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TS 36: Die Waffenschmiede von Isher

TS 36: Die Waffenschmiede von Isher

Titel: TS 36: Die Waffenschmiede von Isher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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zurückgeflogen und wird mich in etwa sechs Wochen wieder abholen.“
    Hedrock nickte. Der Bericht hatte Hand und Fuß. „Und was haben Sie empfunden, als Ihr Bruder starb?“ wollte er wissen.
    Neelan rutschte unruhig auf seinem Stuhl herum. „Es war ein unbeschreiblicher Schmerz“, erklärte er gequält. Gil mußte unter furchtbaren Qualen gestorben sein, als er es am allerwenigsten erwartete. Die Todesfurcht hatte die Millionen von Meilen zwischen der Erde und dem Asteroiden überbrückt, und dann war die Verbindung, die selbst damals noch zwischen ihm und seinem Bruder bestanden hatte, zerrissen.
    Hedrock fühlte, daß seine Zeit immer knapper wurde. „Ich kann mir aber nicht gut vorstellen, daß die Angelegenheit, die ich meine, schon vor einem Jahr ein Krisenstadium durchgemacht hat. Und doch muß etwas geschehen sein, denn Kershaw, ist auch verschwunden. Ich schlage vor, wir suchen jetzt die Adresse auf, unter der sich Ihr Bruder zuletzt aufgehalten hat. Sie können mir den Rest ja unterwegs erzählen, und ich bringe Sie anschließend wieder hierher, damit Sie Ihre Post abholen können.“
    Neelan stand auf. „Eigentlich gibt es nicht mehr besonders viel zu erzählen“, meinte er. „Als ich in der Residenz ankam, habe ich dort vorbeigeschaut und erfahren …“
    „Einen Augenblick“, sagte Hadrock. Er trat an die Tür, die zu dem Wohnraum des alten Verkäufers führte, klopfte an und rief, ohne auf eine Antwort zu warten: „Ich fahre jetzt mit Mr. Neelan weg, aber wir kommen noch einmal zurück, um seine Post abzuholen.“
    Dann drehte er sich wieder zu Neelan um. „Kommen Sie.“
    Neelan ging auf die Ladentüre zu, redete aber dabei weiter. „Ich stellte fest, daß mein Bruder hier eine falsche Adresse unterhielt.“
    „Sie meinen, er wohnte nicht dort, wo er gemeldet war?“
    „Seine Wirtin sagte mir“, meinte Neelan, „daß er nicht nur nicht dort gewohnt hat, sondern ihr sogar erlaubt hatte, den Raum anderweitig zu vermieten.“
    Hedrock hörte nur halb hin, seine ganze Aufmerksamkeit galt jetzt dem Himmel. Flugzeuge zogen dort oben genug ihre Bahnen, aber er sah keines der torpedoförmigen Schiffe der Waffenhändler …
    Er hielt die Tür seines Flugwagens für Neelan auf und stieg hinter ihm ein. Dann schoß der Wagen in den Himmel.
    Hedrock fiel auf, wie Neelan die Steuerorgane des Wagens mit den Augen des Fachmannes taxierte. Der Mann bemerkte Hedrocks Blick und sagte: „Da haben Sie ja eine ganze Menge Extras eingebaut. Was ist denn das hier zum Beispiel?“ Er deutete auf die Detektoranlage.
    Der Detektor war ein Geheimnis der Waffenläden und so antwortete Hedrock mit einer Gegenfrage. „Ich sehe, daß Sie sich mit Maschinen auskennen?“
    „Ich habe meine Diplomarbeit über Atomtechnik geschrieben“, sagte Neelan und fügte dann mit einem leisen Lächeln hinzu: „Das Eugenische Institut sorgt gut für seine Zöglinge.“
    Das war nicht zu unterschätzen, überlegte Hedrock. Ein geschickter Atomtechniker war immer zu gebrauchen, und wenn sie wirklich den Interstellaren Antrieb finden sollten, dann würde Neelan von unschätzbarem Wert sein. Also mußte man sich um den Mann bemühen. Hedrock begann sofort damit. Er zog ein Stück Papier aus der Tasche, auf das er Kershaws letzte Adresse schrieb und reichte es Neelan mit der Bemerkung, „dort fliegen wir hin.“
    Neelan nahm das Papier und las laut, „Zimmer 1874, Trellis Minor Gebäude – Großer Gott!“
    „Was ist denn?“
    „Ich bin dreimal dort gewesen“, sagte Neelan. „Ich habe die Adresse in einem Koffer gefunden, den mein Bruder in seiner Pension gelassen hatte.“
    Hedrock hatte plötzlich das Gefühl, als sei seine ganze Suche gescheitert.
    „Dreimal?“ fragte er.
    „Ja, dreimal. Jedesmal, wenn ich hinkam, war die Tür abgesperrt. Der Hausmeister sagte mir, die Miete sei für zehn Jahre im voraus bezahlt worden, aber er hätte seit dem Abschluß des Mietvertrages keinen Menschen dort gesehen, und das sei schon drei Jahre her.“
    „Aber sind Sie nicht hineingegangen?“
    „Nein, er ließ mich nicht, und ich hatte keine Lust, mich deswegen ins Gefängnis stecken zu lassen. Und außerdem fürchte ich, daß ich gar nicht hineingekommen wäre, wenn ich es versucht hätte. Das Schloß war nämlich gesichert.“
    Hedrock nickte nachdenklich. Er konnte sich gut vorstellen, was für ein Hindernis so etwas für einen anderen Menschen bedeuten konnte, sofern er nicht über die technischen Hilfsmittel verfügte, die

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