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TS 26: Der Mutant

TS 26: Der Mutant

Titel: TS 26: Der Mutant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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eingenommen.“
    Bayta starrte ihn wortlos an und blickte sich dann suchend im Raum um. Mis wußte, was sie wollte, und meinte: „Sie lassen Toran jetzt wohl am besten allein. Es ist nicht schön für ihn. Ich schlage vor, wir essen diesmal ohne ihn.“
    Magnifico saß allein am Tisch. Er redete kein Wort und starrte mit einem so angsterfüllten Gesicht vor sich hin, daß man meinen konnte, seine ganze Lebenskraft sei aus seinem spindeldürren Körper geschwunden.
    Ebling Mis stocherte geistesabwesend in seinem Nachtisch herum und sagte: „Zwei Handelswelten kämpfen. Sie kämpfen und bluten und sterben und geben den Widerstand nicht auf. Nur in Haven – es ist wie in der Stiftung – “
    „Aber warum – warum?“
    Er schüttelte den Kopf. „Das alles ist nur Teil eines größeren Problems. Jede dieser Einzelheiten gibt uns nur einen weiteren Hinweis auf die Natur des Mutanten. Zuerst einmal die Frage, wie er die Stiftung mit kaum nennenswertem Blutvergießen und praktisch auf einen Schlag besiegen konnte, während die unabhängigen Handelswelten aushielten. Die Dämpfung der Atomreaktionen war eine relativ unbedeutende Waffe, darüber haben wir ja bis zum Überdruß gesprochen – und sie hat außerdem nur in der Stiftung funktioniert. Raradu meinte“, und Ebling Mis’ graue Augenbrauen zogen sich bei diesen Worten überlegend zusammen, „daß er über ein Gerät verfügt, das den Willen lähmt. Das könnte auch für den Fall Havens verantwortlich gewesen sein. Aber warum hat man diese Waffe dann nicht auch gegen Mnemon und Iss eingesetzt, die immer noch kämpfen, und zwar mit solcher Verbissenheit, daß die ganze Flotte des Mutanten und die halbe Flotte der Stiftung alle Hände voll damit zu tun haben, die beiden Planeten niederzuringen?“
    Bayta flüsterte: „Die Stiftung und jetzt Haven. Das Verhängnis scheint uns auf dem Fuße zu folgen, ohne uns selbst zu berühren. Wir selbst entgehen ihm immer um Haaresbreite. Wird das immer so weitergehen?“
    Ebling Mis hörte ihr nicht zu. Er führte ein Selbstgespräch. „Aber dann gibt es noch ein Problem, Bayta. Sie erinnern sich doch an die Meldung, daß der Clown des Mutanten nicht auf Terminus gefunden worden wäre, und daß man annehme, er sei nach Haven geflohen oder von seinen ursprünglichen Entführern dorthin verschleppt worden. Bayta, dieser Clown hat irgend eine versteckte Bedeutung, die wir noch nicht erkannt haben. Magnifico muß irgend etwas wissen, was dem Mutanten schädlich ist. Davon bin ich überzeugt.“
    Magnificos Stimme überschlug sich, er war weiß wie die Wand. „Edler Herr … ich schwöre, es übersteigt meinen schwachen Verstand, Ihren Worten zu folgen. Ich habe alles, was ich weiß, gesagt, bis zur Grenze meines geringen Wissens, und mit Ihrer Psychosonde haben Sie darüber hinaus meinem armen Geist auch noch das Wissen entzogen, das mir selbst nicht bewußt ist.“
    „Ich weiß, ich weiß. Es muß etwas ganz Unbedeutendes sein. Ein Hinweis, der so klein ist, daß weder du noch ich ihn richtig erkennen. Und doch muß ich es erforschen, denn Mnemon und Iss werden bald geschlagen sein, und dann sind wir die letzten Reste, die letzten Spuren der unabhängigen Stiftung.“
     
    *
     
    Je näher man dem Herz der Galaxis kommt, desto dichter rücken die Sterne in ihren Formationen zusammen. Ihre Gravitationskräfte überlagern sich in einer Stärke, die sogar in der Genauigkeit der interstellaren Sprünge Störungen eintreten läßt, und die Auswirkung dieser Störungen darf man nicht unterschätzen.
    Toran war sich dieser Tatsache wohl bewußt, als ihr Schiff nach einem dieser Sprünge in der Nähe eines roten Riesen aus dem Hyperraum stieß. Der saugende Griff dieses Riesen ließ sie erst nach zwölf hektischen Stunden wieder frei.
    Da die Karten des kleinen Schiffes nicht besonders genau waren, und obendrein seine astronautischen Kenntnisse weder in praktischer noch in theoretischer Hinsicht besonders groß waren, ging Toran, durch dieses unliebsame Abenteuer gewitzigt, dazu über, zwischen den einzelnen Sprüngen tagelange Rechenperioden einzulegen.
    Es wurde eine Art Gemeinschaftsarbeit. Ebling Mis prüfte Torans Berechnungen nach, Bayta untersuchte die möglichen Routen nach praktisch verwendbaren Lösungen, und sogar Magnifico wurde an der Rechenmaschine eingesetzt, wo er sich nach kurzer Unterweisung als sehr nützlich erwies.
    Eines Tages – seit ihrem Abflug von Haven waren bestimmt vier Wochen vergangen – saßen

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