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TS 35: Die Waffenhändler von Isher

TS 35: Die Waffenhändler von Isher

Titel: TS 35: Die Waffenhändler von Isher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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hinunterliefen, schlängelte sich über den rauhen unebenen Boden auf das Lager zu, das man neben der Stadt errichtet hatte. Die zurückzulegende Entfernung war nicht groß, kaum eine Viertelmeile, und die Kälte war, wenn man in Bewegung blieb, gerade noch zu ertragen. Trotzdem hatten seine Füße jedes Gefühl eingebüßt, als Cayle den Lagerbezirk endlich erreichte, und es tat gut, sich in der Baracke aufwärmen zu können. Cayle trat an eines der Fenster, das die Stadt überblickte, und schaute hinaus.
    Shardl war eine Bergwerkstadt, auf einer flachen Ebene gelegen, die hier und da mit dem Grün warmer atomgeheizter Gärten gerade zu erblühen begann. Das verstreute Strauchwerk betonte allerdings nur die allgemeine Öde und Verlassenheit.
    Cayle wandte sich wieder ab. Vor einem Schwarzen Brett standen Männer und studierten die Anschläge. Er trat näher, und es gelang ihm, eine der Überschriften zu entziffern. In großen ins Auge fallenden Buchstaben stand dort zu lesen: Gelegenheit. Cayle reckte den Hals und überflog den darunterstehenden Text. Die Kaiserin suchte Männer für ihre marsianischen Farmen. Es war ein sehr verlockend klingendes Angebot, und es schloß mit dem Hinweis: „Wer noch heute seine Bewerbung im Landbüro einreicht, wird keine Minute in den Bergwerken zu arbeiten brauchen.“
    Cayle war dem Anerbieten gegenüber, so einladend es auch klang, immun. Er hatte bereits einiges von den Kolonisationsmethoden vernommen, mit deren Hilfe die eisigen Ebenen des Mars und die glutheißen Wüsten der Venus zu einem Ebenbild der grünen Mutter Erde gemacht werden sollten, und er wußte, es waren Methoden, an denen die Männer, die sich durch Aufforderungen wie diese von der relativen Sicherheit ihres Zuhauses hatten hinweglocken lassen, oft genug zerbrachen.
    Er jedenfalls war entschlossen, in Zukunft jeden seiner Schritte genau zu überdenken. Etwas Gutes zumindest hatten für ihn die letzten Wochen gehabt. Er war oft unentschlossen gewesen und voller Angst. Das war jetzt vorbei. Und er war – erstaunlicherweise – bis jetzt immer ehrlich gewesen. Auch damit war es jetzt – in gewisser Weise wenigstens – vorbei. Es hing davon ab, inwieweit man die Theorie vertrat, daß ein Mann stark genug sein müsse, den Notwendigkeiten einer Zeit ins Auge zu sehen. Cayle Clark hatte die Absicht, das zu tun. Und ein Mann, der einen solchen Standpunkt bezogen hatte, würde nicht lange auf dem Mars bleiben müssen. In der Zwischenzeit würde er nichts unterschreiben und sich zu nichts verpflichten, was seine Bewegungsfreiheit einschränkte. Er würde vorsichtig sein, aber er würde jede sich bietende Chance konsequent ergreifen.
    Hinter ihm murmelte plötzlich jemand: „Spreche ich mit Cayle Clark aus Glay?“
    Cayle drehte sich langsam um. Daß seine Chance so schnell kommen würde, hatte er nicht erwartet. Der Mann, dem er sich gegenübersah, war klein und hatte ein verschlagenes Gesicht. Er trug einen Mantel aus teurem Material und war ganz offensichtlich nicht auf dem gleichen Schiff eingetroffen wie Cayle. „Ich bin der hiesige Vertreter der Fünften Bank“, fuhr der Mann erklärend fort. „Vielleicht können wir Ihnen in Ihrer augenblicklich etwas ungewöhnlichen Lage von Nutzen sein.“
    Sein Gesicht erinnerte an das einer Kröte. Seine schwarzen Knopfaugen blinzelten listig. „Interessiert?“ fragte er.
    Cayle wollte schon nicken, als ihm plötzlich etwas anderes einfiel. „Welche Bank, sagten Sie?“
    Die menschliche Karikatur vor ihm lächelte mit dem Ausdruck eines Mannes, der weiß, daß er kostbare Geschenke bringt. „Die Fünfte Bank“, antwortete er. „Sie haben vor ungefähr einem Monat bei uns ein Konto eröffnet. Als wir, wie bei jedem neuen Kunden, über Sie nähere Erkundigungen einziehen wollten, mußten wir feststellen, daß Sie sich unter für Sie unangenehmen Begleitumständen auf dem Weg zum Mars befanden. Wenn wir Ihnen also helfen können …“
    „Ich verstehe“, erwiderte Cayle langsam. „Und wie hat sich die Bank diese Hilfe vorgestellt?“
    Der Mann räusperte sich. „Ihre Eltern sind Fara und Creel Clark, nicht wahr?“
    Cayle nickte.
    „Und Sie möchten selbstverständlich gern zurück zur Erde?“
    „Natürlich.“
    „Sie wissen vermutlich, wieviel der Flug kostet. Sechshundert Kredit, wenn die Entfernung Erde Mars eine Reisezeit von vierundzwanzig Tagen erlaubt. Ist die Entfernung größer, kostet jeder zusätzliche Tag zehn Kredit extra.“
    Cayle hatte es

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