn gelandet sind – es scheint dies mit uns vorzuhaben –, bin ich nicht imstande, es zu vernichten.“
    „Landen?“ echote Matchett.
    „Gewiß. Du wirst jetzt hinaufgehen und dafür sorgen, daß die Landung gelingt. Sobald wir aufgesetzt haben und nicht länger im Einflußbereich des fremden Kraftfeldes sind, werde ich bandeln.“
    „Hmmm …“ Matchett zögerte einen Moment, suchte nach Worten und zuckte dann die Achseln. Der schlafende Gott wußte am besten, was er tat.
    Als er durch die menschenleeren Korridore und verlassenen Aufzüge zur Kommandobrücke hinaufeilte, erkannte er, daß sich das gigantische Schiff in diesem Augenblick einer Gefahr ausgesetzt sah, die von kosmischen Ausmaßen war.
    Das Elektronengehirn mußte eine unübersehbare Horde von Raumschiffen besitzen. Es war bereits in einen anderen Weltraum eingebrochen und hatte dort Dutzende von Planeten erobert. Eines seiner Schiffe war bereits ins irdische Sonnensystem vorgestoßen, und wenn dem Robotgehirn kein Einhalt geboten wurde, würde die Erde eines Tages das gleiche Schicksal erleiden, dem die Groogh-Rasse entgegenging.
    Aber wie konnte ihm Einhalt geboten werden? Wie konnte er hoffen, zusammen mit einem schlafenden Mutanten an Bord eines riesenhaften, verlassenen Expeditionsschiffes ein Elektronengehirn zu besiegen, das durch seine Kraftschirme gegen alle Waffen geschützt war?
    Ein neuer Gedanke beflügelte seine Schritte, als er sich der Kommandobrücke näherte. Vielleicht könnte man …
    Er nahm den Platz des Piloten im Thronsessel ein und blickte auf die mächtigen Bildschirme hinunter.
    Der Mutant hatte recht gehabt. Das Elektronengehirn schien tatsächlich vorzuhaben, das Expeditionsschliff zur Landung zu bringen und einer Inspektion zu unterziehen. Der gewaltige Planet, auf den die TELLUS mit rasch steigender Geschwindigkeit zuschoß, erfüllte bereits den ganzen Raumsektor vor dem Schiff. Der Schiffsantrieb war abgestellt, aber Matchett zweifelte nach einem Blick auf die Instrumente nicht daran, daß der Sturz des Schiffes durch irgendein Kraftfeld des Gegners beschleunigt wurde. Rasch rückte der Planet heran.
    Und der Planet war kein Planet.
    Deutlich erkannte Matchett jetzt, warum er vorhin keine Ozeane und Kontinente zu erkennen vermocht hatte. Die gesamte, riesenhafte Kugel, die viele Tausende von Kilometern im Durchmesser messen mußte, bestand aus glattpoliertem Metall, auf dem das Licht der gelb-weißen Sonne in blendenden Reflexen lag.
    Matchett hielt den Atem an.
    Dies war ein künstlicher Planet, unendlich viel größer als die Erde. Und in seinem Hohlraum, der Billiarden von Kubikkilometer umfassen mußte, ruhte das größte Elektronengehirn, das es jemals zwischen den Sternen gegeben hatte.
    Einer der drei Robots, die. an den Teleskopen und Kommunikatoren standen, wandte sich jetzt um und blickte zu ihm herauf.
    „Sir“, sagte die mechanische Stimme aus seinem Sprechgerät. „Fremde Raumschiffe in Sicht. Sie scheinen eine Eskorte zu bilden. Sollen wir die Geschütze bedienen?“
    Matchett ließ seine Augen durch den Raum schweifen. Tatsächlich! In dem unübersehbaren Meer aus nahen und fernen Sonnen, die in brillanter Pracht von den Schirmen strahlten, schwammen Dutzende von blau-schwarzen Kugelraumschiffen. Sie umgaben die TELLUS außerhalb ihres Energieschirms in tiefgestaffelten Formationen, ohne sich ihr jedoch zu nähern oder gar zu schießen. Sie schienen lediglich darauf aus, einen Ausbruchversuch des irdischen Schiffes zu verhindern. Matchett schüttelte den Kopf. Er wußte, daß damit nichts gewonnen wäre.
    „Nein, mein Junge“, sagte er, und in der Bewegung, mit der der Robot seine schlangenartigen Arme sinken ließ, schien fast Enttäuschung und Resignation zu liegen. Unwillkürlich lächelte er belustigt. „Wir werden vorläufig noch nicht schießen. Wir haben einen anderen Plan. Aber ihr Drei könnt euch schon mal zu den Geschützen begeben und eine Breitseite

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