Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 47: Die Unbesiegbaren

TS 47: Die Unbesiegbaren

Titel: TS 47: Die Unbesiegbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Biggle jr.
Vom Netzwerk:
und unter jenen Menschen bin ich vollkommen normal, denn niemand meiner Rasse kann Dinge vollbringen, wie sie hier von normalen Personen getan werden.“
    „In Ihren Akten steht, daß Sie aus einem zerschmetterten Raumschiff geborgen wurden“, murmelte sie.
    „Es war ein Schiff der Raumflotte meiner Heimat. Ich bin Offizier der Raumflotte. Unterwegs bin ich vom Kurs abgekommen, habe mich verirrt, und als der Treibstoff ausging, blieb mir keine andere Wahl, als auf dem nächstgelegenen bewohnbaren Planeten zu. landen.“
    „Im Bericht steht“, fuhr sie leise fort, „daß das Schiff von unbekannter Bauart war, daß die Schäden jedoch ein Ausmaß aufwiesen, die es Fachleuten unmöglich machten, Näheres darüber festzustellen. Man gelangte zu der Ansicht, daß es sich um eine Neuentwicklung handeln müsse, und die Regierung versucht noch immer, festzustellen, woher das Schiff stammt.“
    „An meinem Schiff war gar nichts Außergewöhnliches“, erwiderte Corban. „Bereits seit vielen Jahren habe ich derartige Schiffe geflogen.“
    Sie schien mehr überrascht als ungläubig. „Die Menschen Ihrer Rasse beherrschen den interstellaren Flug und dennoch sind Sie nicht in der Lage…“
    „Wir bewohnen Hunderte von Welten. Unsere Macht ist groß und unsere Wissenschaft weit fortgeschritten. Sie glauben nicht, welch herrliche Zivilisation wir haben, aber wenn Sie zu uns kommen würden, dann würden Sie bei uns als ebenso anomal gelten, wie es mir bei Ihnen ergeht.“
    Würde sie ihm Glauben schenken? Ängstlich beobachtete er sie. Sie runzelte erneut die Stirn und schüttelte den Kopf. „Ihr Gedächtnis … Aber Sie sind doch ganz sicher, nicht wahr? Es gab doch keinerlei Anzeichen… Ich meine, Sie würden doch nicht etwas derartiges erfinden? Eine interplanetarische Zivilisation?“
    Ganz offen beantwortete er ihre Fragen. Telekinese und Teleportation waren der Gegenstand theoretischer Spekulationen auf der Erde, die jedoch in der Praxis unbekannt waren. Telepathie wurde experimentell seit bereits etwa tausend Jahren oder vielleicht auch noch viel länger betrieben, und es gab auch starke Anzeichen dafür, daß zumindest einige Leute telepathische Kräfte besaßen. Keiner dieser Menschen war der Telepathie jedoch in einem Maße fähig, daß sie zur gewöhnlichen Verständigung hätte dienen können.
    „Das ist ja entsetzlich!“ sagte sie schließlich.
    „Nicht wahr?“
    „Ich wollte doch nur sagen, wenn Sie bei uns bleiben, dann müssen Sie Ihr Leben hinter den Mauern dieser Anstalt verbringen. Unter der großen Masse meines Volkes kann man keinerlei Verständnis antreffen. Es herrschen unüberwindbare Vorurteile gegen Menschen, die in geistiger Hinsicht vom Üblichen abweichen. Das Leben wäre für Sie außerhalb dieser Anstalt unerträglich, und außerdem verstieße es gegen das Gesetz, Sie daraus zu entlassen. Wenn Sie aber unter Leuten Ihrer eigenen Rasse ganz normal sind, weshalb haben Sie dann nicht schon früher darüber gesprochen?“
    „Ich fürchtete mich, irgend jemand davon zu erzählen. Stets glaubte ich, die Dinge für mich nur noch schlimmer zu machen. Vielleicht hätte ich zu Ihnen schon eher sprechen sollen. Aber was wäre dadurch geändert worden?“
    „Sehr viel vielleicht. Mein Volk hat zwar Vorurteile wie alle Menschen, aber es ist Fremden gegenüber gastfreundlich. Wenn die Behörden Ihnen Glauben schenken, dann möchte ich beinahe mit Gewißheit behaupten, daß alle Anstrengungen unternommen werden, um Sie zu Ihrem Volk zurückzubringen.“
    Zweifelnd sah er sie an.
    „Wollen Sie das etwa nicht?“ fragte sie.
    Sollte er die einzige Frau, die er je geliebt hatte, verlassen und nie wiedersehen? Aber sie waren ja bereits durch eine Entfernung getrennt, die nicht einmal in Lichtjahren gemessen werden konnte. „Doch“, antwortete er, „das möchte ich.“
    „Dann werde ich mit dem Direktor sprechen.“
    Corban wurde zu einer neuen Konferenz bestellt. Der Direktor drückte ganz offen seinen Unglauben aus. Wo sollte denn diese interplanetare Zivilisation existieren? Corban konnte es nicht sagen. Er hatte stundenlang den Nachthimmel angestarrt, um die Position dieses Planeten feststellen zu können, aber die Gestirne am Himmel waren ihm völlig fremd. Doch vielleicht gab es hier einen Sternenatlas.
    „Unsere Astronomie steckt nicht mehr in den Kinderschuhen“, meinte der Direktor trocken.
    Aber Sternenkarten waren nicht gerade etwas, was in einem Irrenhaus für dessen Insassen

Weitere Kostenlose Bücher