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TS 30: Die Söhne der Erde

TS 30: Die Söhne der Erde

Titel: TS 30: Die Söhne der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Bildschirme zu konsultieren. Nach einer Pause, die sich endlos hinzog, fuhr er rauh fort: „Läßt sich noch reparieren. Alle Schiffe haben ein paar Ersatzteile an Bord. Für den Fall, daß Meteore oder … wir können jedenfalls das Netz reparieren und uns von hier fortmachen.“
    „Wie lange wird das dauern?“
    „Woher soll ich das wissen?“ Ein bissiges Knurren. „Ich muß ‘raus und mir den Schaden aus der Nähe besehen. Erst müssen alle schadhaften Teile entfernt werden. Vielleicht wird es nötig sein, einige Teile neu anzufertigen. Wenn wir Glück haben, mehrere Stunden,“
    Nakamura antwortete nicht sofort. Er preßte seine Handflächen gegeneinander, atmete tief und langsam ein paarmal durch, rollte seinen Kopf, um die Haismuskeln zu lockern, schloß schließlich seine Augen und versuchte, einen Augenblick lang gar nichts zu denken. Er erhielt seine Belohnung: ein gewisses Maß an innerem Frieden. Der Tod dieses kleinen Ichs war letzten Endes nicht so schrecklich, vorausgesetzt, erwähntes Ich konnte auf den Wunsch verzichten, Baby-san noch einmal auf seinem Arm zu halten.
    Fast abwesend betätigte er die Knöpfe des Rechengehirns. Es überraschte ihn nicht, als er seine Vermutung bestätigt fand.
    „Sind Sie noch da?“ rief Sverdlov. Seine Stimme klang, als käme sie aus unendlicher Ferne. „Sind Sie noch da? Antworten Sie doch!“
    „Ja. Ich bitte um Entschuldigung. Mehrere Stunden, um das Netz zu reparieren, sagten Sie das nicht? Bis dahin werden wir auf dem Stern aufgeschlagen sein.“
    „Was? Aber wir befinden uns doch auf einer Kreisbahn! Exzentrisch vielleicht, aber …“
    „Sie ist zu eng. Wir haben immer noch eine viel zu große Radialgeschwindigkeit. Wäre der Stern ein Punkt, dann befänden wir uns außer Gefahr. Aber er besitzt Volumen. Soweit ich es beurteilen kann, obwohl es immer noch eine Menge Unsicherheitsfaktoren gibt, schneidet unsere augenblickliche Bahn seine Oberfläche. Ich denke allerdings, daß es mir gelingen wird, das Schiff in eine sichere Bahn zu bringen, bevor diese unbekannte Kraft unsere Beschleuniger ganz zerstört hat.“
    „Aber sie werden verbrennen! Und das Netz … es wird sich nicht mehr reparieren lassen!“
    „Vielleicht können wir etwas improvisieren, wenn wir erst einmal die Bahn eingenommen haben. Wenn wir uns jedoch weiter fallen lassen, dann sind wir erledigt.“
    „Nein!“ Das Wort war ein Schrei. „Hören Sie, vielleicht können wir das Netz doch noch rechtzeitig ausbessern. Vielleicht sind es nur ein paar Stunden. Aber erst mal auf der Kreisbahn und das Netz zerschmolzen oder verdampft … wissen Sie vielleicht, wie man ein neues baut? Ich nicht!“
    „Wir haben einen Gravitationsspezialisten an Bord. Wenn jemand uns ein neues bauen kann, dann er.“
    „Und wenn nicht, dann sitzen wir hier in der Falle. Dann schon lieber abstürzen.“
    Nakamuras Hände begannen über die Knöpfe der Schaltkonsole zu tanzen, stellten Fragen an die Instrumente und Rechengehirne.
    „Ich bin der Kapitän“, sagte er mild.
    „Nicht mehr!“
    Nakamura schlug auf seinen Hauptschalter. „Ich habe Sie soeben aus der Kontrolleitung geschaltet“, sagte er. „Bitte bleiben Sie auf Ihrem Posten.“ Er schaltete die Sprechverbindung zum Beobachtungsdeck ein. „Würden die beiden ehrenwerten Wissenschaftler so freundlich sein und dafür sorgen, daß Ingenieur Sverdlov den Piloten nicht bei seiner Arbeit stört.“

 
7. Kapitel
     
    Einen Augenblick lang schüttelte die Wut Chang Sverdlov so heftig, daß ihm schwarz vor Augen wurde.
    Als er sich wieder einigermaßen gefaßt hatte, betrachtete er eingehend das Bild, das ihm die Sehschirme zeigten. Blasses Sternenlicht glitzerte schwach auf dem zerbrechlichen Gittergerüst der Senderempfängeranlage und den zwei Reihen von Ringen der Ionenbeschleuniger. Einige wenige zu Kügelchen zusammengeballte Metallspritzer umkreisten das Gerüst wie verrückt gewordene Glühwürmchen. Hinter dem verbogenen und zum Teil geschmolzenen Ende blinkte die bläuliche kalte Pracht der Sterne, und streckten sich die Lichtjahre ins Unendliche. Die tote Sonne war vor diesem Hintergrund gerade noch zu unterscheiden. Ihre flache Scheibe schien deutlich größer zu werden. Ob dieser Effekt nun wirklich war oder nicht, Sverdlov spürte jedenfalls fast körperhaft die Schrecken der Gewichtslosigkeit, die Furcht vor dem Sturz ins Bodenlose.
    Seit seiner Kindheit hatte er sich vor Null-g nicht mehr gefürchtet. Als Kadett hatte er mehr

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