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TS 41: Schach dem Unbekannten

TS 41: Schach dem Unbekannten

Titel: TS 41: Schach dem Unbekannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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waren darüber unterrichtet worden, daß weitere schwache Vorposten des Empires in Aktion getreten waren und daß reiche Beute in Aussicht stand.
    Es war klar: Ardazir plante einen Großangriff auf Terra. Die Folge würde sein, daß die irdische Raumflotte sich von Syrax zurückziehen mußte, um den Heimatplaneten zu schützen. Das aber würde bedeuten, daß Syrax kampflos in die Hände der Merseier fallen mußte. Das wieder gab zu der Vermutung Anlaß …
    Es war sozusagen eine Quadratur des Kreises, in die Flandry geraten war.
    Eine Armee marschiert nicht nur mit dem Bauch, dachte er ironisch. Informationen und Strategie sind wichtiger als Verpflegung. Wenn sie aber mit dem Kopf marschiert, gibt es „Plattköpfe“. Und von denen findet man in manchem Oberkommando ja mehr als genug.
    Er grinste über seinen vermeintlichen Witz und fühlte sich plötzlich munter werden. Die heisere Stimme des Ardazirho unterbrach die Stille des Raumes:
    „Wirst du mich wieder sehen lassen?“
    „Wenn du willst, kannst du dich meiner Schönheit erfreuen“, genehmigte Flandry großzügig und entfernte die behindernde Schutzhaube vom Kopf des Gefangenen. Der blinzelte in das Licht. Ruhig wartete er ab, bis auch die Instrumente entfernt waren, die ihn mit Nahrung versorgten. „Du wirst natürlich noch eine Zeitlang unser Gast bleiben, bis wir deine Geschichte nachgeprüft haben“, sagte Flandry. „Solltest du nicht die Wahrheit gesagt haben, wird es wieder Nacht für dich.“
    Temulak schnappte fast unwillkürlich zu, und seine Fangzähne verfehlten Flandrys Arm nur um Millimeter.
    „Kusch!“ schrie der Agent wütend. „Dafür bleiben jetzt die übrigen Fesseln dran.“
    Temulak knurrte böse. Er sagte:
    „Du grauhäutige, haarlose Kreatur, wenn du glaubst, deine ‚Valkua ’ -Tricks retten dich vor der Rache des schwarzen Volkes, dann irrst du dich. Ich selbst werde es sein, der dich tötet!“
    „Hoffentlich stirbst du nicht vorher an Altersschwäche“, spottete Flandry und ließ den Gefangenen allein. Er ging hinaus in das Zimmer, in dem Cat und Bryce warteten.
    Die beiden waren eingeschlafen und schraken zusammen, als er sie weckte. Der Jäger rieb sich die Augen.
    „Lieber Himmel, Sie sind aber lange bei ihm geblieben.“
    „Dafür habe ich ein nettes Tonband.“ Er gab es Bryce und sagte: „Es muß dafür gesorgt werden, daß es Admiral Walton so schnell wie möglich erreicht. Unser aller Zukunft wird davon abhängen. Beeilen Sie sich.“
    „Wenn wir den Wortlaut senden, wird der Feind ihn abhören können“, gab Bryce zu bedenken. „Wir haben noch einige Raumschiffe, aber Cats war das schnellste von ihnen. Außerdem haben sie eine Sperrzone um den Planeten gelegt.“
    „Etwas Ähnliches habe ich mir gedacht“, seufzte Flandry und kritzelte einige Zeilen auf ein Stück Papier. Dazu machte er eine Zeichnung und erklärte: „Dies ist ein Plan. Er zeigt, wo sich mein Schiff verborgen hält, mit dem ich kam.“ Er pfiff eine Melodie und fragte: „Kennen Sie übrigens diesen Schlager?“ Der Jäger schüttelte den Kopf.
    „Nicht? Immerhin beweist das, wie unverdorben ihr auf Vixen seid. Dann lernen Sie die paar Töne eben“, befahl Flandry. „Wenn Sie mein Schiff gefunden haben, pfeifen Sie das Lied. Chives wird dann nicht auf Sie schießen. Geben Sie ihm diesen Zettel und das Band. Er weiß dann schon Bescheid. Wenn überhaupt jemand in der Lage ist, die Blockade zu brechen, dann ist es Chives mit der HOOLIGAN.“
    Cat zuckte zusammen. Sie sagte warnend:
    „Aber Dominic – dein einziger Fluchtweg …“
    Flandry zuckte die Achseln. Er entgegnete lässig:
    „Ich bin jetzt viel zu müde, um an eine Flucht zu denken. Was ich brauche, ist ein Bett.“ Er sah auf die Uhr. „Es ist Mitternacht. Bryce, Sie machen sich sofort auf den Weg. Gehen Sie bei Reinecke vorbei und veranlassen Sie, daß der Gefangene an einen zweckmäßigen Ort gebracht wird. Es ist immer gut, einen Stellungswechsel vorzunehmen, wenn man so gesucht wird wie wir. Niemand darf wissen, wo Temulak steckt. Verstanden?“
    „Dominic …“
    Cat hatte die Fäuste geballt; weiß standen die Knöchel ihrer zierlichen Hände hervor. Sie sah auf den Boden, und er konnte nur ihr schimmerndes Haar erkennen.
    Ruhig sagte er: „Cat, ich muß schlafen, sonst breche ich zusammen. Ich glaube, morgen werden wir uns über einige persönliche Dinge unterhalten müssen. Also gegen Mittag, beim Raketenbrunnen.“
    Sie wandte sich um und lief die Treppen

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