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TS 43: Der Zauberer von Linn

TS 43: Der Zauberer von Linn

Titel: TS 43: Der Zauberer von Linn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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Wahrheit erfuhr. Er floh nicht vor Lilidel, wie sie annahm.
    „Warum kommst du nach dem Frühstück nicht in den Kontrollraum? Daneben liegt ein Kristalldom, von dem aus man das ganze Universum betrachten kann.“
    Madelina zuckte die schmalen Schultern.
    „Ich habe die Sonne schon oft genug von einem Raumschiff aus gesehen.“
    Das klang wie eine Ablehnung seines Angebotes, aber eine Stunde später, als er in der Zentrale stand, kam sie.
    „Wo ist dieser Beobachtungsraum?“ fragte sie.
    Clane sah, daß die Offiziere sich bezeichnende Blicke zuwarfen. Innerlich wütend schritt er ihr voran. Ausgerechnet jetzt, wo er wieder beschleunigen wollte, mußte sie ihn stören. Was sollten seine Leute von ihm denken?
    „Hierher.“
    Sie bemerkte seinen Ärger, aber sie lächelte nur. Er öffnete ihr die Tür und ließ ihr den Vortritt. Er hörte, wie sie tief Atem holte und dann vorlief. Als er den Raum betrat, stand sie dicht an der klaren Kristallwandung, die Nase gegen das durchsichtige Material gedrückt.
    Nur wenige Zentimeter weiter begann die Unendlichkeit.
    Er stellte sich neben sie. Der Kristallraum befand sich auf der Oberseite des Schiffes und sprang daraus hervor, so daß man gleichermaßen vor oder zurück schauen konnte. Ringsum standen hell und stetig die Millionen Sterne der Milchstraße.
    Leise sagte er:
    „Warum bist du so in die Zentrale gekommen? Du hast mich vor meinen Offizieren lächerlich gemacht.“
    Sie hob die Schultern und nahm den Blick nicht von den Sternen.
    „Der ganze Flug ist lächerlich – wenn du mich fragst. Ihr solltet euch schämen, vor einem Weib davonzulaufen.“ Sie wandte sich ihm nun zu. „Du bist in allen Dingen zu vorsichtig, Clane, überlegst zu lange. Manchmal zu schnell. Das Leben ist so kurz, warum verschwendest du es? Ich habe Angst, wir versäumen soviel. Dieser Flug ist ein Fehler, Clane. Warum haben wir uns nicht auf eins deiner vielen Güter zurückgezogen. Dort wären wir ebenfalls in Sicherheit gewesen, wenn wir genügend Wachen aufgestellt hätten. Zu welchem Planeten fliegen wir überhaupt? Venus? Mars?“
    Er schüttelte den Kopf.
    „Weder – noch.“
    „Zu einem der Monde? Nun, wenn es dort interessant ist, werde ich vielleicht weniger ungeduldig sein. Ein Mädchen macht sich immer zu romantische Vorstellungen, wenn es an die Flitterwochen denkt.“ Sie sah in Richtung des Hecks und deutete auf einen hellen Stern. „Welcher Planet ist das?“
    „Es ist kein Planet“, sagte Clane ruhig. „Es ist die Sonne.“
    Sie taumelte, als sie es hörte.
    Hilfreich geleitete er sie zum nächsten Liegesitz und kehrte in die Zentrale zurück.
    Minuten später bereits stieg die Beschleunigung erneut an. Mit einer irrsinnigen Geschwindigkeit raste die SOLAR STAR durch den Weltraum, einem fernen und unbekannten Ziel entgegen.
     
    *
     
    Am fünften Tag wurde Clane die Nachricht übermittelt, daß Czinczar ihn zu sprechen wünsche. Er zögerte mit der Antwort, dann nickte er.
    Der Anführer der Barbaren wurde in den Raum geleitet und setzte sich auf den angebotenen Stuhl. Seine Züge verrieten Unsicherheit und Zweifel, aber seine Stimme war ruhig, als er sagte:
    „Du bist verrückt geworden!“
    Clane lächelte.
    „Ich habe mir gedacht, daß du zu keinem anderen Schluß kommen würdest.“
    „Gibt es einen logischen Grund für dein Handeln?“
    „Hoffnung!“
    Die Lippen des Barbaren kräuselten sich spöttisch.
    „Du hast die Herrschaft über einen Planeten abgelehnt und gegen einen Traum eingetauscht.“
    „Die Herrschaft über die Erde ist angesichts der drohenden Gefahr nichts als eine Farce. Unser Problem kann nicht innerhalb des Sonnensystems gelöst werden, Czinczar.“
    „Aber auch nicht durch einen Mann, der beim ersten Anzeichen einer Gefahr in den Raum flieht.“
    „Würdest du meine Absichten kennen, würdest du ganz anders sprechen.“
    „Was ist unser Ziel, Clane?“
    „Ein Stern, der auf den alten Karten aus der Kolonisationszeit verzeichnet steht. Er befindet sich in unserem Teil der Galaxis und ist 65 Lichtjahre von der Erde entfernt.“
    Das machte nur wenig Eindruck auf den Barbaren.
    „Menschen – was sollen sie dort?“
    „Du mußt dich an die vergangenen Zeiten erinnern. Damals existierte auf der Erde eine gewaltige Zivilisation. Die Schiffe der Erde flogen nicht nur zu anderen Planeten, sondern auch zu anderen Sternen. Dann kamen die Riss. Alle Städte der Erde versanken in Schutt und Asche, und damit auch die Zivilisation. Draußen

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