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TS 32: Stunde der Roboter

TS 32: Stunde der Roboter

Titel: TS 32: Stunde der Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Lee Vernon
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Armee haben, soll er versuchen, eine Meldung durchzubringen.“
    „Siebzig Stockwerke?“ fragte Dave zweifelnd. „Siebzig Stockwerke an einer fast glatten Außenwand?“
    Russ lächelte. „Ein Roboter wie Terry kann sein Gewicht an einem Finger tragen, ohne zu ermüden. Terry schafft es, verlassen Sie sich darauf.“
    Zilkman wies in den Schaltraum. Russ sah, daß seine Hand zitterte. „Tot“, sagte Zilkman dumpf. „Alle tot! Wie sollen wir nun die Schadenstelle entdecken?“
    „Sie haben doch Ihre Elektronengehirne“, schlug Talbert vor. „Warum versuchen Sie es nicht mit ihnen? Sie sind doch unabhängig vom allgemeinen Stromnetz und arbeiten mit Batterien.“
    „Ich kann es versuchen“, sagte Zilkman ohne große Hoffnung. Er ging an die größte Maschine und übermittelte ihr die erste Frage: „Wir müssen die Stromversorgung der Stadt wiederherstellen. In welchem Sektor liegt der Fehler?“
    Die Antwort erschien nach kurzer Pause auf dem Schirm, der über dem blitzenden Giganten angebracht war: „Fehlerquelle kann ohne Einschaltung des Notaggregates nicht festgestellt werden.“
    „Warum hat sich das Notaggregat nicht automatisch eingeschaltet?“ kam Zilkmans nächste Frage.
    Wieder wurde die Antwort ohne Zögern gegeben: „Es liegt ein Befehl vor, das Notaggregat während der nächsten Stunde unter keinen Umständen in Betrieb zu nehmen.“
    Zilkman stieß eine ellenlange Verwünschung aus. „Wer hat diesen Befehl gegeben?“
    „Auskunft über diese Frage gesperrt“, antwortete die Maschine.
    „Ich habe es geahnt“, sagte Zilkman, sich den andern zuwendend. „Aber ich habe eine Idee. Der Gegner glaubt an alles gedacht zu haben, hat aber eines vergessen. Um den Elektronengehirnen derartige Befehle zu geben, müssen ganz bestimmte Stellen innerhalb dieses Raumes angezapft werden. Ich kann sie finden, vorausgesetzt, daß ich genügend Zeit zur Verfügung habe.“ Er griff nach einem Schraubenzieher und begann in fieberhafter Hast Teile des Metallfußbodens abzuheben, unter denen ein fast unübersehbares Gewirr von dünnen Drähten verlief.
    Russ legte ihm die Hand auf die Schulter. „Tun Sie, was Sie können, Zilkman! Wir halten Ihnen den Rücken frei. Talbert und ich nehmen an der Treppe Aufstellung. Wir sorgen dafür, daß kein Roboter in den Schaltraum gelangt.“
    Ein Schuß peitschte durch die Stille, Myra Mars schrie auf. Bevor jemand sie auffangen konnte, brach sie zusammen. Talbert kniete neben ihr nieder, suchte nach ihrem Puls. „Tot“, sagte er dumpf. „Sie haben sie aus dem Hubschrauber erschossen, wahrscheinlich mit einem Teleskopgewehr.“
    Sie sahen erst jetzt, daß der Hubschrauber sich wieder genähert hatte, aber noch außerhalb der Reichweite ihrer Waffen war, da sie keine Gewehre besaßen. Ein zweiter Schuß krachte, singend prallte das Geschoß von dem metallenen Fußboden ab. Zilkman zuckte zusammen und richtete sich verstört auf. „Hören Sie zu, Sir“, sagte er, sich an Sinclaire wendend, „ich will gern arbeiten. Aber dazu brauche ich eine ruhige Hand, und wenn ich hier als Zielscheibe diene …“
    Russ gab Dave Talbert einen Wink, und sie schaben vier große Metallschränke als Schutzmauer um Zilkman zusammen. Zilkman brummte Unverständliches, aber sie hörten am Klirren seines Werkzeuges, daß er die Arbeit wieder aufgenommen hatte.
    „Russ, kommen Sie her!“ rief Norma, die eben einen Blick aus dem Fenster geworfen hatte. „Sie klettern an den Außenwänden empor! Die Roboter sind nur noch acht Stockwerke unter uns!“
    Sinclaire schob den Kopf vorsichtig über die Brüstung, zog ihn aber gleich wieder ein, als eine Kugel an seiner Schläfe vorüberpfiff. „Sie kommen von allen Seiten! Man hört, wie sie sich unten verteilen! Zweitausend Roboter, die aus allen Himmelsrichtungen auf uns einstürmen werden! Zum Teufel, es muß etwas geschehen! Haben Sie den Fehler gefunden, Zilkman?“
    Zilkmans Antwort klang, als käme sie aus einem tiefen Schacht. „Bis jetzt nichts, Sir! Ich tue, was ich kann. Das braucht schon mehr als ein paar Minuten, und wenn die Knallerei anhält …“ Seine Stimme verlor sich zu einem Murmeln, das endlich ganz verstummte.
    Dave Talbert sprang mit geschmeidigen Sätzen zu dem Cheftechniker hinüber und drückte ihm einen blinkenden Gegenstand in die Hand. „Hier, nehmen Sie! Streifen Sie sich das Ding über das Handgelenk und legen Sie den kleinen Schalter um. Es ist eine Ein-Mann-Schutzglocke. – Russ, Norma, für Sie das

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