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TS 49: Der Weltraumarzt

TS 49: Der Weltraumarzt

Titel: TS 49: Der Weltraumarzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Leinster
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auf das Gebäude zustürmte. Unter dem konzentrierten, pausenlosen Blasterfeuer der Angreifer barsten klirrend sämtliche Fensterscheiben, und aus der rotglühenden Fassade des Hauses schossen zischend und fauchend dichte Rauchwolken.
    „Das ist eine Gelegenheit“, erklärte Calhoun, „ihre Überlegenheit an Zahl und Bewaffnung in einen für sie nachteiligen Umstand zu verwandeln. Sie werden deshalb tapfer sein, weil sie zahlreich sind. Das ist sehr erfreulich, Murgatroyd. Also, an die Arbeit!“ –
    Als er schließlich auf nicht weniger als vier mit Flüchtlingen vollbesetzte Wagen traf, streckte er vorsichtshalber seine Arme hoch in die Luft. Er hatte keine Lust, das von Blasterschüssen durchlöcherte Opfer einer Verwechslung zu werden. Überflüssigerweise nahm auch Murgatroyd mit ernstem Gesicht die Hände hoch, dieser Anblick wirkte so erheiternd, daß Calhoun auf den Gesichtern der Flüchtlinge zum erstenmal ein Lächeln zu sehen bekam. Als schließlich Kim und die anderen abgezehrten Überlebenden sich um ihn versammelt hatten, gab er hastig einen kurzen Lagebericht, den er mit den Worten schloß:
    „Es ist also alles in Ordnung. Wir haben einen ganzen Haufen von Gefangenen, aber ich glaube nicht, daß es im Augenblick der Mühe wert ist, sie mit intravenösen Infusionen zu ernähren. Wie habt ihr euch übrigens die Fahrzeuge verschafft?“
    „Jagdkommandos“, knirschte Kim. „Wir haben sie in den Hinterhalt gelockt und getötet. Dann haben wir ihnen Waffen, Ausrüstungsgegenstände und Wagen abgenommen. Außerdem fanden wir noch weitere Flüchtlinge, die noch zu schwach sind, an unserer Expedition teilzunehmen. Sie haben ihre Spritzen bekommen und warten in einem sicheren Versteck. Das Serum wirkt einwandfrei. Bald werden sie so gesund sein wie wir. Als wir den Rauch sahen, machten wir uns auf den Weg in die Stadt. Einige von uns haben zwar noch immer die Seuche, aber das ist kein Problem mehr, weil wir jeden Erkrankten sofort gespritzt haben. Die Besserung setzte in allen Fällen schon kurz nach der Injektion ein. Sie macht rasche, stetige Fortschritte. Versager hat es nicht gegeben. Überdies hat die Hälfte von uns jetzt auch Waffen.“
    „Ich muß berichtigen“, sagte Calhoun. „Wir alle haben mehr Waffen als wir gebrauchen können. Die Eindringlinge schlafen zur Zeit ganz friedlich, und zwar sind es so ziemlich alle, die mit dem Leben davongekommen sind. Allerdings hat es eine ganz schöne Anzahl erwischt – einige davon noch ganz zum Schluß, als ich ihnen Weitschüsse aus meinem Blaster auf den Pelz brannte. Die werden wohl nicht mehr aufwachen. Der ganze Verein war nämlich versammelt, um mir das Lebenslicht auszublasen. Ich war aber nicht mehr dort, wo sie mich suchten, sondern beschoß sie plötzlich aus einem der Gebäude. Das gefiel den Herrschaften nicht, und in gerechtem Zorn beschlossen sie, meine Festung im Sturm zu nehmen. Erst habe ich ihnen noch tüchtig eingeheizt, dann kippte ich Dexträthyl in die Klimaanlage und machte, daß ich wegkam. Murgatroyd und ich warteten daraufhin noch einige Zeit, ehe wir den süßen Schlummer des ganzen Haufens mit Polysulfat nachhaltig verlängerten. Ich glaube nicht, daß wir mit den Mordbanditen noch irgendwelche Schwierigkeiten haben werden. Aber wir müssen uns jetzt das Raumschiff sichern, mit dem sie gelandet sind. Ich habe daran einige kleine bauliche Veränderungen vorgenommen, so daß es kaum mehr in der Lage sein dürfte, zu starten. Inzwischen befindet sich aber bereits ein neues Schiff in einer Kreisbahn um den Planeten. Es versucht, wie ich festgestellt habe, Verbindung mit dem inzwischen entschlummerten Vorkommando aufzunehmen. Das einzige funktionstüchtige Raumsichtsprechgerät, das es hier noch gibt, befindet sich in dem gelandeten Schiff. Die erste Ladung immunisierter Kolonisten befindet sich also, erfüllt von kindlicher Vorfreude, in der Kreisbahn, schickt Anrufe aus dem Raum und wundert sich, warum ihre lieben Freunde hier auf Maris III nichts von sich hören lassen. Es wird vermutlich nicht mehr lange dauern, bis sie jemand schicken, der nachsehen soll, was hier faul ist. Das möchte ich aus bestimmten Gründen nach Möglichkeit vermeiden. Ich schlage deshalb vor, daß ihr mit diesen sympathischen Menschen ein paar Worte sprecht!“
    „Wir werden dafür sorgen, daß sie landen“, sagte der Mann mit dem dichten schwarzen Bart grimmig, „und dann werden wir sie erledigen, sobald sie das Schiff verlassen!“
    Calhoun

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