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TS 43: Der Zauberer von Linn

TS 43: Der Zauberer von Linn

Titel: TS 43: Der Zauberer von Linn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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bestraft.“
    Czinczar lachte.
    „Ein militärischer Führer muß allen Eventualitäten ins Auge sehen und ihnen begegnen können. Er muß auch bereit sein, Opfer zu bringen. Da wir vor der Alternative stehen, völlig ausgelöscht zu werden, können sogar dreiviertel der Menschheit geopfert werden, wenn ein Viertel überleben kann.“
    „Selbst Lilidel würde das nicht gesagt haben“, vermutete Clane bitter. „Und bevor ich dir einen weiteren meiner Standpunkte mitteile, möchte ich, daß du dir diesen Teil der Kontrollanlage betrachtest …“
    Czinczar sah ihn scharf an, bevor er sich auf den angewiesenen Stuhl setzte. Er berührte einen Knopf, und schon leuchtete vor ihm ein Bildschirm auf.
    „Ist das ein Fenster?“ fragte er neugierig.
    Clane entgegnete:
    „Versuche alle anderen Knöpfe und achte darauf, was du siehst.“
    Der Barbar tat, wie ihm geheißen. Voller Erstaunen stellte er bald fest, daß er in alle Räume des Schiffes sehen konnte. Deutlich vernahm er sogar Einzelheiten der dort geführten Gespräche.
    Er lauschte aufmerksam und wurde sogar ein wenig nervös. Jene Menschen, die sich da unterhielten, wußten nicht, daß in ihren Räumen Mikrofone verborgen waren.
    Fieberhaft versuchte er weitere Knöpfe. Auf dem Schirm erschienen jene Räume des Unterdecks, in denen die Armee der Barbaren untergebracht war. Nur zu deutlich wurden die Kriegsvorbereitungen offenbar, die man dort traf. Jeder Zweifel blieb ausgeschlossen.
    Czinczar schaltete den Fernseher ab. Fast eine Minute lang saß er da, den Rücken Clane zugewandt. Dann, endlich, stand er auf, sah Clane an und fragte:
    „Was wirst du jetzt unternehmen?“
    „Das ist einfach erklärt: Wir sind unterwegs, einen fremden Stern aufzusuchen. Ich führe das Kommando über dieses Schiff. Und solange das der Fall ist, wird die Reise fortgesetzt. Wenn ich vermuten muß, daß ernsthaft daran gearbeitet wird, mich zu stürzen, sehe ich mich gezwungen, den Strahler anzuwenden, und sollte dabei eine ganze Armee zugrunde gehen. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?“
    Czinczar sah ihn starr an.
    „Sehr klar“, bestätigte er düster. In seinen Augen war ein harter Glanz. „Können wir nun in der Inspektion fortfahren?“
    Clane nickte.
    „Wenn es dir noch Spaß macht, können wir das.“
    Schweigend führte er den Barbaren zum nächsten Stuhl.

 
13. Kapitel
     
    Es vergingen ein Jahr und achtzehn Tage.
    Vor der SOLAR STAR schwammen in der Unendlichkeit zwei Zwillingsplaneten, die sich umeinander drehten und gemeinsam einer exzentrischen Bahn um ihre Sonne, einem heißen, blauen Stern, folgten.
    Clane stand neben Czinczar in der Zentrale und beobachtete die fast identischen Welten. Fast unbewußt nahm er die Kommentare der Offiziere in sich auf.
    „Sie haben beide eine Atmosphäre!“
    „Die Gebirge dort! Und Ozeane!“
    Clane wartete. Sie würden bald feststellen, was er schon zu Beginn ihres Fluges vermutet hatte. Und richtig. Jemand sagte:
    „Habt ihr das Aufblitzen gesehen? Zwischen beiden Planeten müssen Schiffe verkehren.“
    Alle Männer sahen Clane erwartungsvoll an. Der Mutant lächelte.
    „Es werden Menschen auf ihnen wohnen, nehme ich an. Vielleicht sprechen sie sogar unsere Sprache. Wir werden es bald wissen.“
    Er hantierte mit den Kontrollen. Die SOLAR STAR machte eine leichte Wendung und trieb auf die rechts schwebende Welt zu. Niemand sagte etwas, denn es schien völlig gleich, auf welchem Planet man zuerst landete.
    Sie drangen bald in die Atmosphäre von Zwilling I ein, wie sie den Planeten getauft hatten. Auf der Sternenkarte Clanes allerdings nannten sie sich ,Inland’ und ,Outland’, aber niemand außer ihm war diese Tatsache bekannt.
    Sie sanken tiefer und strichen über bewaldete Hügel dahin, die sich endlos bis zum fernen Horizont erstreckten. Czinczar sagte plötzlich:
    „Zu schade, daß die Riss diese Welt nicht früher entdeckten. Sie hätten sie ohne Kampf haben können. Niemand würde sich um die Erde gekümmert haben.“
    Clane lachte bitter.
    „Wenn jene, die auf diesen beiden Welten wohnen, uns ihr Geheimnis verraten, wird es auf der Erde keinen Kampf mehr gegen die Riss geben.“
    Czinczar schwieg. Er starrte nachdenklich vor sich hin.
    Jemand rief:
    „Da unten – ein Dorf!“
    Clane zählte neunzehn Häuser, aber auf die große Entfernung hin waren keine Einzelheiten zu erkennen. Langsam glitten sie weiter, und das Dorf versank hinter ihnen. Aber nun wußten sie mit Gewißheit, daß dieser Planet

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