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TS 33: Projekt Mikrokosmos

TS 33: Projekt Mikrokosmos

Titel: TS 33: Projekt Mikrokosmos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Grinnel
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Strahlpistole in die Flucht schlagen konnte. Schulter an Schulter stürmte Warren-Lo mit dem letzten der Kameraden dem Schiff entgegen, und sie glaubten sich schon in Sicherheit, als ein seltsames Geschöpf, die Kreuzung zwischen einer riesigen Libelle und einer Eidechse, pfeilschnell auf die beiden Gestalten herabschoß. Bevor sie die Waffen heben konnten, und bevor aus dem Schiff heftiges Abwehrfeuer einsetzte, traf ein Schlag der gewaltigen Schwingen die beiden Männer und ließ sie entseelt zu Boden sinken.
    Warren Alton erwachte mit rasenden Kopfschmerzen. Sein Körper war in Schweiß gebadet, und alle Glieder schmerzten. Er glaubte, noch immer den unheimlichen Schlag zu spüren, der seine Glieder zermalmt hatte.
    Hyatt eilte herbei, löste die Fesseln und reichte Warren einen Becher mit heißem Tee, den dieser gierig leerte. Taumelnd erhob er sich, nur langsam glätteten sich seine verzerrten Züge.
    „Kommen Sie in einer halben Stunde in den Speisesaal, Hyatt“, sagte er endlich mühsam. „Sie werden es nicht bereuen. Ich habe der Allgemeinheit eine interessante Mitteilung zu machen.“

 
10. Kapitel
     
    „Nun wissen wir also, was sich ereignet, wenn die Person, in die wir uns verwandelt haben, vom Tod ereilt wird“, sagte Steiner nachdenklich, als Warren seinen Bericht beendet hatte. „Ich hoffe, es wird allen Beteiligten einen Teil des Unbehagens nehmen, das sie trotz aller guten Vorsätze nie ganz loswurden. Zu wissen, daß man beim Tod desjenigen, den man verkörpert, völlig unverändert auf dieser unserer Welt erwacht, ist, wenn ich so sagen darf, doch ein gutes Ruhekissen.“ Zustimmendes Nicken antwortete Steiner, und er nahm befriedigt seinen Platz wieder ein.
    Dem Bericht Warrens war die routinemäßige Versammlung mit dem Erfahrungsaustausch vorausgegangen, und Enderby, vor dem die gesammelten Berichte lagen, blätterte sie schnell noch einmal durch, bevor er das Wort ergriff.
    „Neben der wichtigen Auskunft, die Mr. Altons Bericht uns gab, ist eine weitere Erkenntnis als Ergebnis unserer heutigen Sitzung festzustellen. Wir haben hier die Meldungen von Besuchen auf acht weit voneinander entfernten Planeten, acht aus hunderttausend möglichen. Ist Ihnen aufgefallen, daß diese acht Berichte eine merkwürdige Übereinstimmung zeigen? Auf sieben von diesen acht bewohnten Welten ist die Bevölkerung zum Raumflug gelangt, zwei von ihnen sind bereits zum Sternenflug übergegangen, und die Entwicklung in den anderen strebt ebenfalls diesem Ziele zu. Es ist uns bekannt, daß diese Welten durch ähnliche Entwicklungsperioden wie unser eigenes Universum gegangen sind – absolutes Nichts, Wildnis, Nomadenleben, landwirtschaftliche Gemeinschaften, Sklaventum, mittelalterliches Stadium, die Entwicklung von Industrie, Elektrizität und Atomenergie, Verdrängung nationaler Aspekte durch weltweites Denken – und nun die Raumfahrt. Welches wird die nächste Stufe sein? Bis jetzt hat kein Lebewesen jener Planeten die Bewohner anderer Planeten zu Gesicht bekommen. Der Sternenflug wird dieses Versäumnis in kurzer Zeit nachholen.“
    Warren Alton lächelte gezwungen. „Sie denken an eine Kolonisation der Sterne? Nun, meine erste Erfahrung dürfte nicht gerade Anreiz zu einer Beschleunigung der Versuche bieten. Noch ist mir das Schicksal der sechs im Schiff zurückgebliebenen Besatzungsmitglieder unbekannt. Ich wüßte gern, ob es ihnen gelang, jenen unheimlichen Wesen zu entkommen und nach Komar zurückzukehren.“
    „Sie werden es sicher bald erfahren“, nickte Williams. „Ich habe den Eindruck, daß Sie ein besonderer Glückspilz sind, der immer mitten in den Ereignissen steht. Wer, wie ich, das Pech hat, während seiner Verwandlung in einer Fabrik für synthetische Nahrungsmittel schuften zu müssen, muß sich mit den Zeitungsmeldungen begnügen, um auf dem laufenden zu bleiben. Danach ist die erste, von meiner Welt Diol aus gestartete Sternenexpedition ein voller Erfolg gewesen.“
    „Die Ereignisse scheinen sich überraschend schnell zu entwickeln“, bestätigte Enderby. „Jeder Besuch auf einem fremden Planeten brachte uns ein schönes Stück voran. Es wäre schön, wenn wir mehr Männer dafür einsetzen könnten, aber daran ist nicht zu denken. Steiner und Marco sind bei, den astrophysikalischen Beobachtungen unentbehrlich. Vergessen Sie nicht, daß die Besuche anderer Welten sozusagen Nebenprodukte unserer eigentlichen Arbeit sind.“
    „Warum machen Sie nicht von Miß McElroys Angebot

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