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TS 43: Der Zauberer von Linn

TS 43: Der Zauberer von Linn

Titel: TS 43: Der Zauberer von Linn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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betroffen?“
    „So ist sie eingestellt.“
    „Das ist keine klare Antwort. Ich möchte wissen, ob auch andere Materie beeinflußt wird.“
    „Das ist unwichtig, denn die Temperatur erhöht sich nur um etwa sechzig Grad. Ein Mensch geht dabei zugrunde, aber selbst einem Baum würde das kaum etwas ausmachen.“
    „Du könntest also nicht behaupten, daß sich mit dieser Waffe unsere Erde vernichten ließe?“
    „Keineswegs.“
    „Danke – mehr wollte ich nicht wissen.“ Er begegnete Clanes Blick mit einem sardonischen Lächeln. „Du mußt es anders versuchen. So leicht bin ich nicht ängstlich zu machen.“
    Er setzte sich in den nächsten Sessel und studierte die davor angebrachten Kontrollen. Dann sah er auf.
    „Mit der Kugel könnte man ihnen begegnen. Sie kann die Riss vernichten. Schließlich hast du es bewiesen.“
    Clane reagierte nicht darauf. Er sagte:
    „Sie werden bei einem Angriff nichts anderes zu tun haben, als in geringer Höhe über unsere Städte zu fliegen. Ihre Schutzstrahlung tötet jeden einzelnen Menschen. Mit hundert Schiffen können sie in wenigen Stunden die Erde entvölkern.“
    „Warum warfen sie dann Atombomben und zerstörten auch die Städte?“
    Der Tonfall seiner Frage forderte Clane auf, eine logische Antwort zu finden.
    „Es könnte sein, daß sie den Schutzstrahlsender erst nach ihrem damaligen Feldzug gegen die Erde erfanden und nicht wollten, daß wir von ihm erfuhren. Seine Wirksamkeit kann dadurch abgeschwächt werden, indem man die Städte evakuiert. Es würde Monate dauern, bis die Schiffe jeden Fleck abgesucht und bestrahlt haben.“
    Aber Czinczar war nicht zufrieden. Er schüttelte energisch den Kopf und entgegnete:
    „Das glaube ich nicht, als Grund annehmen zu dürfen. Hast du die Reichweite der Strahlung getestet?“
    „Knapp bis zu vier Kilometer.“
    „Dann ist die Wirkung bei einem Kilometer Entfernung größer?“
    „Je näher beim Schiff, desto höher die entstehende Temperatur. Bei vier Kilometern Entfernung dauert es Stunden, bis ein Mensch stirbt.“
    „Was ist mit einer Abschirmung?“
    „Ich wüßte keine. Die Männer beim Angriff saßen auch hinter den Hüllen ihrer Schiffe, und sie starben trotzdem. Noch im Tod rammten sie die SOLAR STAR.“
    „Dann erfüllten sie ihren Zweck.“
    „Es kann sein, daß tausend oder zehntausend Menschen einen Angriff der Riss-Flotte überleben würden, aber sie können dem Feind auch keinen Schaden mehr zufügen.“
    Czinczar stand auf.
    „Wir werden uns nie ganz verstehen“, knurrte er mißbilligend. „Ich bin Soldat, du bist Wissenschaftler. Für mich bedeutet deine Furcht, Menschen getötet zu sehen, nicht viel. Es werden immer Menschen getötet werden, wenn nicht in Kriegen, dann durch andere Ursachen. Nehmen wir die Kriege, sie sind am häufigsten. Ein militärischer Führer muß stets mit Verlusten rechnen. Er weiß, daß besonders die fähigen Offiziere verschont bleiben müssen, will er eine kampfkräftige Armee erhalten. Der Tod eines einzigen Mannes kann in einem solchen Fall einen verlorenen Krieg bedeuten.“
    Clane wollte etwas entgegnen, aber dann – nach einer Sekunde des Überlegens, sagte er etwas anderes:
    „Und wer entscheidet darüber, welcher Mann zu entbehren ist, und welcher nicht?“ Er zuckte die Schultern. „Meist er selbst.“
    „Allerdings“, gab der Barbar unumwunden zu. „Er trägt ja auch die Verantwortung für seine Entscheidung. Doch, um auf unsere Reise zurückzukommen. Ich habe nichts dagegen, aber ich halte den Zeitpunkt für verfrüht. Zuerst hätten wir das Sonnensystem in den Verteidigungszustand setzen sollen. Die Riss hätten bei ihrer Annäherung merken müssen, daß wir nicht wehrlos sind. Wenn sie inzwischen angreifen, ist niemand da, der ihnen etwas entgegenzusetzen hätte. So, jetzt weißt du, warum ich in Opposition stehe.“
    Clane nickte langsam. Er hatte nicht viel Neues erfahren.
    „Ich bin nicht deiner Meinung, daß ein Mann unersetzlich ist. Dann kannst du beruhigt sein: ich habe verschiedenen Männern auf der Erde meine Ratschläge gegeben. Sie werden genau wissen, was sie zu tun haben, wenn die Riss inzwischen angreifen.“
    „Viel zu spät“, warf Czinczar ein.
    „Der Krieg zwischen Riss und Mensch kann nicht auf der Erde entschieden werden. Drittens teile ich nicht deine Meinung, daß die Hälfte der Menschheit geopfert werden darf, um die andere Hälfte zu retten. Führer mit solchen Absichten sind Verbrecher und gehören

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