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TS 49: Der Weltraumarzt

TS 49: Der Weltraumarzt

Titel: TS 49: Der Weltraumarzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Leinster
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schüttelte den Kopf.
    „Ganz im Gegenteil“, entgegnete er sanft. „Ihr werdet euch in die schmucken Gewänder hüllen, die einige unserer Gefangenen für diesen guten Zweck sicher gern zur Verfügung stellen werden. Dann sorgt ihr dafür, daß die hocherfreuten Neuankömmlinge euch auf dem Bildschirm ihres Raumsichtsprechgerätes recht genau und eingehend betrachten können. Selbstverständlich tut ihr so, als wäret ihr die Herrschaften, die in Wirklichkeit hier zwar nicht den Schlaf des Gerechten, aber immerhin erfreulich tief und sorglos schlafen. Ihr werdet erklären, daß die Seuche nur allzu gut gewirkt hat. Ihr werdet schildern, wie sie zuerst die ursprünglichen Bewohner – also euch – auslöschte und sich dann in ein Dutzend anderer Seuchen verwandelte, wobei die lieben netten Mörder vom Aufräumkommando bis auf einen kläglichen Rest ins Gras beißen mußten. Ihr werdet grausige Einzelheiten über die anderen Arten von Seuchen erzählen, in die sich die eigentliche Seuche verwandelt hat. Bietet ihnen eine ergreifende Schau erbarmungswürdigen menschlichen Elends. Fleht sie an, zu landen und euch vier oder fünf Sterbende aufzunehmen. Schildert ihnen, wie der Seuchenerreger so fürchterlich mutiert hat, daß selbst die einheimische Tierwelt auszusterben beginnt. Fliegende Lebewesen fallen tot aus der Luft! Der ganze Planet liegt voller Tierkadaver. Schildert in liebevoller Ausführlichkeit Maris III als einen Planeten, auf dem kein Tier jemals mehr existieren kann. Dann bittet ihr sie nochmals inständig, herunterzukommen, euch abzuholen und mit nach Hause zu nehmen!“
    Der Mann mit dem Bart starrte Calhoun verblüfft an. Dann sagte er: „Aber dann werden sie ja gar nicht landen.“
    „Allerdings“, stimmte Calhoun zu. „Das werden sie nicht. Sie werden statt dessen nach Hause zurückkehren. Wenn es ihre Regierung nicht fertigbringt, sie alle zu töten, bevor sie den Mund aufmachen können, werden sie ihren Landsleuten erzählen, was hier geschehen ist. Sie werden halb tot sein vor Angst, denn sie müssen befürchten, daß die immunisierenden Spritzen, die man ihnen verpaßt hat, auch zu mutieren anfangen und sie in die Art von Seuchenopfern verwandeln, die ihr ihnen recht überzeugend vorspielt. Nun, was denken Sie wohl, was sich auf der Welt, von der sie kommen, dann abspielen wird?“
    Kim überlegte einen Augenblick, dann sagte er grimmig: „Es wird eine blutige Revolution geben. Sie werden versuchen, ihre Anführer umzubringen, ehe sie selbst an einer der erwarteten Seuchen sterben.“
    Kim tat einen tiefen Atemzug. Seine Augen glitzerten gefährlich, und sein dünnlippiges Lächeln verriet keine Spur von Heiterkeit.
    „So ist es recht“, sagte er mit einer Art von unheilverkündender Ruhe. „Das gefällt mir sehr gut.“
    „Schließlich muß man ja bedenken“, bemerkte Calhoun, „daß hier ein riesiges Planetenreich auf der stetigen Drohung tödlicher Seuchen für die unterworfenen Völker gegründet werden sollte. Wie lange würde es wohl dauern, bis auch die einfachen Leute, die das Pech haben, zur selben Nation wie das Mordgesindel zu gehören, die gleiche Bedrohung fürchten müßten? Ihre Sklaverei wäre wahrscheinlich drückender und härter als die aller anderen, dafür gibt es Beispiele in der Geschichte. – Also geht hin und erfindet recht interessante Symptome möglichst schrecklicher Krankheiten und vergeßt nicht, euch ein entsprechend gräßliches Aussehen zu geben! Ihr macht schon sowieso den Eindruck halber Leichen, aber wenn ihr euch entsprechend herrichtet, könnt ihr euch umso überzeugender in die grauenerregenden Schreckgespenster verwandeln, die ihr darstellen sollt. Der Gesundheitsdienst wird sich in ziemlich naher Zukunft den Heimatplaneten dieser Herrschaften einmal vornehmen. Jedenfalls glaube ich, daß die ehrgeizigen Pläne, sich zur tödlichen Drohung für die Gesundheit einer ganzen Galaxis zu entwickeln, bald endgültig begraben sein werden.“
    „Davon bin ich auch überzeugt“, bestätigte Kim. Er drehte sich um und ging auf seinen Wagen zu. Nach ein paar Schritten blieb er plötzlich stehen. „Was soll eigentlich mit den Gefangenen geschehen? Vorläufig können sie ja keinen Schaden mehr anrichten, aber was soll man mit ihnen machen, wenn sie wieder aufwachen?“
    Calhoun zuckte die Schultern.
    „Oh, ich schlage vor, wir lassen sie schlafen, bis wir mit der Reparatur des Landegerüstes fertig sind. Ich glaube, dabei kann ich mich übrigens

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