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TS 41: Schach dem Unbekannten

TS 41: Schach dem Unbekannten

Titel: TS 41: Schach dem Unbekannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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hinauf.
    Flandry sah ihr nach. Zusammen mit Bryce verließ er das Haus und trennte sich dann von ihm.
    Die Nacht war sternenklar; eine fast silberne Aurora zog sich quer über den Himmel, und es war Flandry, als könne er das Knistern der sprühenden Ionen hören. Einmal mußte er sich im Schatten eines Hauses verbergen, als eine Patrouille an ihm vorüberging. Der Wind stand günstig, so daß ihn die Gegner nicht bemerkten. Blau schimmerten ihre Helme und Panzerungen. Ja, sogar ihre Zähne waren blau, wenn das Licht darauf fiel.
    Judith empfing ihn herzlich. „Wie froh bin ich, daß du wieder da bist“, sagte sie zärtlich und küßte ihn.
    Sie hatte auf ihn gewartet und ein prächtiges Essen vorbereitet – kalten Braten und Wein.
     
    *
     
    Er schlief bis zum Mittag des nächsten Tages, dann verließ er Judiths Haus, um sich ein wenig in der Stadt umzusehen. Der Park reizte ihn besonders, weil er sich vorstellen konnte, wie schön es einst hier gewesen sein mochte, als Vixen noch den Vixenern gehörte. Hier hatten sie in der warmen Sonne auf den Bänken gesessen und dem Gesang der Vögel gelauscht. Heute war alles still und leer.
    Der Zentralbrunnen in Form einer alten Rakete stand einsam und verlassen inmitten des weiten Platzes.
    Flandry zündete sich eine Zigarette an und setzte sich auf den Rand des Brunnens, der ihm so gut gefiel. Hier war es, wo er sich mit Cat verabredet hatte, um sich mit ihr auszusprechen und zu erfahren, wo das neue Versteck sein würde.
    Es begann zu regnen, nicht sehr heftig, sondern in einzelnen, schweren Tropfen.
    Ein Lastwagen bog in den Park ein und kam einige Schritte von ihm entfernt zum Stehen. Drei Ardazirho sprangen heraus – und mit ihnen kam Cat. Sie zeigte auf Flandry.
    Ihre Worte gingen in dem Donner unter, der dem ersten Blitz am Himmel folgte. Aber die Bedeutung des unerwarteten mehrköpfigen ‚Besuchs’ war Flandry sofort klar.
    „Halt, Terraner!“
    Vielleicht waren es die einzigen terranischen Worte, die von den drei Wölfen gesprochen werden konnten, denn sie wiederholten sie immer wieder, während Flandry aufsprang und davonrannte, mehrere Haken schlagend, um eventuellen Schüssen auszuweichen.
    Aber es wurde nicht geschossen.
    Dafür wurde die Klappe des LKW geöffnet. Das Geräusch veranlaßte Flandry, sich während des Laufens umzudrehen – und fast wäre ihm vor Schreck das Blut in den Adern geronnen.
    Aus der Ladenklappe quollen ein gutes Dutzend meterlanger Schlangenkörper mit Flügeln heraus. Sie erblickten ihn, machten einige Windungen und versuchten, sich auf ihn zu stürzen.
    Er erhöhte sein Tempo, denn auch die drei Wölfe rannten nun hinter ihm her.
    Die fliegenden Schlangen erreichten ihn und schlugen ihre scharfen Fänge in seine Arme. Er wehrte sich gegen sie und schüttelte sie ab.
    Er lief weiter.
    Die Wölfe waren schneller als jeder Mensch sein konnte. Sie holten auf und stießen dabei ein lautes Geheul aus.
    Er verließ den Park und kam auf die Straßen der Stadt. Fenster wurden aufgerissen und schnell wieder geschlossen. Türen knallten zu, wenn er sich ihnen näherte. Niemand wagte ihm zu helfen.
    Da gab er es auf.
    Mit einem Ruck blieb er stehen und riß die kleine Nadelpistole aus der Tasche. Er zielte auf den nächsten Ardazirho, der keine zwanzig Meter mehr entfernt war. Eine der Flugschlangen jedoch kam ihm zuvor. Sie stieß auf seine Hand herab und biß ihm in die Finger. Mit einem Schmerzensschrei ließ Flandry die Waffe fallen. Mit der unverletzten Hand packte er blitzschnell zu, um das Tier zu töten.
    Dann waren die Ardazirho heran und stürzten sich auf ihn …

 
12. Kapitel
     
    Den größten Teil des Jahres bestand die nördliche Hälfte des Planeten Vixen aus Wüste, Prärie oder Sumpf. Eine kärgliche Vegetation führte einen aussichtslosen Kampf gegen die lebensfeindliche Natur. In der Arktis gab es sogar Schnee und Eis, wenn die langen Winternächte kamen. Aber im Sommer schmolz diese gefrorene Kappe ab, und wilde Ströme überfluteten für kurze Zeit die weite Ebene, die dann zu einem großen See wurde. Schnell trocknete dieser dann wieder aus, wenn die Sonne höher stieg.
    Zu dieser Zeit rasten die Stürme über den Äquator nach Süden und richteten dort große Verwüstungen an. Im Norden aber breiteten sich ausgetrocknete Salzseen aus. Brände entstanden und verwandelten das vertrocknete Gras in schwarze Asche. Gebirge gab es fast keine, nur sanfte Hügel und bis zum Horizont ausgedehnte Ebenen.
    In dieser

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