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TS 36: Die Waffenschmiede von Isher

TS 36: Die Waffenschmiede von Isher

Titel: TS 36: Die Waffenschmiede von Isher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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verschwundenen Bruder in Erfahrung gebracht hatte. Aber am wichtigsten war jetzt, ihn so schnell wie möglich aus dem Laden heraus und an irgendeine ruhige Stelle zu bringen, wo sie sich gefahrlos unterhalten konnten. Aber ehe er einen entsprechenden Vorschlag machen konnte, sagte der Verkäufer: „Zu Ihrer Information, Mr. Hedrock, wir besorgen Mr. Neelans Post von seiner marsianischen Adresse. Sie haben genug Zeit.“
    Das klang nicht besonders gut für Hedrocks Ohren, aber unter den vorliegenden Umständen war es ganz verständlich, daß der Mann so handelte. Er hatte ja irgendeinen Vorwand gebraucht, um Neelan aufzuhalten, und da war es ein ausgezeichneter Gedanke, anzubieten, seine Post mittels eines Materietransmitters herbeizuschaffen.
    Hedrock nickte dankend und sagte dann zu dem Verkäufer: „Es geht um Dinge von größter Wichtigkeit. Ich hoffe, Sie nehmen es mir nicht übel, wenn ich mich gleich mit Mr. Neelan beschäftige.“
    Der andere verstand und lächelte. „Keineswegs, ich lasse Sie gleich allein.“ Er verbeugte sich höflich und verschwand wieder in dem Raum hinter dem eigentlichen Laden.
    Hedrock zog sich einen Stuhl heran und bat Neelan, auch wieder Platz zu nehmen. Dann begann er: „Mr. Neelan, ich will ganz offen sein. Die Waffenläden haben Grund zu der Annahme, daß Derd Kershaw und Ihr Bruder einen interstellaren Antrieb erfunden haben. Wir sind der Ansicht, daß die Kaiserin von Isher unter allen Umständen versuchen wird, eine solche Erfindung zu unterdrücken. Folglich befinden sich Kershaw und Ihr Bruder in ernster Gefahr, in Lebensgefahr, möchte ich sagen. Wir müssen in Erfahrung bringen, wo sie diesen Sternenantrieb gebaut haben und was aus ihnen geworden ist.“
    Neelan schüttelte den Kopf. Sein Lächeln wirkte ironisch. „Mein Bruder ist nicht in Gefahr“, sagte er.
    „Dann wissen Sie also, wo er sich gerade aufhält?“ Hedrock schien erleichtert.
    Neelan zögerte. „Was wollen Sie von mir?“
    „Nun, zuerst einmal will ich wissen, wer Sie sind?“
    Das entschlossene Gesicht seines Gegenüber entspannte sich ein wenig. „Mein Name ist Daniel Neelan. Ich bin der Zwillingsbruder von Gilbert Neelan. Man könnte mich als Asteroidenprospektor bezeichnen. Ich war in den letzten zehn Jahren nicht mehr auf der Erde. Den Großteil dieser Zeit habe ich als Berufsspieler auf dem Mars verbracht. Vor zwei Jahren gewann ich dort beim Poker von einem Betrunkenen einen Asteroiden. Ich habe ihm später die Hälfte wieder zurückgegeben, weil er mir leid tat, und dann wurden wir Partner. Der Asteroid mißt drei Meilen im Durchmesser und besteht praktisch zu neunzig Prozent aus schwerem Beryllium. Auf dem Papier besitzen wir demnach Milliarden, aber wir brauchen noch ein paar Jahre Arbeit, bis wir an das Geld herankönnen. Vor etwa einem Jahr hatte ich dann die begründete Vermutung, daß meinem Bruder etwas zugestoßen war.“
    Er hielt ein und fragte: „Haben Sie je etwas von den Experimenten des Eugenischen Institutes gehört?“
    „Ja“, sagte Hedrock, der zu verstehen begann. „Die Leute haben ein paar ganz großartige Versuche gemacht, besonders mit eineiigen Zwillingen.“
    Neelan nickte. „Das erleichtert mir die Erklärung.“
    Er führ in seinem Bericht fort. Die Wissenschaftler hatten ihn und seinen Bruder mit Zustimmung ihrer Eltern im Alter von fünf Jahren ins Institut übernommen. Die beiden Jungen waren identische Zwillinge mit einer sehr starken geistigen Bindung und hatten nun diese Bindung durch hypnotisches Training so ausgebildet, daß sie sich auf kurze Entfernungen auf telepathischem Wege verständigen konnten.
    „Und dann, vor einem Jahr, als ich auf dem Asteroiden war, fühlte ich, wie die Verbindung plötzlich ganz schwach wurde und schließlich abriß. Mein Bruder muß also gestorben sein“, beendete Neelan seinen Bericht.
    „Sie haben aber lange gebraucht, bis Sie hierhergekommen sind“, bemerkte Hadrock. Die Bemerkung tat ihm gleich wieder leid, weil sie zu scharf klang. „Bitte verstehen Sie mich richtig, ich will keine Kritik an Ihnen üben, ich bin nur bemüht, ein klares Bild zu bekommen.“
    Neelan nickte niedergeschlagen. „Wir waren gerade auf der anderen Seite der Sonne, als es passierte. Unser Asteroid kam erst kürzlich in eine Stellung, wo wir eine vernünftige Bahn für unseren alten lahmen Frachter finden konnten. Vor einer Woche hat mein Partner Carew mich auf einem der Raumhäfen des Nordens abgesetzt. Er ist sofort wieder

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