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TS 47: Die Unbesiegbaren

TS 47: Die Unbesiegbaren

Titel: TS 47: Die Unbesiegbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Biggle jr.
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gebraucht wurde. Der Direktor mußte erst danach schicken. Am Nachmittag wurde Corban wieder zum Direktor gerufen. Voll Entzücken breitete er die riesige Karte auf dem Schreibtisch des Direktors aus. Der Direktor und Dr. Alir sahen überrascht zu, als er die Grenzen der Galaktischen Föderation genau umriß, in deren Mitte der Planet Erde stand, von dem aus die Föderation ihren Ursprung genommen hatte und auf dem auch die Regierung ihren Sitz hatte.
    Kleinlaut sagte der Direktor: „Und diese Milliarden von Menschen – die sollen alle ebenso anomal sein wie Sie, sagen Sie?“
    Corban lächelte eisig. „Von Ihrem Standpunkt aus sind sie es wohl.
    Unterschätzen Sie sie aber nicht. Für anomale Menschen leisten sie Überraschendes.“
    „Das scheint beinahe so“, gab der Direktor zu.
    „Und wo liegt diese Welt?“ fragte Corban. Der Direktor zeigte ihm die Welt, auf der er sich befand und alle anderen Planeten, deren Zahl in die Hunderte ging und die zur donirianischen Zivilisation weit jenseits der Grenzen der Galaktischen Föderation gehörten. Corban war entsetzt, wie sehr er sich verirrt hatte. Gleichzeitig aber war er auch amüsiert über den kleinen Raum, den diese sich so überlegen haltenden Menschen erobert hatten.
    „Ihre Zivilisation kann nicht sonderlich ehrgeizig sein“, sagte er grinsend.
    Der Direktor zuckte die Achseln. „Wachstum kann nicht gerade als Maß der Größe bezeichnet werden“, meinte er. „Das deutet nur auf mangelnde Selbstbeschränkung hin.“
    Corban fühlte sich getroffen und schwieg zunächst. Dann beantwortete er alle Fragen über die Galaktische Föderation, die der Direktor ihm stellte. Immer wieder kam es vor, daß der Direktor über die Antworten Corbans den Kopf schüttelte und sich Notizen machte. Als die Sitzung beendet wurde, wollte Corban wissen, ob man ihn zu seinen Leuten zurückschicken würde. Der Direktor konnte keine Zusagen machen. Er konnte lediglich die von Corban erhaltenen Auskünfte an höhere Behördenstellen weiterleiten und gleichzeitig Corbans Ersuchen um Repatriierung vorbringen. Seiner Ansicht nach war dieser Wunsch jedoch durchaus verständlich, und er glaubte, daß man ihn auch entsprechend in Betracht ziehen würde.
    „Ich bin ganz sicher, daß man in aller Kürze Maßnahmen ergreifen wird“, sagte Dr. Alir. „Wir werden Sie sehr vermissen.“
    In seiner ersten Erregung über die Möglichkeit einer Heimkehr versuchte er, irgend jemand seiner Leidensgenossen von seiner Herkunft zu erzählen. Schweigend hörten sie ihm zu, zuckten die Achseln und wandten sich ab. Was jenseits der Energieschranken geschah, die die Anstalt umgaben, kümmerte sie nicht.
    Unendlich langsam vergingen jetzt die Tage. Es gab keine Geheimnisse mehr, über die Corban hätte nachgrübeln können. Am Morgen fanden keine Sprachstunden und keine Übungen mit Ballons mit Dr. Alir mehr statt. Er sah sie jedoch oft und wußte genug über ihre tägliche Berufsarbeit, um ihr immer wieder begegnen zu können. Aber ihr Pflichtenkreis war sehr groß, und er konnte jetzt nicht mehr ihre Zeit für sich allein in Anspruch nehmen. Oft bereute er, daß er überhaupt von seiner Herkunft gesprochen hatte. Er hätte ja vorgeben können, sich intensiv mit ihrer Therapie zu beschäftigen, so lange, bis man seinen Fall erneut für hoffnungslos erklärt hätte.
    Eines Tages traf er im Park wieder die beiden Männer, die ihn eines Abends angesprochen hatten, als er dem Spiel des Alten mit der Laute lauschte.
    Der Rothaarige sprang auf ihn zu. „Sie!“ schrie er. „Sie Verräter!“
    Ein gewaltiger Faustschlag traf Corban mitten ins Gesicht, so daß er rückwärts zu Boden stürzte. Benommen blieb er dort liegen, aber seine Benommenheit rührte weniger vom Schlag als von den Worten des Rothaarigen.
    Die Worte waren in der galaktischen Sprache geschrien worden. Wuterfüllt sprang der Rothaarige wieder auf Corban zu. Er hätte sich auf ihn geworfen, wenn nicht im letzten Augenblick sein Begleiter dazwischen gesprungen wäre.
    Das Gesicht in den Händen vergraben, weinte der Rothaarige. „Wir sollten ihn umbringen … wir sollten ihn umbringen.“
    „Dadurch würde nichts geändert“, meinte der andere verdrossen. „Es war ja nicht seine Schuld.“
    Corban richtete sich langsam auf. „Sie kommen aus der Föderation?“ fragte er.
    Der Ältere der beiden nickte traurig. „Wenn wir es nur gewußt hätten, dann wäre dies nicht geschehen. Er heißt doch Paul – das hätte es uns doch schon

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