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TS 26: Der Mutant

TS 26: Der Mutant

Titel: TS 26: Der Mutant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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winzigen Fischchen darin hin und her.
    Er sagte: „Herr Hauptmann, treten Sie bitte ein.“
    Die kleine Metallkugel unter der Zunge des Hauptmanns schien anzuschwellen, wenn er auch wußte, daß dies physikalisch unmöglich war. Aber sie hatte nur mehr eine Minute Lebensdauer.
    Der Uniformierte sagte: „Sie spucken jetzt wohl am besten diese sinnlose Kugel aus, damit Sie besser reden können. Sie wird nicht detonieren.“
    Die Minute verstrich. Hauptmann Pritcher beugte den Kopf und ließ die silberne Kugel in seine Hand fallen. Dann schleuderte er sie mit einer wütenden Bewegung an die Wand, wo sie mit einem metallischen Klirren abprallte und zu Boden fiel.
    Der andere zuckte die Achseln. „So, das wäre das eine. Es hätte Ihnen sowieso nicht viel genützt, Hauptmann. Ich bin nicht der Mutant, Sie werden sich mit seinem Statthalter zufriedengeben müssen.“
    „Woher haben Sie es gewußt?“ murmelte der Hauptmann niedergeschlagen.
    „Schreiben Sie es einer gut funktionierenden Abwehrorganisation zu, wenn Sie wollen. Ich könnte Ihnen jedes Mitglied Ihrer kleinen Gruppe nennen, jeden Schritt, den Sie unternahmen.“
    „Und Sie haben es soweit kommen lassen?“
    „Warum nicht? Es war meine Absicht, Sie und noch einige andere zu finden. Besonders Sie. Vielleicht hätte ich Sie schon vor zwei Monaten haben können, als Sie noch in der Newton AG an der Werkbank standen, aber so ist es viel besser. Wenn Sie nicht selbst diesen hübschen Plan ausgearbeitet hätten, dann hätte Ihnen einer meiner Leute etwas Ähnliches vorgeschlagen. Das Ergebnis ist in jedem Fall recht dramatisch und entbehrt nicht eines gewissen humoristischen Einschlags.“
    Die Augen des Hauptmanns blickten ihn unverwandt an. „Ganz meiner Meinung. Und damit ist jetzt alles vorbei?“
    „Ganz im Gegenteil, jetzt fängt es erst an. Wollen wir die Heldentaten doch den Narren überlassen, die sich davon beeindrucken lassen. Herr Hauptmann, Sie sind ein kluger Kopf. Nach den Informationen, die mir zur Verfügung stehen, waren Sie der erste Mann der Stiftung, der die Bedeutung des Mutanten erkannt hat. Sie waren auch einer der Leute, die den Clown des Mutanten entführt haben, der übrigens bis jetzt noch nicht aufgefunden wurde, und für den noch einige Leute werden bezahlen müssen. Wir haben natürlich erkannt, was Sie für ein fähiger Offizier sind, und der Mutant fürchtet die Fähigkeit seiner Feinde nicht, solange er sie in die Fähigkeit eines neuen Freundes umwandeln kann.“
    „Ach, darauf wollen Sie also hinaus. Kommt gar nicht in Frage.“
    „O doch. Das war der Zweck unserer heutigen Komödie. Sie sind ein intelligenter Mensch, und doch hat Ihr Anschlag auf den Mutanten bisher wenig Erfolg gehabt. Verträgt es sich denn mit Ihrer militärischen Ausbildung, Schiffe in sinnlosen Angriffen zu verschwenden?“
    „Dazu müßte man zuerst erkannt haben, daß sie wirklich sinnlos sind.“
    „Das wird man“, versicherte ihm der Statthalter. „Der Mutant hat die Stiftung besiegt und wird sie zu einem Arsenal zur Erfüllung seines großen Planes ausbauen.“
    „Welches großen Planes?“
    „Die Eroberung der ganzen Galaxis. Die Vereinigung aller Splitterwelten in ein neues Imperium. Die Erfüllung des Planes Ihres eigenen großen Seldon, nur siebenhundert Jahre früher als er es prophezeit hat, und bei dieser Erfüllung können Sie uns helfen.“
    „Zweifellos kann ich das. Aber zweifellos werde ich das nicht tun.“
    „Wie mir bekannt ist“, argumentierte der Vizekönig, „leisten nur mehr drei der Unabhängigen Handelswelten Widerstand. Sie werden nicht mehr lange dazu in der Lage sein. Und dann ist es mit der Macht der Stiftung vorbei. Und Sie wollen die Waffen immer noch nicht strecken?“
    „Nein.“
    „Und doch werden Sie es tun. Ein freiwilliger Mitarbeiter ist der beste. Aber auch die andere Art wird genügen. Leider ist der Mutant zur Zeit abwesend. Er leitet die Operation gegen die Händler. Aber er ist dauernd mit uns in Verbindung. Sie werden nicht lange zu warten brauchen.“
    „Worauf?“
    „Auf Ihre Bekehrung.“
    „Der Mutant“, sagte der Hauptmann kalt, „wird feststellen müssen, daß das seine Kräfte übersteigt.“
    „Das wird er nicht. Früher habe ich das auch einmal geglaubt. Sie waren doch auf Kalgan, also müssen Sie mich dort gesehen haben. Ich trug ein Monokel, eine pelzverbrämte purpurne Robe, eine juwelenbesetzte Mütze – “
    Der Hauptmann zuckte in plötzlichem Erkennen zusammen. „Sie

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