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TS 27: Verpflichtet für das Niemandsland

TS 27: Verpflichtet für das Niemandsland

Titel: TS 27: Verpflichtet für das Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Milton Lesser
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des Mars von der Oberfläche des Planeten zurückgezogen und waren im Untergrund versickert, hatten dort langsam die Kavernen und Höhlen ausgegraben, die den Planeten jetzt wie die Zellen in einer Honigwabe durchzogen.
    „Du kennst den Weg hier so gut. Ich möchte wetten, daß du ein Marsianer bist“, sagte Temple.
    Arkalions leises Lachen trug weit. „Ich habe dir doch gesagt, daß kein Lärm gemacht werden darf. Bitte! Was die Marsianer anbelangt, so sind die einzigen Marsianer, die es hier gibt, die Männer von der Erde. Ah, da sind wir ja.“
    Am Ende der Treppenflucht konnte Temple eine metallisch blinkende Tür sehen. Arkalion machte einen Augenblick halt, tat etwas mit einer Reihe von Hebeln, schüttelte ungeduldig den Kopf und versuchte es dann erneut.
    „Wozu ist denn das Ganze?“ wollte Temple wissen.
    „Was glaubst du wohl? Es ist ein Kombinationsschloß mit fünf Millionen Verwendungsmöglichkeiten. Wolltest du hier eine Ewigkeit stehenbleiben?“
    „Nein.“
    „Dann sei ruhig!“
    Temple wunderte sich leicht, weshalb die Tür nicht bewacht war.
    „Mit einem Schloß wie diesem hier“, erklärte Arkalion, als hätte er Temples Gedanken gelesen, „brauchen sie keine Vorsichtsmaßnahmen. Die Kombination ist nur wenigen Eingeweihten bekannt.“
    Dann war Arkalion also früher schon hier gewesen, dachte Temple. Es schien die einzig mögliche Annahme. Aber wann? Und wie?
    „Endlich hat es geklappt“, sagte Arkalion.
    Langsam schwang die Tür auf.
    Temple trat vor und sah sich in einer großen, hell erleuchteten Halle.
    „Komm“, erklärte Arkalion. „Es ist noch eine weitere Vorsichtsmaßnahme getroffen – ein Alarmsignal im Hauptquartier. Es bleiben uns noch fünf Minuten Zeit.“
    Am anderen Ende der leeren Halle stand etwas, was Temple wie eine Telefonzelle vorkam. An der Wand neben der Zelle befand sich ein Hebel.
    „Bist du auch sicher, daß du mitkommen willst?“ verlangte Arkalion nochmals zu wissen.
    „Ja, ich habe dir das bereits gesagt.“
    „Gut, wir haben jetzt keine Zeit für Erklärungen. Ich werde den Förderkasten betreten.“
    „Förderkasten?“
    „Diese Zelle. Du wirst warten, bis die Tür geschlossen ist und dann den Hebel nach unten legen. Das ist alles, was es zu tun gibt, aber wie du ja gesehen hast, es ist eine Arbeit für zwei Leute.“
    „Aber wie werde ich –“
    „Es gibt einen ähnlichen Kontrollhebel auf der anderen Seite. Du ziehst den Hebel, wartest zwei Minuten und betrittst dann selbst den Förderkasten. Ich werde dich holen, wenn du willst.“
    „Ich will, verdammt!“
    „Bedenke: Du gehst weg ohne jede Ausbildung, ohne die Chancen, die jeder andere sonst hat.“
    „Du hast mir das bereits gesagt. Mars ist auf dem halben Weg zur Ewigkeit. Mars ist die Vorhölle. Wenn ich nicht zur Erde zurückkehren kann, dann will ich ins Niemandsland.“
    Arkalion zuckte die Achseln und trat in die Kabine. „Lege den Hebel um!“ sagte er und schloß die Tür. Temple streckte die Hand aus und zog an dem Hebel. Langsam glitt er auf die Stellung, die mit „Transport“ markiert war.
    Temple glaubte, auf der Treppe draußen Schritte zu hören. Bald konnte er ganz schwach Stimmen vernehmen. Irgend jemand schlug an die Tür zur Halle. Temple öffnete die Kabine und blickte hinein.
    Leer. Arkalion war verschwunden.
    Die Stimmen klangen immer lauter auf, Fäuste trommelten an die Tür. Irgend etwas klickte. Die Tür sprang auf, und eine Gruppe von Männern drang in die Halle ein.
    Temple sprang in die Kabine und schlug die Tür zu. Finger krallten sich an die Außenwand.
    Ein Laut, beinahe zu hoch in seiner Schwingungszahl, um noch von Temples Ohr aufgenommen werden zu können, klang auf. Augenblicklich verlor er das Bewußtsein.

 
6. Kapitel
     
    „Was für eine verrückte Welt“, sagte Alaric Arkalion zu seinem Sohn. „Man kann doch wahrhaftig nichts planen, selbst wenn man mehr Geld hat, als man je ausgeben kann.“
    „Du brauchst nicht derartige Gefühle zu hegen“, erwiderte der junge Alaric. „Man hat mich ja aus dem Gefängnis entlassen.“
    „Ja. Aber du bist nicht frei von der Reise ins Niemandsland. Es gibt eine Sonderfahrt, heute in 14 Tagen. Ich bin davon unterrichtet worden.“
    „Oh!“
    „Ja, oh! Ich bin auch darüber informiert worden, daß du dabei sein wirst. Du bist deinem Schicksal doch nicht entgangen, Alaric.“
    „Oh, oh!“
    „Was mich am meisten ärgert, ist, daß dieser Smith die Möglichkeit hatte, zu entkommen. Sie haben ihn

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