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TS 43: Der Zauberer von Linn

TS 43: Der Zauberer von Linn

Titel: TS 43: Der Zauberer von Linn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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aber waren Kolonien, die nicht angegriffen wurden. Dort ging die Zivilisation nicht unter, sondern entwickelte sich weiter.“
    „Was geht das uns an? Du bist geflohen und hast damit das Reich der Linn dem Untergang überlassen. Ein junger Narr und seine mörderische Mutter regieren. Was wollten sie tun, wenn die Riss angreifen? Nein, deine Flucht ist verantwortungslos, denn wenn andere Menschen, die Kolonien meinetwegen, eine Möglichkeit zur Bekämpfung der Riss entdeckt hätten, wären sie zur Erde gekommen, um uns zu warnen.“
    „Darauf gibt es mehrere Antworten“, schüttelte Clane den Kopf. „Kolonien bauen keine interstellaren Schiffe, weil sie es nicht nötig haben. Und wenn, dann kann es immer noch geschehen sein, daß sie die Existenz der Erde inzwischen völlig vergaßen.“
    Czinczar ballte die Fäuste.
    „Lord Clane, ich bitte dich, sofort umzukehren. Niemand kann mir einigen Mut absprechen, denn sonst wäre ich nicht das, was ich bin. Aber wenn ich gewußt hätte, daß du in die Tiefen des Raumes fliehen willst, hätte ich mich dir niemals ergeben – Kugel oder nicht.“
    „Ich habe dich jedenfalls für tapferer und weniger kleinlich gehalten“, gestand Clane. „Du denkst nur an deinen eigenen Vorteil, niemals aber an das Gesamtschicksal unserer Rasse …“
    „Du bist verrückt! Und aus diesem Grund weigere ich mich, weiter mit dir zu verhandeln. Ein Mann, der seine Ideale über Bord wirft, verrät nicht nur sich selbst, sondern auch sein Volk.“ Er stand auf und ging zur Tür. Dort drehte er sich noch einmal um. „Vergiß nicht, daß die Riss uns nur deshalb angreifen, weil es nur wenig bewohnbare Planeten in der Reichweite ihrer Schiffe gibt. Und du glaubst, daß wir an unserem Ziel einen solchen bewohnbaren Planeten vorfinden, der nicht von den Riss beherrscht wird? – Wie lange wird die Reise übrigens dauern?“
    „Etwas über ein Jahr.“
    „Wahnsinn!“ murmelte Czinczar. „Heller Wahnsinn!“
    Clane blieb mit einigen Zweifeln zurück. Er kannte Czinczar als einen scharf und logisch denkenden Mann. Niemals würde der Barbar vor Gefahren oder unfaßbaren Entfernungen zurückschrecken.
    Und doch. Seine Analyse mußte diesmal falsch sein. Er war Soldat, aber kein Wissenschaftler. Das spielte in dieser Entscheidung eine wichtige Rolle.
    Wenn es draußen im Weltraum keine Antwort auf das Problem der Riss gab, dann gab es überhaupt keine …

 
12. Kapitel
     
    Die erste Woche verging ohne Zwischenfall.
    Clane enthielt sich aller Vorsichtsmaßnahmen, die er zu jeder anderen Gelegenheit ergriffen hätte, wenn er es mit Czinczar zu tun hatte.
    Wenn die Intrigen endlich einmal aufhören sollten, so sagte er sich, muß einer damit beginnen. Ich muß den Leuten zeigen, daß ich ihnen vertraue.
    Nur eins stimmte ihn bedenklich. Czinczar hatte ihm nur allzu deutlich zu verstehen gegeben, daß er unter keinen Umständen zur Zusammenarbeit bereit war.
    Er ließ den Barbaren bespitzeln und war weniger überrascht denn enttäuscht, als man ihm berichtete, daß in den unteren Decks der SOLAR STAR gewaltige militärische Vorbereitungen getroffen wurden.
    Czinczar selbst hatte alles Erdenkliche getan, jede Spionage unmöglich zu machen, aber er war eben Soldat und kein Wissenschaftler. Seine Planungen begnügten sich damit, Explosivstoffe vorzubereiten, die sie in versteckten. Laderäumen entdeckten und seine Männer darin zu üben, versiegelte Zugänge mit Rammböcken aufzubrechen, falls die Explosivstoffe nicht genügen sollten. Die gesamte Armee der Barbaren machte sich daran, das riesige Schiff zu erobern.
    Sogar das Datum des Angriffes stand bereits fest: die Schlafperiode der achten ,Nacht’ sollte das Signal sein.
    Zwölf Stunden vor diesem Zeitpunkt lud Clane den Anführer der Barbaren ein, ihn im Oberteil des Schiffes zu besuchen.
    Czinczar erschien nicht sofort. Er hatte eine Besprechung mit seinen Offizieren. Zwischenzeitlich schickte er einen Boten mit der Nachricht, er würde bald kommen. Der Angriff jedoch wurde nicht abgeblasen.
    Er brachte zwei seiner Männer mit und übersah geflissentlich Clanes ausgestreckte Hand.
    „Du erwartest doch wohl keine freundliche Begrüßung von einem Mann, den du gemartert hast.“
    „Du lebst immer noch“, entgegnete Clane mit feinem Lächeln.
    „Aber nur deshalb, weil du annimmst, meine Armee für deine Zwecke ausnutzen zu können. Wenn das geschehen soll, so muß ich vollkommen über die Lage unterrichtet sein. Beginnen wir also ohne lange

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