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TS 26: Der Mutant

TS 26: Der Mutant

Titel: TS 26: Der Mutant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Und so muß sich der Hauptmann an mich erinnert haben, denn wahrlich, es gibt nicht viele Leute in der weiten Galaxis, die mir in meiner Armseligkeit ähneln. Und so wußte er durch mich, wer Sie sind.“
    „Und er läßt uns frei?“
    „Was wissen wir von seiner Mission, und wie geheim sie ist? Nachdem er erkannt hat, daß wir nicht seine Feinde sind, muß er es da für klug halten, seinen eigenen Plan in Gefahr zu bringen, indem er ihn uns verrät?“
    Bayta sagte langsam: „Sei nicht so dickköpfig, Torie. Das ist wirklich eine vernünftige Erklärung.“
    „Könnte sein“, stimmte auch Mis zu.
    Toran schien sich gegenüber diesem einhelligen Widerspruch unsicher zu fühlen. Irgend etwas an den fließend vorgebrachten Erklärungen des Clowns störte ihn. Irgend etwas stimmte nicht. Aber trotzdem ließ sein Ärger nach.
    „Eine Weile“, flüsterte er, „dachte ich, wir hätten eines der Schiffe des Mutanten gehabt.“
    Und in seinen Augen schimmerte der Schmerz um den Verlust Havens.

 
11. Kapitel
     
    NEOTRANTOR … Der kleine Planet Delicass, der nach der Verwüstung von Trantor umbenannt wurde, war fast ein Jahrhundert lang der Sitz der letzten Dynastie des ersten Imperiums. Es war eine Schattenwelt und ein Schattenimperium, seine Existenz war nur theoretisch von irgendwelcher Bedeutung. Unter dem ersten Herrscher der Dynastie von Neotrantor …
    ENCYCLOPAEDIA GALACTICA
     
    Neotrantor hieß die Welt! Und wenn man diesen Namen aussprach, hatte man mit einem Schlag jede Ähnlichkeit des neuen Trantor mit dem großen Original erschöpft. Zwei Parsek entfernt schien immer noch die Sonne von Alt-Trantor, und um sie zog die alte Hauptstadt der Galaxis schweigend ihre Bahn durch das All.
    Es lebten noch Menschen auf Alt-Trantor. Nicht viele – vielleicht hundert Millionen, wo sich vierzig Jahre vorher vierzig Milliarden gedrängt hatten. Die riesige Welt aus Metall war in Trümmer gesunken, die gigantischen Türme waren leer und zerborsten und berichteten in stummer Sprache von der Verwüstung durch räuberische Söldnerscharen.
    Es ist seltsam, daß eine Welt, die zwölftausend Jahre das Zentrum einer Galaxis gewesen war, die den grenzenlosen Raum beherrscht und den Sitz einer ewigen Dynastie gebildet hatte, daß diese Welt im Laufe eines Jahres sterben konnte. Es war kaum zu glauben, daß aus dem Glanz, der die ganze Milchstraße überstrahlte, in so kurzer Zeit ein Todesschatten werden konnte.
    Und doch würden Jahrhunderte vergehen, bis die Werke von dreihundert Generationen völlig vergessen waren. Die Millionen, die zurückblieben, nachdem die Milliarden gestorben waren, hatten die Metallhaut des Planeten aufgerissen und den Erdboden wieder dem Licht der Sonne ausgesetzt, das er seit Ewigkeiten nicht mehr verspürt hatte. Und so kehrten die Bewohner Trantors wieder zur Natur zurück, und der ewige Kreislauf des Werdens und Vergehens vollzog sich von neuem. Im Schatten der Türme grasten Schafe, und auf den weiten Straßen wogten Kornfelder.
    Neotrantor war ein Hinterwäldlerplanet im Schatten des mächtigen Trantor gewesen, bis eine Königsfamilie dort vor dem Untergang Trantors Zuflucht suchte. Und von dort aus herrschten sie über die Reste eines einst mächtigen Imperiums.
    Zwanzig Ackerbauwelten waren alles, was vom Galaktischen Imperium übriggeblieben war.
    Dagobert IX. Herrscher über zwanzig Welten, trug den Titel des Kaisers der Milchstraße und Herrschers des Universums.
    Dagobert IX. war in den blutigen Tagen, als er mit seinem Vater auf Neotrantor ankam, fünfundzwanzig Jahre alt gewesen. Seine Augen und seine Gedanken kannten noch den Ruhm und die Macht des Imperiums, das einmal gewesen war, und in dieser Traumwelt lebte er. Aber sein Sohn, der eines Tages Dagobert X. sein würde, war auf Neotrantor zur Welt gekommen.
    Für ihn bestand das Reich nur aus den zwanzig Planeten, die er kannte.
     
    *
     
    Jord Commasons offener Lastwagen war das beste und schnellste Fahrzeug seiner Art auf Neotrantor, schließlich war sein Besitzer ja der größte Landeigentümer auf dieser Welt und war dazu in seinen jüngeren Jahren der ständige Begleiter und böse Geist eines jungen Kronprinzen gewesen, der sich der starken Hand eines Kaisers in den besten Mannesjahren beugte. Heute war er der ständige Begleiter und böse Geist eines Kronprinzen in den besten Jahren, der mit dem alternden Kaiser tat, was er wollte.
    Er saß neben seinem im Laufe der Jahre ergrauten Chauffeur, dessen dünne Strähnen im

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