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TS 36: Die Waffenschmiede von Isher

TS 36: Die Waffenschmiede von Isher

Titel: TS 36: Die Waffenschmiede von Isher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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er, Hedrock, sein eigen nannte.
    Dann kamen sie zu einem hundertstöckigen Gebäude mit der leuchtenden Aufschrift TRELLIS MAJOR. Hedrock merkte nicht gleich, daß es nicht mit seiner Adresse übereinstimmte, bis er unmittelbar vor dem riesigen Bau das kleinere, nur fünfzig Stockwerke hohe Gebäude sah, das Trellis Minor hieß.
    Hedrock lenkte den Flugwagen auf den Dachparkplatz des kleineren Hauses und fuhr dann zusammen mit Neelan in einem Aufzug ins achtzehnte Stockwerk hinunter. Er sah mit einem Blick auf die Tür von Zimmer 1874, daß das Schloß wirklich gut gesichert war, aber wie er erwartet hatte, bot es seinen Geräten nicht lange Widerstand. Der Raum war etwa sechsmal drei Meter groß und wie ein Büro eingerichtet. An einem Ende stand ein Schreibtisch mit ein paar Stühlen sowie ein kleiner Aktenschrank. Hinter dem Schreibtisch war an der Wand ein Visifonschirm angebracht.
    Neelan folgte ihm und schloß die Tür hinter sich. Hedrock drehte sich nach ihm um und sagte: „Nehmen Sie den Schreibtisch, ich sehe mir mal den Aktenschrank an, auf diese Weise sind wir schneller fertig.“
    Er selbst war mit seiner Suche nach einer Minute fertig, denn der Aktenschrank war völlig leer. Neelan untersuchte gerade die letzte Schublade des Schreibtisches und schob sie dann enttäuscht zurück. Auch der Tisch war leer gewesen.
    „Das wäre alles“, sagte er und richtete sich auf. „Und was nun?“
    Hedrock gab nicht gleich Antwort. Es gab noch genug, was man hätte tun können. Man könnte sich zum Beispiel den Mietvertrag ansehen oder bei der Visifongesellschaft nachfragen, welche Gespräche von diesem Anschluß aus geführt worden waren. Aber das alles brauchte Zeit, und Zeit hatte er am wenigsten.
    Er wandte sich um und ging auf die Tür zu. Und blieb wieder stehen. Vielleicht hatte er sich nicht gründlich genug umgesehen. Vielleicht hatte er etwas vergessen.
    Und da blieb sein Blick an dem Visifon hängen. „Visifon“, sagte er laut zu sich. „Natürlich, das ist es.“
    Er ging auf den Apparat zu und blieb stehen, als er sah, daß Neelans Augen ihm folgten. „Schnell“, sagte er, „an die Wand dort.“ Er deutete auf die dem Visifon abgekehrte Ecke. „Ich denke, es ist besser, wenn er Sie nicht sieht.“
    „Wer?“ fragte Neelan. Aber im stillen mußte er sich schon entschlossen haben, die Führerschaft des anderen anzuerkennen, denn er ging ohne ein weiteres Wort in die angegebene Ecke.
    Hedrock schaltete das Visifon ein. Eine Minute verging, und der Schirm blieb dunkel. Zwei Minuten – war das ein Geräusch? Er war nicht sicher, aber es schien aus dem Lautsprecher zu kommen, ein dumpfes Tappen, wie Schritte – ja, Schritte, das war es.
    Nach weiteren drei Minuten sagte eine Männerstimme: „Ja, was ist los?“
    Er hatte sich also nicht getäuscht. Seine Geschichte, die er erzählen wollte, hatte er sich schon vorbereitet, aber ehe er Antwort geben konnte, sprach die Stimme barsch weiter: „Kommen Sie auf die Anzeige? Man hat mir gesagt, sie würde erst morgen erscheinen. Warum haben mich die Leute nicht angerufen und gesagt, daß es doch heute noch geklappt hat?“ Er schien wütend zu sein und wartete auch diesmal nicht auf die Antwort. „Sind Sie Atomingenieur?“ fragte er.
    „Ja“, sagte Hedrock.
    Es fiel ihm nicht schwer, das zu sagen, denn der andere hatte ihm die Lüge ja förmlich in den Mund gelegt. Ursprünglich hatte er beabsichtigt, sich als Dan Neelan auszugeben und zu behaupten, er habe die Adresse in den Habseligkeiten seines Bruders gefunden. Seine Absicht war gewesen, den Tod seines Bruders recht gleichgültig hinzunehmen und sich in erster Linie für die Erbschaft zu interessieren.
    Er wartete. „Sie müssen sich wundern, daß ich auf so seltsame Art und Weise einen Mitarbeiter suche“, sagte die Stimme am anderen Ende.
    Hedrock tat der Mann fast leid. Er machte sich soviel Gedanken über das Seltsame an seinem Tun, daß er automatisch annahm, daß es anderen Menschen ebenso seltsam erscheinen mußte. „Ja, ich habe mich schon gewundert“, gab er zu, „aber das kann mir eigentlich egal sein, die Hauptsache, es wird gut bezahlt.“
    „Ja, wenn Sie das können, wofür ich Sie brauche, nämlich Atommotoren reparieren, dann zahle ich Ihnen achthundert Kredite die Woche, das ist doppelt so viel, als Ihnen irgendein anderer geben würde.“
    „Das ist genau der Job, den ich suche“, sagte Hedrock.
    Die Stimme fuhr inzwischen fort und erklärte ihm, wo er sich zu melden

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