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TS 43: Der Zauberer von Linn

TS 43: Der Zauberer von Linn

Titel: TS 43: Der Zauberer von Linn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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versucht, eine Frau gewaltsam zu entführen. Sie hatte sich unter ihren Händen in Luft aufgelöst.
    Noch während sie vergeblich versuchten, das Rätsel zu lösen, traf die sechste Expedition ein. Der Kommandant drängte sich durch die Anwesenden, und Clane sah schon von weitem, wie blaß und erregt der Mann aussah.
    „Aus dem Weg!“ rief er laut. „Ich habe eine wichtige Meldung zu überbringen.“
    Sie machten bereitwilligst Platz. Keuchend blieb er endlich vor Clane stehen.
    „Mein Lord, ich habe die Bewohner des Planeten ausgefragt und dabei herausgefunden, daß sich in der Atmosphäre der anderen Welt – sie nennen sie Inland – ein Schiff der Riss aufhält. Es soll genau so aussehen wie das unsere, die SOLAR STAR.“
    Clane behielt gewaltsam seine Ruhe. Es schien fast, als habe er etwas Ähnliches erwartet und sei nicht überrascht. Er nickte Czinczar zu.
    „Ich würde vorschlagen, daß alle, bis auf die kampffähige Mannschaft, das Schiff verlassen und gelandet werden. Nach einem Jahr wird jeder froh sein, wieder festen Boden unter die Füße zu bekommen.“
    „Was ist mit dem Schiff der Riss?“ fragte Czinczar.
    „Nichts. Wir warten ab. Über eines mußt du dir klar sein: uns steht eine große Entscheidung bevor, von der unser aller Schicksal abhängen wird. Ihr müßt wachsam sein. Ich selbst werde mit einem Boot den Planeten Outland besuchen und mich umhören. Vielleicht finde ich etwas heraus.“
    Czinczar runzelte die Stirn.
    „Wir werden Wachen aufstellen müssen, damit uns die Riss nicht überraschen. Wie wäre es denn, wenn auch einige meiner Leute auf dem Oberdeck Posten bezögen. Eine gewisse Rivalität kann nicht schaden. Sie regt vielleicht den Ehrgeiz an und verhindert Nachlässigkeiten.“
    Clane studierte das Gesicht des Barbaren aufmerksam. Dann nickte er, und um seine Lippen spielte das bekannte feine Lächeln.
    „Einverstanden – natürlich werde ich gewisse Vorsichtsmaßnahmen treffen, damit niemand auf den verrückten Gedanken kommt, die SOLAR STAR zu kapern. Verstehen wir uns?“
    Sie lächelten nun beide.
    Diesmal hatten sie sich verstanden.

 
14. Kapitel
     
    Die Landung erfolgte ohne Zwischenfall.
    Clane betrat zum ersten Male den Boden des fremden Planeten, stand eine Weile in dem saftigen Gras und ließ die frische Luft in seine Lungen strömen. Es roch ein wenig nach Chlor, eine merkwürdige Tatsache, wenn man bedenkt, daß dieses Element gern andere bindet. Daraus ließ sich schließen, daß Chlor auf dieser Welt von der Natur selbst erzeugt oder freigelassen wurde.
    Seine Aufmerksamkeit wandte sich dem nächsten Gebäude, kaum hundert Meter entfernt, zu. Es war einstöckig und flach gebaut. Das Baumaterial bestand fast ausschließlich aus Holz. Aber anstatt sich ihm zu nähern, nahm er einen Stuhl und setzte sich dicht neben das Patrouillenboot in die Sonne, um seine Umgebung in aller Ruhe zu betrachten. Wenn ihm etwas Außergewöhnliches auffiel, machte er sich Notizen in ein mitgebrachtes Journal.
    Dann wurde es dunkel. Zwei Stunden später erloschen überall in den Häusern die Lichter, eins nach dem anderen. Bald herrschte totale Finsternis, und er schrieb in sein Buch: „Sie scheinen ohne jede Furcht zu leben, denn es wurden keine Wachen ausgestellt.“
    Er zog sich in das Boot zurück, überlas seine Notizen und schlief endlich ein, um am anderen Morgen erfrischt aufzuwachen. Erneut setzte er sich nach dem Frühstück auf den Stuhl und beobachtete. Einmal kam eine Frau dicht bei ihnen vorbei und kicherte, als einer der Männer ihr etwas zurief. Dann verschwand sie zwischen den nahen Bäumen.
    Später kamen die ersten männlichen Eingeborenen. Sie trugen kleine Körbe und begaben sich in die nahe gelegenen Obstgärten. Mit Hilfe von Leitern stiegen sie auf die Bäume und begannen, die Früchte zu pflücken und in ihre Körbe zu legen. Dabei lachten und scherzten sie, als gäbe es keine Sorgen.
    Clane beobachtete sie unablässig, bis er es gegen Mittag nicht mehr aushielt. Ihm war etwas aufgefallen, das in krassem Widerspruch zu ihrer emsigen Tätigkeit stand. Langsam stand er auf und schlenderte zum Garten. Die Männer waren gerade dabei, von ihren Bäumen zu klettern.
    „Wohin?“ fragte sie Clane.
    „Mittagspause“, entgegnete einer von ihnen. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zum Dorf.
    Clane sah in einen der Körbe und war nicht einmal besonders erstaunt, als er keine Frucht in ihm entdecken konnte.
    Alle Körbe waren leer.
     
    *
     
    Die große,

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