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TS 49: Der Weltraumarzt

TS 49: Der Weltraumarzt

Titel: TS 49: Der Weltraumarzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Leinster
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recht nützlich machen.“
    „Bedenken Sie, jeder einzelne von ihnen ist ein Mörder“, knurrte der Mann mit dem Bart.
    „Zugegeben“, pflichtete Calhoun bei. „Aber Lynchjustiz ist keine gute Sache. Sie hat sogar den besonderen Nachteil, die Möglichkeit ungünstiger Zufallsereignisse heraufzubeschwören. In erster Linie müssen wir uns aber jetzt um das Siedlerschiff auf der Kreisbahn kümmern!“
    So geschah es. Es war merkwürdig, mit welch freudigem Eifer sie ihre Rollen spielten, in denen sie ein noch viel schlimmeres Unheil darzustellen hatten als das in Wirklichkeit erlittene. Begeistert und mit glänzenden Augen entledigten sie sich ihrer Aufgabe.
    Tatsächlich verließ das Passagierschiff den Planeten in ziemlicher Eile. Die Heimreise war alles andere als angenehm. Nach der Landung entstanden sofort die ersten Tumulte, als die Passagiere wie gejagt aus dem Raumhafen stürmten und ihre Geschichte erzählten. Die Panik, die auf dem Planeten entstand, war besonders deshalb nicht unter Kontrolle zu bringen, weil man den Leuten vorher mit ganz besonderem Nachdruck eingehämmert hatte, wie gefährlich und unbesiegbar die gezähmten Seuchen für die rettungslos verlorenen Bewohner der zur Eroberung vorgesehenen Welten sein würden.
    Die Zahl der Todesfälle, besonders unter den Mitgliedern der herrschenden Klasse, entsprach in ihrer Höhe mindestens den Verlusten, die eine tödliche Pandemie gefordert hätte.
    Aber auf Maris III klappte alles ausgezeichnet. Man fand insgesamt etwas mehr als achtzig Überlebende, deren Behandlung in allen Fällen erfolgreich verlief. Sie waren bald imstande, bei der endgültigen Versorgung der schlafenden Eindringlinge zu helfen. Das taten sie mit geradezu liebevoller Sorgfalt, zumindest verschaffte es ihnen das Gefühl befriedigter Genugtuung. Bereits zwei Tage nach dem Rückzug des Passagierschiffes funktionierte das Landegerüst wieder einwandfrei. Dann nahmen sie sich das dort liegende Raumschiff vor. Sie zerstörten sämtliche Antriebs- und Nachrichtenmittel. Die Duhanne-Zellen wurden erst entladen und dann vernichtet. Den Raketentreibstoff pumpten sie in die unterirdischen Reservetanks des Landegerüstes. Einspritzpumpen, Düsen und Brennkammern des Raketenantriebes machten sie unbrauchbar. Selbstverständlich entfernten sie nicht nur sämtliche Rettungsboote, sondern auch alle Waffen und Geräte, mit denen man auf irgendeine Weise Unheil anrichten konnte. Die Vorräte an Atemluft, Trinkwasser, Nahrungsmitteln sowie die Anlagen für Lufterneuerung, Heizung und Licht ließen sie unberührt.
    Als alles soweit vorbereitet war, erweckten sie die bewußtlosen Mordbanditen einen nach dem anderen aus dem Schlaf und brachten sie zurück in das Raumschiff, mit dem sie gekommen waren. Dieses Schiff war jetzt praktisch nur noch eine leere Hülle. Es war nicht mehr in der Lage, sich mit eigenem Antrieb zu bewegen, seine Raketen zu benutzen oder Signale zu geben. Seine Sichtschirme waren blind. Es stellte sich heraus, daß sich die beschädigten und zerstörten Geräte in Calhouns Raumboot mit Hilfe der aus dem großen Raumschiff ausgebauten Instrumente einwandfrei ersetzen oder reparieren ließen. Vor allem galt dies für die Sichtschirme.
    Dann setzten sie das Landegerüst in Tätigkeit. Calhoun überprüfte sorgfältig die Einstellung der Feldstärkewerte. Schließlich war es so weit. Die in ihrem Schiff eingeschlossenen Gefangenen wurden auf eine stabile Kreisbahn gehoben. Dort mußten sie bleiben, bis sich die zuständigen Organe der Sicherheitsbehörden mit ihnen befassen konnten. Sie hatten alles, was sie zum Leben brauchten, aber sie wußten auch, daß jeder Ausbruchsversuch nichts anderes sein würde als glatter Selbstmord. Es gab nicht die geringste Fluchtmöglichkeit.
    Als auf diese Weise schließlich der Planet endgültig von den fremden Eindringlingen gesäubert war, sagte Calhoun:
    „Jetzt kann ich endlich mein Boot hierher zum Landegerüst bringen. Ich werde meine Duhanne-Zellen aufladen, Raketentreibstoff übernehmen und die Instrumente, vor allem aber die Sichtschirme reparieren. Bis hierher kann ich es mit den Raketen ohne weiteres schaffen, aber der Weg zurück bis zum Hauptquartier ist lang. Ich werde dort berichten. Das Einsatzkommando, das sie dann hierherschicken werden, dürfte nicht lange auf sich warten lassen. Dann wird der Planet untersucht und wieder in Ordnung gebracht.“
    Kim sagte stirnrunzelnd: „Wir haben einen Mann vergessen. Sie sagten doch, bei

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